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100.000 € Starthilfe

Guten Morgen!
Schon komisch, wie in Österreich reichen Kindern ganz selbstverständlich ein Startvorteil gegönnt wird und armen Kindern nicht einmal die Sozialleistung. Diese Gedanken machen wir uns heute im Morgenmoment. Lisa Wohlgenannt schickt ihn dir (zum vorerst letzten Mal).
#1 Möchtest du das teilen?
Wer wohlhabende Eltern hat, bekommt ein Sprungbrett, das anderen verwehrt bleibt. Über den "Erbreichtums-Effekt" und warum in Österreich die Startbedingungen so unfair sind, liest du hier.
#2 Lesetipp
Es ist wieder so weit: Eine syrische Großfamilie erhält völlig legal und rechtmäßig 9000 Euro Sozialhilfe, inklusive Mietbeihilfe. Prompt werden die Summen skandalisiert, Empörung inszeniert, und politische Rufe nach „endlich nötigen Reformen“ laut. Was der eingentliche Skandal ist, hat Barbara Blaha hier kommentiert.
#3 Besser geht doch
Die Nachricht ist nicht mehr ganz neu, wenn du diesen Newsletter liest. Doch wir finden das wichtig und berichten deswegen auch diese Woche noch darüber: Das erste Dokumentationszentrum zum NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) wurde in Chemnitz in Deutschland eröffnet. Es erzählt vom rechtsextremistischen Terror des NSU - vor allem aus Perspektive der Opfer und ihrer Angehörigen.
Zwischen 1998 und 2011 ermordeten die Neonazis des NSU zehn Menschen. Bei Sprengstoffanschlägen und Raubüberfällen wurden viele weitere Menschen teils schwer verletzt und traumatisiert. Lange Zeit wurde die Gefahr von zuständigen Stellen nicht erkannt und Opfer beziehungsweise Angehörige nicht ernst genommen. 2011 enttarnte sich der NSU selbst. Bis heute sind die Umstände nicht vollständig aufgeklärt.
“Vor allem dem Engagement der Betroffenen, ihrer Kraft und ihrem Widerstand ist es zu verdanken, dass Bewegung in die Aufarbeitung kam. Dank jahrelanger zivilgesellschaftlicher Arbeit gibt es diesen Ort. Hier ist Raum, um der Opfer des NSU zu gedenken, den Betroffenen zuzuhören und den NSU-Komplex gemeinsam weiter aufzuarbeiten”, heißt es auf der Website von “Offener Prozess - ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex”.
Es ist ein erster Schritt. Ein weiteres Zentrum soll in Nürnberg folgen. Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Betroffenen des NSU, Barbara John, fordert zusätzlich Schadens- und Leidensgeld für die Angehörigen der Opfer.
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Die Polizei in Bayern und Baden-Württemberg will künftig auf DNA-Analysen setzen, die an längst widerlegte Rassentheorien erinnern. Yasmin Maatouk ordnet ein.
Ich verabschiede mich mit diesem Newsletter in die Bildungskarenz und kehre im Februar mit (hoffentlich endlich) abgeschlossenem Masterstudium zurück. (Drück mir gerne die Daumen.) Eine gute Zeit wünsche ich dir!
Lisa
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