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Besetzt die Bauernhöfe
Guten Morgen!
Bei der Erntehilfe ist es fast so wie im deutschen Pop in den 80ern: 30.000 Mal registriert, 26.0000 Mal ist nichts passiert. Wenn du diesen Witz nicht verstehst, freue ich mich für dich. Weniger Witze (vesprochen!), dafür wichtige Themen findest du in deinem Morgenmoment, heute von Lisa Wölfl.
#1 Möchtest du das teilen?
Zehntausende Menschen haben sich bei der Erntehilfe-Vermittlungsplattform des Landwirtschaftsministerium gemeldet. Gleichzeitig suchten LandwirtInnen vergeblich nach helfenden Händen. Wie kann das sein? Wir haben uns angesehen, wie treffsicher die Vermittlung über "Die Lebensmittelhelfer" wirklich war.
Nijat ist einer von wenigen. Der 27-Jährige Fotograf meldete sich auf der Erntehilfe-Vermittungsplattform an. Das besondere? Er fand über die Plattform tatsächlich Arbeit.
#2 Zahl des Tages
Der Ausstoß von Treibhausgasen in Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Damit verfehlen wir die Reduktionsziele zum dritten Mal in Folge. Dabei sollte mittlerweile allen klar sein, dass es in die andere Richtung gehen muss: Jährlich 4 Millionen Tonnen sollten wir bereits einsparen. Schlagzeilen macht das Thema nach wie vor nicht, wie dieser Tweet zeigt.
Bei den 12 größten Tageszeitungen in Ö. haben es die gestiegenen THG-Emissionen nur bei der Wiener Zeitung und dem Kurier ganz nach oben auf die Startseite geschafft (Stand: 19 Uhr). Beim Standard in die 4. Reihe, bei allen anderen fehlt die Meldung ganz oder ist weit unten.
— Quirin Dammerer (@QDammerer)
5:17 PM • Jul 22, 2020
#3 Hast du das gesehen?
Im Juli begann der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter von Halle, der 2019 einen rechtsextremen Anschlag auf eine Synagoge in Halle verübte. Letzten Sommer ermordet ein Rechtsextremist den Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke. Der Gerichtsprozess läuft. Ein Mann ermordete Anfang dieses Jahres in Hanau neun Menschen. Motiv: Rassismus. Der Täter tötete sich selbst.
Ein deutsches Problem? Die Expertin für Rechtsextremismus und MOMENT-Kolumnistin Natascha Strobl war bei Ö1 zu Gast und diskutierte über die neuen Gesichter der Rechtsextremen in Österreich und ihre Netzwerke. Sehr arg und sehr hörenswert.
Gleich auf Sendung - Ö1, hört rein.
— Natascha Strobl (@Natascha_Strobl)
10:52 AM • Jul 22, 2020
#4 Der Reihe nach
Portland im US-Bundesstaat Oregon ist eine Stadt, die in Österreich selten in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Sie ist sehr jung und studentisch, gilt als "Fahrradhauptstadt der USA" (was nicht viel mehr bedeutet, als dass es zwischen den vielen Pickup-Trucks auch ein paar Fahrradstreifen gibt). Riesige Food-Truck-Märkte schlängeln sich in der Innenstadt zwischen Coffeeshops, coolen Lokalen und einer gelegentlichen Haschtrafik. Seit zwei Wochen ist die Stadt militärisch besetzt: von der US-Regierung unter Donald Trump.
Zumindest ist das die Sichtweise von vielen Protestierenden, die sich täglich in der Stadt einfinden.
#5 Lesetipp
Der grüne Vizekanzler Werner Kogler möchte das Arbeitslosengeld neu gestalten. In einem Kurier-Interview dachte er laut über ein “degressives” Modell nach. Das ist prinzipiell die Idee, die Höhe der Unterstützungsleistung mit Dauer der Arbeitslosigkeit abzusenken.
Gefährlich ist diese Idee, wenn das Geld zwar anfangs steigt, den Langzeitarbeitslosen aber gekürzt wird. Die Schwächsten wären die Hauptverlierer einer solchen "Reform", schreibt Andreas Knapp vom Momentum Institut.
Wenn nach langer Arbeitslosigkeit das Geld gekürzt wird, dann leiden am Ende wieder die Schwächsten der Gesellschaft darunter. Warum wir beim degressiven Arbeitslosengeld genau hinschauen müssen.
Ich hoffe, der Newsletter hat dich Tausend Mal berührt. Hab einen schönen Tag!
Lisa
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