Das große Fressen zulasten der Kleinen

Guten Morgen,

wir alle verspüren ab und an Hunger. Nach Nahrung, klar, aber auch nach anderem: Wir lechzen nach Bildung, wir dürsten nach Gerechtigkeit und wir gieren nach Profit. Das geht nicht immer alles gut aus. Wir schauen heute, wer beim Online Essen Bestellen satt wird, warum weniger Kinder ihren Wissensdurst stillen können und wie riesige Waldflächen verputzt werden. Ein Newsletter mit Haltung, heute von Andreas Bachmann.

#1 Möchtest du das teilen?

Mahlzeiten online bestellen und sich liefern zu lassen ist ein boomendes Geschäft. Doch Gewinne erzielt die Branche nicht, verbrennt vielmehr jährlich Hunderte Millionen Euro. Bei den Essenslieferdiensten gilt die Devise: Wachstum auf Teufel komm raus – auch auf Kosten der für sie ausfahrenden PedalritterInnen und kochenden Lokale. Gewinnende produziert das Geschäftsmodell nur wenige und die sitzen eher in den Bürotürmen der Finanzindustrie.

Immer mehr von uns ordern ihre Mahlzeiten online und lassen sie sich bringen. Das Geschäft mit der heißen Ware auf Rädern boomt. Doch bisher ist es vor allem eine Geldverbrennungsmaschine – auch auf Kosten der AusfahrerInnen und der Restaurants.

#2 Zahl des Tages

Wegen der Coronavirus-Pandemie wurden in vielen Ländern die Schulen zugesperrt. Das hat Folgen: Laut der Entwicklungsagentur der Vereinten Nationen (UNDP) werden derzeit weltweit sechs von zehn Kindern im Volksschulalter nicht unterrichtet. Das sind so viele wie seit den1980er Jahren nicht mehr. Die UN schätzen, dass der Index der menschlichen Entwicklung erstmals sinkt, seitdem er vor 30 Jahren eingeführt wurde. Das liegt an der Wirtschaftskrise infolge von Corona und daran, dass Kinder längere Zeit nicht in die Schule gehen können.

#3 Besser geht doch

Um die Klimakrise zu bekämpfen und die Klimakatastrophe zu verhindern, muss man vor allem eines: damit anfangen! Spaniens Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und einem linksgrünen Bündnis hat in dieser Woche einen Gesetzesentwurf beschlossen, der konkrete Schritte vorsieht, wie das Land bis 2050 klimaneutral werden soll. So soll nicht mehr erlaubt werden, neue Lagerstätten für Kohle, Öl und Gas zu erschließen und auszubeuten. Ein fixer Prozentsatz des Staatshaushalts soll für die Wende hin zu erneuerbaren Energien bereitstehen. Insgesamt 200 Milliarden Euro sollen über die Jahre investiert werden. Aber: Ganz so schnell geht es nicht. Das Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden.

#4 In was für einer Welt leben wir?

Im asiatischen Stadtstaat Singapur gibt es noch immer die Todesstrafe. Schon allein das ist kein Ruhmesblatt. Dazu wird diese höchstmögliche Bestrafung auch noch für relativ geringfügige Verbrechen ausgesprochen. Nun wurde ein 37-Jähriger, der mit wenigen Gramm Heroin gehandelt hatte, per Videosoftware Zoom zum Tode verurteilt. "Abgestumpft" seien Gericht und Staatsanwaltschaft kritisierte Human Rights Watch. Das Gericht teilte mit, das Verfahren gegen den malayischen Staatsbürger sei "zur Sicherheit aller Beteiligten" aus der Ferne durchgeführt worden.

#5 Hast Du das gesehen?

Brasilien leidet besonders unter der Coronavirus-Pandemie, Zehntausende sind gestorben, die Fallzahlen stiegen bis zuletzt immer weiter. Doch im Schatten dieser Tragödie geht eine andere unvermindert weiter: Die Regenwälder des Amazonas werden weiter gerodet und verbrannt. Um Minen zu graben, Tropenholz zu erbeuten und Weideland zu erschließen, dringen illegale Holzfäller immer tiefer in die Wälder. Ein Video, zusammengestellt aus Satellitenbildern, zeigt eindrücklich, wie innerhalb weniger Jahre an verschiedenen Orten weltweit riesige Waldflächen systematisch abgeholzt wurden, und mit ihnen ganze Ökosysteme.

#6 Eine Frage

Gefällt dir unser Morgenmoment? Leite ihn doch an liebe Menschen weiter, denen er auch gefallen könnte. Deine Empfehlung hilft uns sehr beim Wachsen. Und vielleicht können wir auch ihre Morgenroutine verschönern! :)

Einen empfehlungsreichen Freitag wünscht Dir

Andreas

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