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Das ist doch Müll
Guten Morgen,
Frauen werden (vielleicht bald nicht mehr) schlechter bezahlt, sind dafür aber (bisher immer) härter von Pandemien betroffen. Dein Morgenmoment kommt heute von Tom Schaffer.
#1 Möchtest du das teilen?
Rund um die Welt gibt es den sogenannten "Gender Pay Gap". Frauen werden einfach schlechter bezahlt als Männer. Die Politik in Neuseeland unternimmt nun einen großen Schritt, diesen Gap auf den Müllhaufen der Geschichte zu schicken. Was an dem neuen Gesetz besonders ist und warum es ein großer Schritt sein könnte, erklären wir dir hier in drei Punkten.
Frauen für vergleichbare Arbeit weniger zu bezahlen als Männer wird in Neuseeland verboten.
#2 Zahl des Tages
Apropos Müll. Nur 26% der weltweit eingesetzten Materialien sind wiederverwertet. Das zeigt eine neue Studie von WissenschafterInnen der BOKU Wien. Dabei stand die Weltwirtschaft in dieser Frage schon einmal besser da. Im Jahr 1900 waren es noch 44%. Der absolute Verbrauch insgesamt ist seither natürlich explodiert. Von knapp 8 auf 95 Gigatonnen verarbeitetem Material. Die Weltwirtschaft "verliert" heute mehr Materialgewicht allein durch das Verdampfen von Wasser, als damals insgesamt eingesetzt wurde. Die Kreislaufwirtschaft müsse gestärkt werden, um die Klimaziele zu erreichen und uns ein nachhaltiges Wirtschaftsleben zu ermöglichen, so die AutorInnen.
#3 Zitat der Woche
"Eine Pandemie ist nie geschlechtsneutral. Diese ist keine Ausnahme", sagt Phumzile Mlambo-Ngcuka. Die Chefin der Frauenorganisation der Vereinten Nationen spricht damit in einem aktuellen Interview mit der New York Times an, was viele ForscherInnen in den vergangenen Monaten herausgearbeitet haben: Frauen kämpfen gerade nicht nur gegen das Virus, sondern auch gesellschaftliche Probleme, betreffen sie jetzt noch stärker als sonst. Auch in Österreich wurden zum Beispiel in dieser Krise vor allem Frauen arbeitslos und übernehmen immer noch Frauen die Kinderbetreuung auf Kosten ihrer Einkommen.
#4 Tweet des Tages
Die Anzahl der #Wahlberechtigten zur #Wienwahl beträgt übrigens ähnlich viel wie zur Landtagswahl 1987. In der Zwischenzeit ist die Stadtbevölkerung aber um rund eine 1/2 Million gewachsen. #Wahlrecht#Staatsbürgerschaft#Wien2020#Demokratie
— Tamara Ehs (@Tamara_Ehs)
9:11 AM • Aug 7, 2020
Politikwissenschafterin Tamara Ehs weist auf Twitter darauf hin, dass bei der Wien-Wahl im Herbst auf Gemeinderatsebene gleich viele Menschen wählen dürfen, wie einst im Jahr 1987. In diesen 33 Jahren ist die Stadt aber um etwa 413.000 Menschen gewachsen (und das Wahlalter auf 16 gesenkt worden). Dass viele Menschen ihre Lebenswelt nicht demokratisch mitgestalten dürfen, ist auch Müll. Einen gewissen Fortschritt hat es immerhin seit damals gegeben. 230.000 EU-BürgerInnen dürfen diesmal zumindest auf Bezirksebene mitbestimmen.
#5 Besser geht doch
Die niederländische Fußballspielerin Ellen Fokkema schreibt Geschichte: Als erste Frau spielt sie ab der kommenden Saison in einer Männermannschaft. Die 19-Jährige MIttelfeldspielerin kickt seit ihrer Jugend für VV Foarut aus der Ortschaft Menaam, immer mit den Buben. Aber für die erste Mannschaft zu spielen, das wollte ihr der niederländische Fußballverband nicht erlauben. Doch Fokkema blieb hartnäckig. Ein Angebot, in der Frauenmannschaft des SC Herenveen und damit in der ersten Frauenliga zu spielen, lehnte sie ab. Sie wollte sich unter Männern durchsetzen. Im dritten Anlauf gab ihr der Verband nun das Okay. Zunächst auf Probe für ein Jahr. Danach soll entschieden werden, ob Frauen in den Niederlanden generell in Männerteams mitkicken dürfen.
Ein berühmter Wiener hat einmal gesagt: "Haas is es".
Das wird auch heute stimmen. Hab es gut!
Tom
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