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Das ist ein schlechter Schiedsrichter
Guten Morgen!
Wo Österreich zumindest nicht letzter Platz ist und was die Identitären in unserem Women's History Month zu suchen haben, das liest du in deinem heutigen Morgenmoment. Von Lisa Wölfl.
#1 Möchtest du das teilen?
Alexander war sechs Jahre alt, als seine Mutter zum ersten Mal in die Psychiatrie kam. Sie war psychisch krank, manchmal todtraurig, manchmal aggressiv und schließlich suizidal. Heute erzählt Alexander davon, wie das für ihn als Kind war - und er kritisiert, dass seine Geschwister und er damit alleine gelassen wurden.
#2 Zahl des Tages
Unser CO2-Budget ist knapp. Bis 2030 müssen wir erreichen, dass jeder Mensch pro Jahr nur 2,1 Tonnen an Klimagasen ausstößt. Sonst riskieren wir eine Erderhitzung über 1,5 Grad. Für reiche Menschen bedeutet das ein Minus von 91 Prozent. Dazu gehören auch viele ÖsterreicherInnen. Denn zu den reichsten 10 Prozent gehört weltweit, wer mehr 32.000 Euro pro Jahr verdient.
Aber: Auch innerhalb von Österreich ist die Klimakrise ungerecht verteilt. Reiche Haushalte zerstören das Klima viel mehr als ärmere.
#3 Hast du das gesehen?
Die Sache mit Wolfgang Sobotka ist in etwa so als würde beim Fußball eine Mannschaft den Schiedsrichter stellen. Klingt nach keiner guten Idee? Ist es auch nicht, erklärt Natascha Strobl.
#4 HERstory
Wir machen den März zum „Women’s History Month“ und feiern bedeutende Österreicherinnen. Heute wollen wir Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ins Rampenlicht stellen.
Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. In den 70ern ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „die liebhaberinnen“, eine linke, feministische Karikatur eines Heimatromans.
In den 80ern kam die erste große Kontroverse: Jelinek behandelte in einem Theaterstück die schlechte Vergangenheitsbewältigung der NS-Zeit in Österreich. Später setzte sie sich unter anderem mit weiblicher Sexualität auseinander und schrieb ein Stück über den Anschlag von Franz Fuchs auf Sinti und Roma im Burgenland.
Als Schriftstellerin ist sie heute weltweit bekannt. Auch weil sie 2004 den Nobelpreis für Literatur für ihr Gesamtwerk erhielt. Er gilt als höchste Auszeichnung für SchriftstellerInnen.
Während Jelinek schon früher in Deutschland als außergewöhnliche Texterin bekannt und geschätzt wurde, war sie in ihrem Heimatland Österreich Angriffen von Konservativen und Rechten ausgesetzt. Jelinek war Feindbild für die ÖVP, die FPÖ und die Krone. In der größten Tageszeitung Österreichs wurde sie beschimpft. Vor fünf Jahren stürmten die rechtsextremen Identitären Jelineks Aufführung von „Die Schutzbefohlenen“ an der Uni Wien. In dem Stück geht es um den Umgang mit geflüchteten Menschen.
Wie die Presse schreibt: „Es scheint in der österreichischen Literatur der Gegenwart beinahe Brauch zu sein, dass ihre Besten allgemein angefeindet werden.“
Die Feministin Elfriede Jelinek lebt zurückgezogen, gibt selten Interviews. In ihren Werken übt sie weiter laute Kritik an unserer Gesellschaft. Die Wahrheit tut eben manchmal weh.
#5 Grafik des Tages
Der internationale Frauentag ist schon wieder zwei Tage her - aber die Probleme bleiben weiter bestehen. Eines davon: Politische Mitbestimmung und Repräsentation von Frauen. In keinem einzigen Land in Europa sitzen mehr Frauen im Parlament als Männer. In Schweden sind die Parlamentarierinnen mit 49,6 Prozent allerdings knapp davor. Österreich liegt mit 39,8 Prozent im Mittelfeld. Schlusslichter sind Ungarn (12,6%) und Malta (13,4%).
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Lisa
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