- Morgenmoment
- Posts
- Dein Ticket für noch nicht alle Fälle
Dein Ticket für noch nicht alle Fälle
Guten Morgen!
Manche Menschen fahren mit den Öffis, andere arbeiten am Fahrrad und zu viele andere stecken in Krisengebieten fest. Dein heutiger Morgenmoment wurde von Lisa Wohlgenannt zusammengestellt.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Situation in Afghanistan wird jeden Tag schlimmer. Besonders für vulnerable Gruppen - etwa Frauen, Menschen, die mit ausländischen Medien und Militärs gearbeitet haben oder Mitarbeiter:innen von NGOs - bedeutet die Machtübernahme der Taliban akute Lebensgefahr. Nach und nach lenken Länder ein und stimmen zu, geflüchtete Menschen aufzunehmen - zumindest temporär. Nicht aber Österreich. Natascha Strobl analysiert, wie Menschenrechte vom Innenminister plötzlich als Problem dargestellt werden.
Karl Nehammer verschiebt die Debatte rund um die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan noch weiter nach rechts. Die Menschenrechte scheinen dem Innenminister von Österreich zu lästig.
#2 Zahl des Tages
Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am 19. August erinnert die UNO-Flüchtlingshilfe (UNHCR) an das Engagement tausender Helfer:innen auf der ganzen Welt. Sie setzen sich für Menschen auf der Flucht ein und riskieren dabei oft ihr eigenes Leben.
Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, ist mit über 82 Millionen Menschen so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch in Afghanistan entwickelt sich, nachdem die Taliban die Macht übernommen haben, eine humanitäre Krise. Bereits vor dem Konflikt war das Leben der Menschen geprägt von Lebensmittelknappheit, unangemessener Unterkünfte und fehlendem Zugang zu Bildung, Rechtsbeistand und Gesundheitsversorgung. Nun hat sich die Lage weiter verschlimmert. Insgesamt sind mehr als 3,5 Millionen in Afghanistan auf der Flucht. Rund 80 Prozent der Menschen, die sich seit Ende Mai in Afghanistan auf der Flucht befinden, sind Frauen und Kinder, berichtet das UNHCR.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Der Essenslieferdienst Lieferando biete seinen rund 10.000 Fahrradkurier:innen und Neueinsteiger:innen ab jetzt unbefristete Arbeitsverträge an. Das teilte die deutsche Tochter des niederländischen Branchenriesen Just Eat Takeaway der Deutschen Presseagentur zumindest vergangene Woche mit.
Das gelte jedoch scheinbar nicht für die rund 1.800 Mitarbeiter:innen in Österreich, sagt Alfred Spiegl, Sekretär im Fachbereich Straße in der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Die Geschäftsführung von Lieferando Österreich habe dem Betriebsrat auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie dazu keine Informationen aus der Konzernzentrale habe und keine Veränderung bei den bisherigen auf ein Jahr befristeten Verträge plane.
Der Lieferservice gibt an, dass befristete Verträge bislang in der Regel verlängert worden seien. Doch selbst wenn das der Fall ist: Laut österreichischem Recht sind solche mehrmals verlängerten Dienstverhältnisse verbotene Kettenarbeitsverträge, die vor dem Arbeitsgericht eingeklagt werden können. Die Gewerkschaft helfe bei der Prüfung der Verträge, sagt Spiegl. Er fordert eine Möglichkeit auf unbefristete Arbeitsverträge für die Kurier:innen in Österreich. Das bedeute mehr Sicherheit.
Wer und wo die 10.000 Kurier:innen sind, die nun mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag rechnen können, ist unklar. Auf der Webseite sind keine Angaben zu den Mitarbeiter:innen in den jeweiligen Ländern zu finden.
#4 Lesetipp
Sollen Kinder in Österreich die Staatsbürgerschaft ungeachtet ihrer Eltern bekommen? Wie diese Debatte vor wenigen Wochen geführt wurde, hat einige Lehrer:innen einer Wiener Mittelschule gestört. Sie haben deshalb einen Bericht aus der echten Welt geschrieben und sich gefragt: Was macht es mit Kindern, von Wahlen und anderen Staatsbürgerschaftsrechten ausgegrenzt zu werden?
Sollen Kinder in Österreich die Staatsbürgerschaft ungeachtet ihrer Eltern bekommen? Wie diese Debatte vor wenigen Wochen geführt wurde, hat einige Lehrer:innen einer Wiener Mittelschule...
#5 Besser geht doch
Das österreichweite 1-2-3-Ticket, nun Klimaticket genannt, startet am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2021. Die Verträge mit sechs der neun Bundesländern, der ÖBB und Regiojet seien sicher. Bisher noch nicht dabei ist der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) mit Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Obwohl hier rund 60 Prozent aller Berufspendler verkehren.
Diese Bundesländer sollen bis 26. Oktober noch überzeugt werden. Sollte es zu keiner Einigung mit dem VOR kommen, werde mit dem "Klimaticket Now" in den sechs Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg sowie österreichweit in allen Zügen der ÖBB, der S-Bahn in Wien und den Zügen von Westbahn und Regiojet gestartet.
Durch das Klimaticket kann man um einen Euro pro Tag (365 Euro) in einem Bundesland alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um zwei Euro pro Tag auch in einem Nachbarland und um 1.095 Euro in ganz Österreich. Vom Vorverkaufsstart am 1. Oktober bis zum Nationalfeiertag kostet das komplette Ticket 949 Euro. Für Menschen unter 26 Jahren und für Seniorinnen ist das Ticket ermäßigt um 821 Euro zu haben
Hab einen schönen Tag!
Lisa
Unterstütze MOMENT
MOMENT arbeitet unabhängig von Parteien, Banken und Konzernen. Damit das möglich ist, brauchen wir die Hilfe möglichst vieler Menschen. Alle Möglichkeiten, uns zu unterstützen, findest du hier. Jeder Euro macht einen Unterschied. Danke!
Reply