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Die Bio-Umfahrung deiner (Alp)Träume
Guten Morgen!
Umfahren ist ein eigenartiges Wort. Es kann meinen, um etwas herumzufahren - aber auch das Gegenteil, nämlich aber das Drüberfahren über etwas. So vielfältig wie der Begriff sind auch unsere heutigen Geschichten. Den Morgenmoment hat für dich Tina Goebel zusammengestellt.
#1 Möchtest du das teilen?
2022 soll in Wiener Neustadt ein Projekt aus den 1950ern umgesetzt werden: die Ostumfahrung. Sie soll für weniger Verkehr in der Stadt sorgen. Angeblich zumindest. Doch innerhalb der Bevölkerung gibt es starken Widerstand gegen den Bau. Warum das so ist und ob es Sinn ergibt, ein Problem von heute mit einer Idee aus dem letzten Jahrhundert zu lösen, liest du hier.
Würde eine Ostumfahrung wirklich für weniger Verkehr in Wiener Neustadt sorgen? BürgerInnen sagen: nein.
#2 Zahl des Tages
Die Gastronomie und Hotellerie ist von der Corona-Krise schwer getroffen. Viele MitarbeiterInnen in der Gastronomie und Hotellerie sind in Kurzarbeit, oder haben gar ihre Jobs verloren. Bei einer Umfrage des Fachmagazins "Rolling Pin" gaben 25,33% der befragten Gastro-MitarbeiterInnen an, dass sie schnellstmöglich die Branche wechseln wollen. Als Hauptgründe für diese Entscheidung werden neben einer fehlenden Perspektive aufgrund der lange andauernden Krise vor allem der Einkommensverlust geschuldet. Jetzt zeigt sich ein Problem, das schon vor der Krise bestand, wie auch Barbara Blaha in dieser Ausgabe von "Moment ma!" erklärt: Viel Stress, lange Arbeitstage und eine schlechte Bezahlung, bei der das Trinkgeld einen Großteil ausmacht, das nun aber beim Kurzarbeits- oder Arbeitslosengeld nicht berücksichtigt wird.
#3 Hast du das gesehen?
Warum sie in Feierlaune ist und das Klimavolksbegehren gerade die gesamte Klimapolitik umkrempelt, erklärt dir Katharina Rogenhofer in dieser Ausgabe des Dauerbrenners. Sie spricht darin auch über den neuen Klima-Bürgerrat. Was so ein Rat in Frankreich erreicht hat, haben wir uns hier schon mal für dich angesehen.
#4 Grafik des Tages
Achtest du beim Einkaufen auf Gütesiegel und Gütezeichen bei Lebensmitteln? Leider sind nicht alle vertrauenswürdig. Das hat Greenpeace aufgedeckt. Außerdem zeigt ein neuer Report der Umweltschutzorganisation, dass auch Zertifikate im Großhandel keinen Umweltschutz garantieren.
Worauf du beim Einkaufen achten musst und warum viele zertifizierte Rohstoffe wie Palmöl, Soja und Holz nach Österreich importiert werden, obwohl für die Produktion Wälder abgeholzt werden, kannst du in diesem ausführlichen Artikel lesen.
#5 HERstory
In unserem „Women’s History Month" stellen wir euch den ganzen März bedeutende Österreicherinnen vor. Heute niemand geringeren als Johanna Dohnal. Die erste Frauenministerin gilt als Ikone der Frauenrechtsbewegung.
Als Johanna Dietz kam sie 1939 zur Welt. Sie war ein uneheliches Kind, was in damaligen Zeiten schwierig war. Ihren Vater kannte sie nicht. Da die Mutter an Tuberkulose erkrankt war, wuchs sie bei ihrer Großmutter auf. Ihre Kindheit war vom Zweiten Weltkrieg und den Nachkriegswirren geprägt.
Dohnal wurde 1956 Mitglied der SPÖ. Der Kampf um die Fristenregelung sensibilisierte Johanna Dohnal für Frauenanliegen. Ab 1973 wurde sie Wiener Gemeinderätin.1978 war sie Mitgründerin des Vereins “Soziale Hilfen für gefährdete Frauen und Kinder”, der das erste Wiener Frauenhaus schuf.
Unter Bruno Kreisky wurde sie 1979 zur Staatssekretärin für allgemeine Frauenfragen, unter Franz Vranitzky wurde sie 1990 Frauenministerin. Ihr gelangen wesentliche Meilensteine bei den Frauenrechten und der Gleichberechtigung: Sie beseitigte die Amtsvormundschaft bei ledigen Müttern, setzte das Recht zur Betretungsverweigerung bei Gewalt in der Ehe durch, sowie das gesetzliche Verbot der sexuellen Belästigung. Auch viele Verbesserungen für berufstätige Frauen fielen in ihre Ära.
1995 wurde sie gegen ihren Willen von Vranitzky als Frauenministerin aus der Regierung entlassen. Durch den Aufstieg Jörg Haiders begann in Österreich eine konservative Wende und Dohnals Person und Arbeit wurde infrage gestellt. Danach bekleidete sie kein politisches Amt mehr, setzte sich aber weiterhin für Frauenrechte ein und arbeitete mit Vereinen, Gewerkschaften und anderen Initiativen zusammen-
Dohnal starb 2010 an Herzproblemen, nur wenige Wochen nachdem sie sich mit ihrer Lebensgefährtin Annemarie Aufreiter verpartnert hatte.
Der ORF zeigt noch fünf Tage in seiner TV-Thek die preisgekrönte Doku “Die Dohnal”.
Hab einen schönen Donnerstag!
Tina
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