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Die schlechten Argumente sind gegen dich
Guten Morgen!
Verrückte Erfolge und schlechte Argumente. Dein Morgenmoment kommt heute von Tom Schaffer.
#1 Möchtest du das teilen?
Der Krieg in der Ukraine sorgt weltweit für steigende Preise. Bei manchen Unternehmen kommt es so zu Gewinnen, mit denen sie nicht rechnen konnten, weil sie dafür nichts geleistet haben. Diese Kriegsprofite lassen sich abschöpfen. Mit einer Übergewinnsteuer könnte man Maßnahmen gegen die Folgen der Krise finanzieren. Aber immer wieder führen Konservative dieselben Argumente dagegen ins Feld. Haben sie damit einen Punkt (Spoiler: Nein). Momentum-Ökonom Jakob Sturn klärt vier der häufigsten Mythen auf.
So kann man Kriegsprofite abschöpfen: 4 häufige Mythen über die Übergewinnsteuer aufgeklärt — www.moment.at
Immer wieder werden falsche Argumente gegen Übergewinnsteuern auf Kriegsprofite aufgeführt. Ökonom Jakob Sturn klärt vier der häufigsten Mythen auf.
#2 Lesetipp
Warum so eine Steuer gebraucht wird? Weil der Staat Geld braucht, um die Folgen der Teuerung auszugleichen. 1,25 Monatsgehälter verlieren die ärmsten Haushalte in diesem Jahr aufgrund der Inflation. Das ist eine enorme Gefahr für sie. Die gute Nachricht: Die von Regierung und Parlament beschlossenen Hilfen sorgen im Schnitt aber sogar dafür, dass die ärmsten Haushalte mehr Geld als vorher zur Verfügung haben. Prinzipiell ist das gut und richtig. Aber der Schnitt kann täuschen. Das Momentum Institut hat genauer hingeschaut und berechnet: Für jeden Vierten der ärmsten Haushalte und jeden zweiten aus der unteren Mittelschicht genügen die Hilfen eben doch nicht, um die Teuerung auszugleichen. Gerade diese Gruppen brauchen aber jeden Euro im Alltag dringend. Was das Problem ist, erklären wir dir hier.
Teuerung: Die Menschen mit den niedrigsten Einkommen verlieren mehr als ein Monatsgehalt — www.moment.at
Die Teuerung schlägt bei ärmeren Haushalten viel härter ein - die Hilfen reichen nicht bei allen.
#3 Besser geht doch
Es ist das Jahr 2022 und 9 Prozent der Mitglieder der Chefetagen in börsennotierten Unternehmen in Österreich sind weiblich: 17 Frauen stehen 172 Männern gegenüber. In mehr als 70 Prozent der großen Unternehmen sind die Vorstände sogar immer noch reine Männerklubs. Im internationalen Vergleich ist das beschämend wenig. Aber das Verrückteste daran ist: Die 9% sind bereits eine Art Erfolgsmeldung! Denn seit die Beratungsfirma EY im Jahr 2015 begonnen hat, halbjährlich Bilanz über die Vorstände zu ziehen, ist es der beste Wert. Damals waren es noch 4,1%.
In den Aufsichtsräten der Börsenunternehmen ist der Frauenanteil übrigens weit höher. Dort liegt er bei 30,2%. Das zeigt aber vor allem, dass Gesetze wirken, denn in Aufsichtsräten sind mindestens 30% Frauenanteil verpflichtend vorgeschrieben. Als die Quote Ende 2017 beschlossen wurde, lag der Anteil bei 18,8%. Jedes vierte Unternehmen hat die Vorgabe bisher noch nicht erreicht.
Aus dem Archiv: Das MOMENT MAL mit Barbara Blaha zum Thema
#4 Zahl des Tages
Unser Verlangen nach Fleisch ist enorm. So enorm, dass wilde Tiere nur mehr einen minimalen Anteil an allen Säugetieren der Welt haben. 60% aller Säugetiere sind fast ausschließlich dazu da, um uns zu ernähren. Das zeigen die Zahlen einer Studie. Forscher:innen haben darin das Gewicht aller Lebewesen auf der Erde errechnet. Vergleicht man nur das Gewicht aller Nutztiere mit dem der wilden Säugetiere, sind sie 22-mal so schwer. Haustiere wurden bei der Rechnung ignoriert, ihr Anteil ist allerdings vernachlässigbar (so eine gemästete Kuh ist halt doch etwas schwerer als deine Katze). Tierische Produkte stehen übrigens nicht nur wegen der Lebensqualität der Tiere in der Kritik, sondern sind gerade in dieser Menge wegen der enormen Auswirkungen auf Klima und Umwelt auch kaum nachhaltig.
Unser Verlangen nach Fleisch ist enorm. So enorm, dass wilde Tiere nur mehr einen minimalen Anteil an allen Säugetieren haben. 60% aller Säugetiere sind nämlich fast ausschließlich dazu da, um uns zu ernähren.
Quelle: pnas.org/doi/10.1073/pn…— MOMENT.at (@moment_magazin)
11:24 AM • Aug 17, 2022
#5 Bonustrack
Am Mittwoch war Momentum-Chefin Barbara Blaha bei "ORF 3 Aktuell" als Expertin zu Gast. Im Gespräch mit einem Vertreter der neoliberalen Denkfabrik "Agenda Austria" ging es unter anderem um Vermögenssteuern und die Teuerung. Ein paar Highlights findest du in diesem Video.
Schönen Donnerstag und ein gerechteres Steuersystem wünscht dir
Tom
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