Dumm oder böse?

Guten Morgen!

Optimisten mit scharfer Zunge und ehrenamtlich arbeitende Menschen, denen langsam die Geduld ausgeht. Den Morgenmoment hat Tom Schaffer für dich zusammengestellt.

#1 Möchtest du das teilen?

Zigtausende SchülerInnen könnten in diesem Sommer die Schulbank drücken müssen (oder dürfen - je nachdem). Das ist die Reaktion der Regierung darauf, dass viele in den Corona-Wochen zurückgefallen sind und Unterstützung brauchen. Warum diese "Sommerschulen" aber bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein sind und unser Schulsystem auch in normalen Zeiten ungerecht ist, liest du hier.

Zum ersten Mal wird es in Österreich Sommerschulen geben.

#2 Zitat der Woche

Apropos Bildung und Aufklärung. Jon Stewart wurde als Moderator der US-amerikanischen Comedy-Sendung "The Daily Show" berühmt - als wacher Geist mit scharfer Zunge. Vor einigen Jahren verließ der heute 57-jährige die Show, um Filme zu machen. Im Juni erscheint "Irresistable" (übersetzt: "Unwiderstehlich"), eine politische Satire über einen Bürgermeister-Wahlkampf in einer Kleinstadt. Befragt zur Situation der heutigen US-Politik betont Stewart seinen Optimismus. "Gute Menschen überwiegen beschissene Menschen bei weitem", sagt er. Die größten Probleme in der politischen Auseinandersetzung seien auf Unwissenheit zurückzuführen. Die meisten Menschen würden ihre Meinungen, Haltungen und Taten nicht böse meinen.

#3 Lesetipp

Sicher nicht böse meinen gemeinnützige Vereine und ehrenamtliche Organisationen ihr Tun. Sie machen unser gesellschaftlichtes Leben an vielen Orten im Land und in den unterschiedlichsten Bereichen interessant. Seit etwa drei Monaten befinden wir uns in der Corona-Krise. Seither warten sie auch auf die schon vor Wochen versprochene "rasche" Hilfe. Die Geduld läuft langsam aus. Wir haben die Situation mit einigen besprochen.

In Österreich gibt es mehr als 100.000 Vereine. Viele von ihnen leisten gemeinnützige Arbeit, oft ehrenamtlich. Seit dem Lockdown vor drei Monaten haben sie mit finanziellen Ausfällen zu kämpfen. Bis heute sind noch keine wirtschaftlichen Entschädigungen bei ihnen angekommen.

#4 Besser geht doch

Großbritannien versorgt sich seit über zwei Monaten komplett ohne Kohlekraft mit Strom. Möglich ist das durch den gesunkenen Verbrauch in der Corona-Zeit, aber schon vorher ist der Anteil von Kohle am Energiemix stark geschrumpft. Dabei lag der Kohle-Anteil noch vor fünf Jahren bei ganzen 25%. Ein simpler Aufpreis von 18 Pfund auf jede erzeugte Tonne CO2 (zusätzlich zum EU-Emissionspreis) hat die klimafeindliche Kohleenergie aber fast vollkommen ausradiert. Sie ist einfach nicht mehr lukrativ. Großbritannien ist bei der Förderung von erneuerbaren Energieträgern trotz guter Voraussetzungen für die schon jetzt populäre Windenergie aber kein Vorreiter-Land. Ein guter Teil der Stromerzeugung verlagerte sich deshalb von der Kohle auf ebenfalls nicht-nachhaltige Gaskraftwerke. Die verursachen aber immerhin nur halb so viel CO2 wie Kohle. Es ist wohl sowas wie ein Schritt in die ungefähr richtige Richtung.

#5 Lesetipp

Diese Statistik ist umwerfend: Mehr als jedes zweite neue Auto in Norwegen (55,93%) lässt sich über die Steckdose betanken. Das sind also entweder echte Elektroautos oder Hybridautos. Damit führt das skandinavische Land die Welt mit überwältigendem Vorsprung an. Island auf Platz 2 hat 17,79%. Österreich (3,47%) und Deutschland (3,02%) sind da weit abgeschlagen. Die Gründe für den Erfolg in Norwegen? Gute Förderungen, attraktive Anreize, viele Ladestationen und natürlich ein hoher, recht fair verteilter Wohlstand im Land. Und eine Politik, die wirklich etwas ändern will. Schon in fünf Jahren sollen (ganz ohne ausdrückliches Verbot, aber mit Steuern und Anreizen) alle neues Autos im Betrieb vollkommen CO2-neutral sein.

Genieß deinen Dienstag!

Tom

#6 Halt! Eine Frage hätte ich noch

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