Ein Härtefall kommt selten alleine

Der Härtefall-Fonds der rasch und unkompliziert kleine Selbstständige und Unternehmen unterstützen soll, entwickelt ein Eigenleben, das Kopfweh verursacht. Ordentlich Bauchweh haben längst all jene, die ohne Hilfe durch die Krise kommen müssen, weil sie vor Corona nicht offiziell angestellt waren. Ein Morgenmoment von Barbara Blaha.

#1 Möchtest du das teilen?

Während der Corona-Krise haben Hunderttausende Menschen ihren Job verloren, Unternehmen kämpfen ums Überleben. Eine Gruppe steht allerdings komplett alleine da - alle, die nicht offiziell gearbeitet haben. Für sie gibt es kein Auffangnetz. Wir haben eine Putzkraft, einen Fußballer und eine Gesangslehrerin gefragt, wie es ihnen jetzt geht.

#2 Zahl des Tages

Wirtschaft und Umwelt, das geht einfach nicht zusammen? Weltweit sieht das eine Mehrheit der Menschen anders: Wenn wir die Wirtschaft nach Corona wieder stabilisieren, müssen klimapolitische Ziele ganz vorn auf der Prioritätenlisten stehen, zeigt eine Umfrage, durchgeführt in 14 Ländern. Dass von Klimaprogrammen auch die Wirtschaft am meisten profitiert, belegt eine neue Studie der Universität Oxford.

#3 Hast du das gehört?

Florian Scheuba, der beste Investigativ-Kabarettist des Landes, folgt in seiner jüngsten Podcast-Folge im Falterradio der Spur des Geldes. Konkret dem Geld, das Novomatic beim Glücksspiel mit dem Unglück anderer Leute verdient. Bei mir hat er außerdem nachgefragt, was die wirtschaftlichen Folgen von Corona sind und wie wir da vielleicht auch wieder rauskommen.

#4 Lesetipp

Zu wenig und zu spät. Nur zäh fließen die Hilfen aus dem Härtefallfonds an kleine Unternehmen und Selbständige, berichten Betroffene. Die Anträge stapeln sich, die Beschwerden auch. Dazu kommt jetzt heraus: Zwischen Wirtschaftskammer und Ministerien hat sich offenbar ein riesiges Datenleck aufgetan. Daten von Millionen Bürgern waren offen im Netz abrufbar. ExpertInnen fragten schon bisher, warum eigentlich die Wirtschaftskammer die staatlichen Hilfsgelder auszahlen soll.

#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Weltweit bricht die Wirtschaft ein. Die ganze Wirtschaft? Nein, der Handel mit Staatsbürgerschaften gedeiht prächtig. Plus 42 Prozent Umsatz melden sogenannte Staatsbürgerschaftsmakler seit dem Beginn der Pandemie. Superreiche können einen Pass kaufen und so sicherstellen, dass sie und ihre Familien im Fall des Falles ein exzellentes Gesundheitssystem zur Verfügung haben. Österreich zählt zu den besonders beliebten Ländern. Billig ist das Ticket nach Österreich allerdings nicht: 7 Millionen Euro muss man dafür springen lassen.

# Bonustrack

Eine Sache wird mir fehlen, wenn jetzt nach und nach alle ihre Schreibtische zuhause wieder verlassen. Die Homeoffice-Kunst, die in den letzten Wochen entstanden ist. Hier ein Gute-Laune-Lied für euch.

Und jetzt im Chor: Schönes Wochenende!

Barbara

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