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Ein schwaches Comeback
Guten Morgen!
Die Geschichte mit den Härtefallfonds geht weiter. Was es mit dem Comeback-Bonus und anderen neuen Regelungen auf sich hat, liest du in deinem Morgenmoment. Auch mit dabei: Große Probleme, die aussehen, als wären sie weit von uns entfernt - es aber nicht sind.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Regierung hat am Donnerstag angekündigt, dass die Auszahlungen aus dem Härtefallfonds massiv ausgeweitet werden. Damit wurde auf die scharfe Kritik von Klein- und Einzelunternehmern reagiert, die die Hilfe - nobel ausgedrückt - bislang als Witz empfanden. Die neuen Regelungen sind aber noch immer nicht der große Wurf. Warum? Das erfährst du auf MOMENT.at
Als “absoluten Albtraum” beschreibt Martina E. (Name von der Redaktion geändert) ihre bisherige Erfahrung mit dem Härtefallfonds.
#2 Zahl des Tages
1.472.000 Menschen sind in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Darunter sind über 300.000 Kinder und Jugendliche. Mehr Zahlen zu dem Thema hat die Statistik Austria veröffentlicht.
#3 Grafik der Woche
Die prekäre Situation der Leiharbeitskräfte spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote wider - sie lag in den letzten zehn Jahren konstant über dem Durchschnitt. Zu Spitzenzeiten war jede dritte Leiharbeitskraft arbeitslos.
Leiharbeitskräfte verdienen weniger als die Stammbelegschaft und nur die Hälfte aller Leiharbeitskräfte sind mehr als zwei Monate durchgehend bei einer Leiharbeitsfirma beschäftigt. (Mehr zur Situation von LeiharbeiterInnen findest du hier und hier.)
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Während des Lockdowns waren Bekleidungsgeschäfte geschlossen, in Österreich wie in Deutschland. Das hat weltweite Konsequenzen. Fast-Fashion-Riesen produzieren billig in ärmeren Ländern. Dort verlieren nun Tausende Menschen ihre Jobs. In Bangladesch sind es sogar 65 Prozent aller NäherInnen, die plötzlich ohne Arbeit dastehen. Kurzarbeit gibt es nicht, ebensowenig Unterstützung der internationalen Konzerne oder vom Staat selbst. Jetzt gehen ArbeiterInnen auf die Straße.
#5 Der Reihe nach
Auf Twitter trendet auch in Österreich der Hashtag #BlackLivesMatter. Das hat einen tragischen Hintergrund. Am Montag tötete ein Polizist George Floyd, einen schwarzen Amerikaner. Eine Passantin filmte das Geschehen, in der Aufnahme ist Floyd zu hören, der immer wieder sagt, dass er nicht atmen kann. Der Tod von George Floyd erinnert an weitere Fälle von tödlicher Polzeigewalt gegen schwarze AmerikanerInnen in den vergangenen Jahren.
Die Bewegung #BlackLivesMatter (deutsch: Schwarze Leben zählen) entstand im Jahr 2013 nachdem ein Mann freigesprochen wurde, der das Leben des schwarzen Teenagers Trayvon Martin auf dem Gewissen hat. Im Jahr darauf verloren zwei weitere Männer ihr Leben: Michael Brown und Eric Garner. Der Tod von Garner wurde ebenfalls festgehalten, auch er sagte immer wieder, dass er nicht atmen konnte.
Alle Opfer waren unbewaffnet.
Der Tod von George Loyd steht für eine lange Geschichte von Polizeigewalt in den USA, die besonders schwarze BürgerInnen trifft.
His name was #GeorgeFloyd.
He should still be alive. George Floyd was murdered by the police.
ENOUGH IS ENOUGH of this horrific police violence. Everyone needs to do their part to stand up against police brutality and anti-blackness and demand justice once and for all. — Zero Hour (@ThisIsZeroHour)
11:29 PM • May 27, 2020
#6 Bonustrack
Es ist nicht alles schlecht in dieser Welt, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Da helfen kurze Videos, die uns zeigen, dass wir oft mehr gemeinsam haben, als wir denken.
Bleib wachsam und solidarisch,
Lisa
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