Ein stolzes Monat!

Guten Morgen!

Der Juni ist der Pride Month. Deshalb widmen wir uns nun jeden Tag einer Person, die dafür gekämpft hat, dass alle lieben und leben können, wie sie möchten. Und wir beantworten, was für mehr Gerechtigkeit bei Steuern getan werden muss. Der Morgenmoment, heute von Andreas Bachmann.

#1 Möchtest Du das teilen?

Österreich gehört zu den Ländern, in denen die Vermögen besonders unfair verteilt sind. Das reichste Hundertstel besitzt fast die Hälfte, die unteren 50 Prozent nicht einmal 4 Prozent des Netto-Vermögens. Die Coronakrise hat das noch verstärkt: Ganz oben gibt es keine Krise. Selbst die EU-Kommission fordert von Österreich, Vermögen endlich stärker zu besteuern. Doch in Österreich sagt die Politik stur nein. Mit ein Grund: Die Medien. Dort steht in 70 Prozent der Kommentare, dass Vermögenssteuern eine schlechte Idee sind. Das ergab eine Analyse des Momentum Instituts. Eine ernsthafte Auseinandersetzung findet kaum statt. Das muss sich ändern. Das neue Moment mal! mit Barbara Blaha.

#2 Pride Month

Der Juni ist der Pride Month. Weltweit demonstrieren Menschen für einen stolzen Umgang mit der sexuellen Identität und gegen Diskriminierung dafür, wen man liebt und wie man leben möchte. Deshalb richten wir im gesamten Monat jeden Tag den Scheinwerfer auf Menschen, die für die Rechte und Sichtbarkeit von LGBT-Personen eingetreten sind und eintreten. Eine von ihnen war Billie Jean King. Die 1943 geborene Tennisspielerin bekannte sich 1981 öffentlich zu ihrer Homosexualität - und war damit die erste Profi-Sportlerin, die sich outete. Erste direkte Folge: Innerhalb von 24 Stunden verlor King sämtliche Sponsorenverträge. King war eine der erfolgreichsten Tennisspielerinnen überhaupt: Sie gewann alle vier Grand-Slam-Titel. In Wimbledon ist sie mit 20 Titeln in allen Wettbewerben gleichauf mit Martina Navrátilová Rekordsiegerin. King kämpfte für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Tennis. Sie gründete 1973 die Women's Tennis Association, die Vereinigung der Profispielerinnen. Ihr Leben wurde im 2017 herausgekommenen Film "Battle of the Sexes" verfilmt.

#3 Hast Du das gesehen?

Die "Dokumentationsstelle Politischer Islam" und Integrationsministerin Susanne Raab brachten letzte Woche eine Islam-Landkarte heraus. Auf dieser Webseite werden muslimische Organisationen und Moschee-Vereine in Österreich aufgelistet. Sie stellt dadurch alle Musliminnen und Muslime unter Generalverdacht. Aber warum veröffentlicht die ÖVP genau jetzt diese Islam-Landkarte? Politologin Natascha Strobl hat das für uns analysiert. Hier findet ihr alle Analysen von Natascha Strobl.

#4 Lesetipp

Milliardengewinne machen und trotzdem kaum Steuern zahlen: Das ist Spezialität vieler Unternehmen. Am Dienstag wollte die EU sich endlich einigen, Steuervermeidung transparent zu machen, mit öffentlichen Länderberichten (dem sogenannten "public Country-by-Country-Reporting"). Darin müssen Unternehmen veröffentlichen, in welchem Land sie wie viele Steuern gezahlt und Gewinne gemacht haben. Steuern vermeidende Unternehmen würden so entlarvt. Jahrelang lag die Richtlinie auf Eis - auch weil Österreich blockierte. Und das, obwohl uns durch Steuervermeidung von Unternehmen jährlich 1,3 Milliarden Euro verloren gehen. Was das EU-Register für mehr Steuertransparenz ist, was es bringen soll, und wo seine Schwächen liegen, erklären wir hier.

Die EU verhandelt endlich das public Country-by-Country-Reporting für mehr Steuertransparenz. Ziel: Steuervermeidung entlarven. Unternehmen sollen veröffentlichen, in welchen Ländern sie wieviel Steuern zahlen. Ein Blockierer bisher: Österreich - trotz jährlich 1,3 Milliarden Euro Schaden.

#5 #5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Der Online-Riese Amazon ist ein unfreiwilliger Stammgast in dieser Kategorie. Zuletzt berichteten wir hier darüber, mit welch harten Methoden das Unternehmen gegen die Gründung eines Betriebsrates an einem seiner Standorte kämpfte. Jetzt sorgt Amazon mit einem Raum für Kritik, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychische Belastungen "abbauen" sollen. Die Box sieht aus wie eine Telefonzelle oder ein mobiles Klo. Darin: Einige Topfpflanzen und ein Computer über den "eine Bibliothek mit psychischen Gesundheits- und Achtsamkeitsübungen" abgerufen werden kann. Amazon nennt es "ZenBooth" und "Amazen". Kommentatoren nennen es wahlweise "Verzweiflungszelle" oder "Horrorschrank". Nach Kritik löschte Amazon einen Tweet mit einem Video, in dem die Box vorgestellt wurde. Doch einmal in der Welt, lässt es sich schwer wieder einfangen.

Einen angenehmen Tag wünscht

Andreas

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