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Erratum im Erratum
Guten Morgen!
Auch uns passiert manchmal unverhofftes, im Fall unseres heutigen Morgenmoments war das aber leider nichts positives. Dass uns beim Erratum ein Fehler passiert ist, entbehrt zwar nicht einer gewissen Ironie, sollte aber natürlich trotzdem nicht passieren. Und bei all jenen, die wegen der Verabschiedung dachten heute sei bereits Samstag, möchte ich mich persönlich ganz besonders entschuldigen. Daher folgt hier der korrigierte Morgenmoment, gesammelt von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Wurde dir auf der Bank auch schonmal ein "super sicheres Finanzprodukt, bei dem nichts schiefgehen kann" aufgeschwatzt? Stimmen tut das ja leider oft nicht. Auch jetzt versuchen Banken und andere Finanzfirmen wieder, ihren Kund:innen ein neues Produkt anzudrehen. Was dahinter steckt, erklärt dir unser Chefökonom Oliver Picek in der Kolumne Wirtschaft erklärt.
Aktienfonds haben enorme Macht über die börsennotierten Unternehmen. Das führt zu einer enormen Machtkonzentration, die durch Anleger:innen in ETF gestützt wird.
#2 Zahl des Tages
Wusstest du, dass 15 Prozent der Weltbevölkerung eine Beeinträchtigung haben?
Die Kampagne #WeThe15 kämpft für mehr Sichtbarkeit und ist mit 1,2 Milliarden Betroffenen die größte Menschenrechtsbewegung der Welt. Zur Unterstützung der Kampagne erstrahlen weltweit 125 Gebäude in violett. Am 19. August auch das Wiener Rathaus. Die Aktion will Bewusstsein und Verständnis für die Probleme von Menschen mit Behinderung auf der ganzen Welt stärken. Beteiligt an der Aktion sind etwa das Internationale Paralympische Komitee und die Europäische Kommission.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Innenminister Karl Nehammer will Menschen, die vor dem Terror der Taliban fliehen, unbedingt auf die umliegenden Länder verteilen. Sie sollen sich gar nicht erst auf den Weg nach Europa machen. Denn Hilfe vor Ort zu leisten sei am Sinnvollsten. Doch stimmt das?
Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt, was für eine Situation die Flüchtenden dort erwartet. Die Organisation “Freedom House” erstellt jährlich einen Index der zeigen soll, wie frei die Bevölkerung in einzelnen Ländern ist. Dabei bewerten Expert:innen eine Vielzahl an Fragen, etwa wie frei Menschen ihre Meinung äußern können oder wie unabhängig die Richter:innen in den Ländern sind.
Die Nachbarländer Afghanistans werden dabei im Freedom House Index alle als “nicht frei” eingestuft. Nur Pakistan ist “teilweise frei” - allerdings unterstützt das Land das Taliban-Regime. Es ist zynisch zu verlangen, dass die Menschen nur in diesen Ländern Schutz suchen sollen. Denn die Chance auf ein besseres Leben haben Afghaninnen und Afghanen dort kaum.
#4 So kann es gehen
Was ein Verbot alles bewirken kann: 1987 haben sich 197 Staaten dazu verpflichtet, die Ozonschicht besser zu schützen. In dem sogenannten “Montreal-Protokoll” wurden Stoffe verboten oder eingeschränkt, die die Ozonschicht gefährden. Dazu gehörten vor allem FCKWs (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), die etwa in Kühlschränken oder Spraydosen vorkamen.
Eine neue Studie hat berechnet, was uns das erspart hat. Und das Ergebnis ist beeindruckend: Die weitere Verwendung von FCKWs hätte die Erde bis zum Jahr 2100 zusätzlich um 2,5 Grad erwärmt. Die Gase hätten laut den Forschern nicht nur den CO2-Anteil in der Atmosphäre direkt erhöht, sondern sie hätten auch die Ozonschicht mehr und mehr zerstört. Das Verbot hat zwar gar nicht vorrangig auf eine Senkung der Erderwärmung abgezielt - gewirkt hat es trotzdem. Und zwar wesentlich besser als das Kyoto-Protokoll, das genau das zum Ziel hatte.
#5 Erratum
Wir hatten gestern im Morgenmoment berichtet, dass das Klimaticket von der Bundesregierung ab 26. Oktober eingeführt werden soll. Bei der Erklärung der Preisgestaltung haben wir aber etwas übersehen. Das Modell sieht noch nicht wie ursprünglich beim 1-2-3-Ticket geplant vor, dass man in der ersten Zone 365, der zweiten Zone wieder 365 Euro (765 Euro) und das gesamtösterreichische Ticket dann ein drittes Mal 365 Euro (insgesamt 1095 Euro) kostet.
Insgesamt ist das “Klimaticket Now” ein klarer Schritt in die richtige Richtung für den öffentlichen Verkehr, aber eben auch laut Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) noch nicht die fertige und ursprünglich angekündigte Lösung. Die Preisgestaltung ist deshalb auch etwas komplizierter zu erklären. Österreichweit fahrt man künftig für die immer versprochenen 1095 Euro (es gibt auch Ermäßigungen für Frühkäufer:innen, Senior:innen und Jugendliche). In der Ostregion (Burgenland, Wien und Niederösterreich) fehlen die lokalen und regionalen Verkehrsbetriebe dabei aber vorerst. Der dortige Verkehrsverbund “VOR” legt sich in den Verhandlungen quer. Zum Beispiel mit den ÖBB-Zügen und S-Bahnen wird man aber auch dort mit dem Klimaticket fahren können.
Für ein oder zwei Bundesländer gibt es aber noch keine Lösung. Nicht alle Bundesländer haben bisher ein Ticket für ihr gesamtes Gebiet. Und dort, wo es existiert, kostet es unterschiedlich viel. In Wien gilt das Klimaticket vorerst nicht in der gedachten Form, aber die Jahreskarte für alle innerstädtischen Öffis kostet tatsächlich nur 365 Euro. In Oberösterreich (695 Euro), Salzburg (595 Euro), Tirol (509 Euro) und Vorarlberg (385 Euro) kostet die Bundesland-Jahreskarte mitunter deutlich mehr. Auch in den verbleibenden Bundesländern, die bisher kein landesweites Ticket hatten (Steiermark, Kärnten), kann man mit dem Klimaticket Now dann alle Öffis nutzen - das ist bereits günstiger als manch bisherige Lösungen dort.
Einen schönen Freitag,
Sebastian
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