Guten Morgen!

Den Amazonas abholzen, die kleinsten Löhne nicht erhöhen und Frauen auf dem Weg zur Abtreibung einschüchtern: auf die Schwächsten eindreschen ist die wahre Schwäche. Dein heutiger Morgenmoment kommt von Jelena Pantić-Panić.

#1 Möchtest du das teilen?

Dem Amazonas-Regenwald reicht’s: Er beginnt zu kippen und droht, Unmengen an CO2 in die Atmosphäre zu entlassen. Die Wahl in Brasilien Ende Oktober könnte das Schlimmste hoffentlich noch verhindern. Das ist aber kein brasilianisches Problem: Wir in Europa sind an der Abholzung maßgeblich beteiligt. Katharina Rogenhofer erzählt dir mehr darüber.

#2 Der Reihe nach

Wem soll man bei einer Rekordteuerung keine Lohnerhöhung geben? Laut Metall-Industrie jenen, die gerade einmal Mindestlohn verdienen. Bei den Metaller-Lohnverhandlungen gibt's noch lange keine Einigung: Die Gewerkschaft fordert wegen der hohen Teuerung 10,6% Erhöhung, die Unternehmen bieten nur 4,1% und wollen sogar eine Nulllohnrunde für Kollektivvertrags-Löhne.

"Nulllohnrunde" bedeutet, Lohnerhöhung aussetzen. Das würde vor allem Zeitarbeiter:innen und Lehrlinge treffen, die ohnehin schon wenig verdienen. "Eine brutale Lohnkürzung" nennt das die Gewerkschaft und droht mit Warnstreiks.

#3 Hast du das gesehen?

Der Red Bull-Gründer Dietrich "Didi" Mateschitz erlag im Alter von 78 Jahren einer schweren Krankheit. Wer war die reichste Person Österreichs?

#4 Die Nachrichten erklärt

Der Energiecharta-Vertrag gilt heute als "gefährlichster Investitionsschutz-Vertrag" der Welt. Er behindert Maßnahmen gegen die Klimakrise. Einige Länder treten nun aber aus. Am Wochenende kündigte Frankreich das an. Schon vorher taten das in diesem Jahr Spanien, Niederlande und Polen - demnächst folgt wohl Deutschland. Österreich ist seit 30 Jahren einer der Mitgliedsstaaten. Was ist die Energiecharta und was hat es mit der Kritik daran auf sich?

#5 Besser geht doch

Strom aus erneuerbaren Quellen hilft nicht nur dem Klima, sondern auch dem Börserl. Alleine seit Februar hat die EU 11 Milliarden Euro durch Solar- und Windenergie gespart. Der Anteil an erneuerbarer Energie steht auf Rekordhoch in 19 Staaten der EU. Da ist noch Luft nach oben.

Immer noch wird teures, klimaschädliches Gas importiert. Das Greenwashing der Politik hat es lange als Alternative zu Öl und Kohle präsentiert. Nun füllt die Abhängigkeit der EU von importiertem Gas Russlands Kriegskassen. Klimaschädliches Verhalten zahlt sich nicht aus. Mit ernsthafter Klimapolitik könnten wir uns viele weitere Fehler sparen.

#6 So kann es gehen

Großbritannien ist wegen der neoliberalen Kahlschlag-Politik der konservativen Chaos-Regierung gerade mit anderen Dingen in den Nachrichten. Was dabei untergeht, ist etwas Positives: Das britische Unterhaus hat sich auf ein Protestverbot vor Abtreibungskliniken geeinigt. Knapp 100.000 Frauen jährlich werden künftig nicht mehr von radikalen Abtreibungsgegner:innen eingeschüchtert.

Einen schönen Start in die Woche!

Jelena

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