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Ⓜ️ Finanzministerium für Rene Benko?
Wildschweine pfeifen nicht, und das ist gut so.
Guten Morgen!
Wildschweine pfeifen nicht, und das ist gut so. Dein heutiger Morgenmoment ist eine Teamleistung der besten Online-Redaktion des Landes.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Hälfte von Österreich ist Wald. Klingt eigentlich gut, aber mal ganz langsam. Denn nur 3 Prozent des Landes sind naturbelassen. Und das ist ein riesiges Problem. Denn Wald ist nicht gleich Wald - weder für die Umwelt, noch das Klima, noch die Tiere oder die Menschen. Wie unterschiedlich können Wälder sein? Wir haben uns für die Suche nach der Antwort durch Österreichs unterschiedliche Wälder geschlagen. Auch Wildschwein-Dung und Wölfe konnten uns nicht aufhalten, dir eine große Multimedia-Reportage zu basteln.
#2 Der Reihe nach
Hat das Finanzministerium für Rene Benko in ein Steuerverfahren interveniert? Diesen Vorwurf erheben seit einiger Zeit der ehemalige Generalsekretär im Ministerium Thomas Schmid und nun laut der Wochenzeitung Falter (Paywall) auch ein Beamter des Finanzamts. Die WKStA ermittelt.
Bei einer Steuerprüfung 2018 kamen laut deren Unterlagen im Wiener Finanzamt einem Beamten Zweifel an den angegebenen Werten von Immobiliendeals. Diese zu akzeptieren wäre "Amtsmissbrauch", meinte er. Die Signa sollte also Millionen an Steuern nachzahlen. Der Beamte berichtet laut Falter, ein Sektionsleiter im Ministerium habe dann Druck gemacht, günstig für den Milliardär zu entscheiden. Dieser habe "viel für Österreich geleistet". Der Beamte weigerte sich trotzdem. Plötzlich verlegte die Signa ihren Sitz nach Innsbruck. Dort sei das Verfahren rasch und gut für Benko ausgegangen.
Als Benkos Unternehmen "Signa" 2017 die Möbelkette Kika/Leiner kaufte, wurde er als "Arbeitsplatzretter" gefeiert. Benko löste die lukrativen Immobilien aus dem Unternehmen, die Handelskette verkaufte er kürzlich auch. Sie ist heute zahlungsunfähig. 2.000 Menschen dürften ihren Job verlieren. Der Staat könnte außerdem laut Standard "zig Millionen Euro" an Steuereinnahmen verlieren, weil das Unternehmen auf diese Weise die Corona-Stundungen nicht zurückzahlen muss. Und das türkise Finanzministerium unter Gernot Blümel ließ sich damals keine Sicherheiten darauf geben.
#3 Hast du das gesehen?
Steuern haben einen schlechten Ruf. Dabei sind Steuern das, was unsere Gesellschaft am Laufen hält. Sie anderen zu rauben, ist deswegen alles andere als cool. Marlene Engelhorn macht das in ihrem neuen TikTok sogar ziemlich wütend:
@moment_magazin Steuern sind wichtig. Wir zahlen mit Steuern Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Es ist also nicht cool oder super gescheit, wenn man... See more
#4 In eigener Sache
Man sollte seine Ambitionen nie zu niedrig ansetzen. Es gibt Menschen da draußen, die nicht nur ein beeindruckendes Pfeifkonzert (nicht aus-, sondern vorpfeifen) zum Besten geben können (Shostakovich! Mozart!). Nein, einige Minuten später können sie auch als Magier ihr Publikum mit Seiltricks verzaubern.
Dass wir das ausgerechnet bei der Verleihung eines Journalismus-Preises erleben, hätten wir auch nicht gedacht. Der “New Media Journalism Award” wird für “hervorragende journalistische Leistungen im Bereich des Online-Journalismus” vergeben. Wir haben den Preis erhalten, so viel sei verraten. Aber warum und wofür genau, das haben wir im Simmeringer Schloss Neugebäude nicht erfahren. Verliehen wird der Preis vom Österreichischen Journalist*innen Club. Nach massiver Kritik musste sich der Verein neu aufstellen. Wie genau, können wir nicht sagen. Die am gestrigen Abend vorgestellte neue Website ist bis zum Verfassen dieses Textes noch nicht online gegangen. Neue Medien haben eben auch ihre Tücken.
Um uns, Journalismus oder gar “New Media” ging es an diesem Abend eher nur auf metaphorischer Ebene. Ein Hinweis darauf könnte die Gravur des Awards sein, laut der “MOMENTUM.at” gewonnen hat. Wer sich die Suche ersparen will: Die Domain gehört einer Wiener Praxis für Osteopathie.
Die Erkenntnis reifte allerdings schon, ganz unter uns gesagt, als obiges Pfeifkonzert die Show Acts einläutete. Es folgten, in ungeordneter Reihenfolge: eine Rezeptlesung von Herta Margarete Habsburg-Lothringen (wem noch nie die Zutaten zu einem Kaiserschmarrn von einem Mitglied einer ehemaligen Adelsdynastie vorgelesen wurde, werfe den ersten Stein), eine kurze Diskussion über die Situation freier Schauspieler:innen (und aus uns unbekannten Gründen der von vermeintlich 10.000 inhaftierter Jugendlicher), musikalische Darbietungen, Seiltricks, noch mehr musikalische Darbietungen. Der Moderator gab sich alle Mühe, locker durch die Acts zu führen. Da schmolz schon mal der Name der Pianistin “wie Feta auf der Zunge”.
Insgesamt 12 Show-Acts waren im Programmheft angeführt. Auch die 38 Jury-Mitglieder wurden persönlich aufgerufen und erhielten ihren Applaus. Dazwischen noch die Vorstellung der 13 Einreichungen, die es nicht unter die Top 5 schafften. Aber wer mag sich schon beschweren, wenn man nach zwei Stunden doch noch als Sieger aufgerufen wird? Man schimpft nur so lange über Preise, solange man sie nicht gewonnen hat. Für Journalismuspreise gilt das ganz besonders. Außerdem kommen wir in die Seitenblicke. Alles erreicht in Österreich.
Einen schönen Donnerstag
deine Momentum.at-Redaktion. *hust*
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