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Geheimagentin gegen Klischees
Guten Morgen!
Eine Geheimagentin, die mysteriöse Fälle löst und nebenbei noch Frauen für Technik und Naturwissenschaft begeistert. Gibts nicht? Gibts doch, im neuen Morgenmoment. Geschrieben von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Tausende Menschen kommen täglich aus der Ukraine auf ihrer Flucht vor dem Krieg in Wien an. Im Austria Center können sie sich registrieren und werden von Ersthelfer:innen versorgt. Doch nicht alles funktioniert so, wie es sollte. Teilweise gibt es auch Widerstand aus der Bevölkerung, wie wir bei unserem Besuch feststellen mussten.
#2 Grafik des Tages
Um die Erderhitzung einzudämmen, müssen wir weniger fliegen. Diese Grafik macht es uns noch offensichtlicher: Schon ein Hin- und Rückflug innerhalb Europas kann die Hälfte deines jährlichen CO2-Budgets aufbrauchen. Und sobald du den Kontinent verlässt, verbrauchst du ein Vielfaches davon.
Das persönliche Klimabudget beträgt für jeden Menschen rund 1,5 Tonnen Emissionen. Durch diesen Verbrauch könnte laut IPCC das 1,5 Grad-Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Davon sind wir aber noch weit entfernt: In Österreich hat jede Person 2021 im Schnitt 8,2 Tonnen an Treibhausgasemissionen ausgestoßen. Ein Flug von Wien nach Neuseeland verursacht mit 12,5 Tonnen mehr als eineinhalb Mal so viele Emissionen.
Die Emissionen durch Flüge sind aber sehr ungleich verteilt. Denn in Österreich fliegt mehr als ein Drittel der Menschen gar nie. Jeder und jede Fünfte steigt hingegen mehrmals im Jahr in ein Flugzeug.
Manche davon auch in einen Privatjet. Die sind besonders klimaschädlich - das Geschäft mit ihnen boomt trotzdem.
#3 Hast du das gesehen?
Seit fast einem Jahr werkelt Arbeitsminister Martin Kocher schon an der Reform des Arbeitslosengeldes. Nach oftmaligen Andeutungen nun "völlig überraschend" will er ein degressives Modell einführen, bei dem die Arbeitslosen mit der Zeit noch weniger Geld bekommen. Warum Arbeitslose darunter leiden und welche Reformen es wirklich braucht? Das erfährst du in der neuen Ausgabe von "Moment Mal" mit Barbara Blaha.
#4 HerStory
Wir machen den ganzen März zum Herstory-Monat und erzählen dir jeden Tag von wichtigen Frauen aus Politik und Zeitgeschichte. Heute stellen wir dir die ukrainische Sängerin Jamala vor.
“Die Menschlichkeit weint” sang Jamala bei ihrem Sieg des Eurovision Song Contest 2016. In ihrem Lied “1944” beschreibt sie das Leid ihrer Urgroßmutter. Die wurde damals mitsamt ihren fünf Kindern (wie alle anderen Tatar:innen) auf Befehl von Josef Stalin gewaltsam von der Krim deportiert. Sein Vorwand: Die Krimtataren hätten mit den Nazis kollaboriert.
Jamala heißt mit bürgerlichem Namen Susana Jamaladinova. Geboren wurde sie 1983 in Kirgisistan. Erst 1991, nach dem Zerfall der Sowjetunion, durfte ihre Familie mit ihr wieder auf die Krim zurückkehren.
Seit 2010 ist Jamala eine gefeierte Künstlerin in ihrem Land, 2016 erreichte sie mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest den Höhepunkt ihrer Karriere. Auch wenn Jamala sich nie klar dazu geäußert hat, wurde ihr Lied “1944” als Anspielung auf die damalige Situation der Krim interpretiert. Im Jahr 2014 wurde die Halbinsel durch Russland annektiert.
Heute ist Jamala selbst auf der Flucht. Ende Februar hat sie wie Millionen andere Ukrainer:innen gemeinsam mit ihrem Mann entschieden, vor dem Krieg in der Ukraine zu fliehen. Ihre Flucht dokumentiert Jamala auf Instagram. Sie wollen in die Türkei, zu Jamalas Schwester. Doch ihr Mann musste zurückbleiben. Alle Ukrainer zwischen 18 und 60 werden eingezogen.
Mittlerweile sind Jamala und ihre Kinder in Sicherheit. Die Künstlerin fliegt immer wieder nach Berlin, um ihre Bekanntheit zu nutzen und in Interviews und Auftritten gegen den Krieg aufzurütteln. Auf Instagram schreibt sie: “Das Lied 1944 hat traurigerweise eine neue Bedeutung für mich gewonnen. Aber wir werden gewinnen. Erneut.”
#5 Besser geht doch
Skeptisch, rational und selbstbewusst: Dana Scully ist das Gegenteil der hilflosen Frau, die gerettet werden muss. Die Agentin aus der Serie Akte X bildete einen scharfen Kontrast zu den üblichen klischeehaften Darstellungen von Wissenschaftler:innen und Frauen im Fernsehen der 90er-Jahre.
Gillian Anderson hat mit ihrer Rolle der Dana Scully nicht nur Fernsehgeschichte geschrieben. Ihre Darstellung hat auch Frauen und Mädchen dazu gebracht, sich mehr mit Naturwissenschaft und Technik auseinanderzusetzen. Und sie hat viele von ihnen in diese Bereiche gebracht. Dieser nach ihr benannte “Scully-Effekt” wurde vom Geena Davis Institute on Gender in Media bestätigt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie stark Repräsentation wirken kann: Von den 2000 befragten Frauen waren diejenigen stärker dazu bereit, in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik zu arbeiten, die Dana Scully kannten. Fast zwei Drittel der Frauen, die bereits in dem Bereich tätig waren, gaben sie als Vorbild an. Und die Hälfte von ihnen gab an, dass sie sich wegen Dana Scully stärker für diese Felder interessierten.
Einen schönen Rutsch ins Wochenende
Sebastian
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