Geheimplan für dich

Guten Morgen!

Thomas Schmid hat lange seinen Traumjob bei der "Schmid AG" lange gebastelt. Ähnlich langsam und intransparent läuft es beim Abholen der Österreich-Gelder aus dem EU Wiederaufbauplan. Und beim Contact Tracing. Der Morgenmoment von Barbara Blaha bringt Licht ins Dunkel.

#1 Möchtest du das teilen?

Österreich befindet sich in der dritten Corona-Welle. Doch wie gut sind die Bundesländer beim Contact Tracing aufgestellt? Dabei wird verfolgt, woher die Infektion kam und wer sich vielleicht angesteckt haben könnte. Während der zweiten Welle ist das Contact Tracing in Österreich praktisch zusammengebrochen. Zeitweise konnte nicht einmal jeder fünfte Fall zurückverfolgt werden. In manchen Ländern wurde das Contact Tracing ganz aufgegeben. Wir haben für euch nachgefragt.

#2 Grafik des Tage

Die EU hat im vergangenen Mai das größte Wiederaufbau-Paket der Wirtschaft in ihrer Geschichte beschlossen. Der EU-Raum ist von der Corona-Krise wirtschaftlich schwer getroffen. Mit dem sogenannten Europäischen Aufbauplan soll er wieder auf die Beine kommen. Die EU lässt sich das viel kosten. 312,5 Milliarden Euro pumpt sie insgesamt in die Wirtschaft ihrer Mitgliedstaaten. 3,3 Milliarden davon sind für Österreich reserviert. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden, die Pläne für das Geld müssen bis Ende April eingereicht werden. 24 von 27 EU-Staaten haben das bereits getan. Österreich lässt sich Zeit damit. Auch den eigentlich vorgesehenen breiten Diskussionsprozess mit SozialpartnerInnen, NGOs und Interessenvertretungen hat Österreich bisher nicht gestartet. Was wir bis Ende April einreichen, ist bisher geheim. Die ganze Geschichte liest du hier.

#3 Hast du das gesehen?

Thomas Schmid sorgt für einen Skandal. Der Ex-Generalsekretär des Finanzministeriums wurde 2019 zum Alleinvorstand der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) bestellt. Chatprotokolle von Thomas Schmid, Sebastian Kurz, Gernot Blümel und Mitarbeitern zeigen jetzt: Schmid hat die AG maßgeblich entwickelt, die Ausschreibung seines Postens mitformuliert und die Aufsichtsräte, die ihn bestellen sollten, mitausgesucht. Alles Vorgänge, die laut ÖVP-Mandatar Andreas Hanger "internationalen Maßstäben entsprechen." - jedenfalls rechtfertigt sich die ÖVP so in der Zeit im Bild 2 bei Armin Wolf. Wir haben die Pausetaste gedrückt und machen den Faktencheck.

#4 HerStory

Heute ist der letzte Tag des März und damit auch des Women’s History Month. Jeden Tag haben wir euch eine beeindruckende Frau vorgestellt. Schlusspunkt der Serie ist heute Mireille Ngosso, Ärztin und die erste afroösterreichische Politikerin.

Mireille Ngosso brach die Schule im ersten Anlauf wegen Schwierigkeiten mit einzelnen Lehrkräften ab und träumte von einer Karriere als Jazzsängerin. Am Abendgymnasium holte sie die Matura nach, studierte in Kingston (UK) und schließlich in Wien Medizin. Heute arbeitet sie als Ärztin in einem Wiener Spital. Sie engagiert sich seit 2010 in der SPÖ, nach Stationen als Bezirksrätin und stellvertretende Bezirksvorsteherin, ist sie heute Landtagsabgeordnete in Wien. Sie ist die erste afroösterreichische Frau in einem politischen Amt. Die Entscheidung, sich politisch zu engagieren, lag für sie nahe, wie sie erzählt: "Man darf nicht immer nur über Inklusion sprechen. Man muss sie leben. Man muss in allen Bereichen des Lebens die Türen öffnen. Je mehr Schwarze Vorbilder junge Menschen in Politik, Wirtschaft und in den Medien haben, desto leichter wird es für sie."

#5 Besser geht doch

Anfang dieses Jahres war die Wall Street in Panik: Eine Gruppe von kleinen AnlegerInnen, die sich über die Foren-Plattform Reddit organisiert hatten, sorgte für Chaos. Sie investierten an der Börse in Aktien, die andere Investoren fallen lassen wollten - auch mit dem Ziel, großen Hedgefonds in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Die Aktien des Computerspielhändlers GameStop stiegen so völlig unerwartet in sagenhafte Höhen. Der Hype ist mittlerweile wieder vorbei, doch die Wallstreetbets-Community auf Reddit, nutzt ihre Gewinne aus der Aktion unter anderem dazu, Patenschaften für Berggorillas zu übernehmen. Unter dem Motto „Apes together strong“, (Zusammen sind Affen stärker) was ironisch darauf hinweist, dass Kleinanleger eben keine BörsenexpertInnen sind, sondern wie Affen recht wahllos Aktien aufkaufen, übernahm ein User eine Patenschaft. Tausende andere folgten. Der Diana Fossey Gorilla Fund International hat über 350.000 Dollar an Spendengeld in nur sechs Tagen erhalten.

Und jetzt mit Vollgas Richtung Osterruhe.

Barbara

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