Gummibären werden uns retten

Guten Morgen!

Essbare Windkraft und Leben im Luxus. Die Zukunft wird toll. Dein Morgenmoment von Tom Schaffer heute auch.

#1 Möchtest du das teilen?

Ich sage dir heute nicht, dass du weniger Fleisch essen sollst. Erstens könnte es seltsam sein, denn ich weiß nicht, ob du überhaupt (viel) Fleisch isst. Zweitens weiß ich, dass du den Aufruf sehr wahrscheinlich nicht gerne hören würdest, falls du viel Fleisch isst. Das ist ein Problem. Denn ungefähr so feig wie ich in diesem Absatz ist die österreichische Politik schon seit langer Zeit. Und Fleisch ist leider wirklich nicht gut für unseren einzigen Lebensraum: die Erde. Also fasse ich ein bisserl Mut und sag dir halt doch, was die Politik nicht sagen will: Wir sollten weniger Fleisch essen.

#2 So seltsam

Windkraft ist hingegen ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen Zukunft. Ein Problem mit den heutigen Anlagen ist jedoch, was mit ihnen am Ende ihres Lebens passiert. Die meist aus Glasfasern bestehenden Rotorblätter werden oft zu unbrauchbarem Sondermüll. Amerikanische Wissenschafter:innen haben nun eine leckere Lösung dafür. Sie haben einen Kunststoff entwickelt, aus dem Windräder künftig gemacht werden könnten. Und der lässt sich am Ende der Lebensdauer als Windrad auflösen und dann als essbare Substanz aufbereiten - zum Beispiel als Gummibärchen. Weniger Fleisch, mehr Gummibärlis. Problem gelöst?

#3 Grafik des Tages

Weil wir insgesamt jetzt noch zu wenig Gummibärchen-Windkraft haben, steigen in Niederösterreich und Wien ab 1. September wieder Strompreise an. Im Schnitt müssen Wiener Haushalte dann 36 Euro mehr pro Monat für Strom ausgeben. Besonders belastet diese Erhöhung arme Menschen. 5% ihres Einkommens wird sie kosten, berechnet das Momentum Institut. Der Großteil der Bevölkerung braucht im Alltag ähnlich viel Strom und zahlt nun ähnlich hohe Geldbeträge zusätzlich. Nur die reichsten Haushalte verbrauchen deutlich mehr.

Als Gegenmaßnahme zur Strom-Teuerung arbeitet die Regierung an einem Strompreisdeckel. Der Grundbedarf soll zu einem besseren Preis gedeckt werden, nur Vielverbraucher die hohen Marktpreise zahlen. Die durch Krieg und Krisen ausgelösten hohen Preise sorgen auch für Gewinner. Die Energiekonzerne haben enorme Profite in dieser Situation. Diese zu besteuern, wäre wichtig, damit der Staat die Unterstützung der kleinen und mittleren Einkommen finanzieren kann.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Normalverbraucher dieser Welt mögen nicht nur beim Strom mit hohen Preisen zu kämpfen haben. Aber sie wissen nunmal nicht, was wirkliche Sorgen sind. Superreiche wissen das. Sie zerbrechen sich täglich den Kopf: wo kann ich mir die nächste Luxus-Residenz kaufen? London? New York? Tokio? Dubai? Am Mars?

Einige von ihnen müssen sich bald nicht mehr für einen Ort entscheiden, denn sie können quasi überall und gar nicht mehr unter uns leben. Ein Luxuskreuzer namens "MV Narrative" soll bis 2025 vom Stapel laufen. Er sieht am ersten Blick aus wie ein Kreuzfahrtschiff, ist aber nicht für Urlauber:innen gedacht. Menschen mit dem nötigen Kleingeld sollen darauf wohnen. Die Wohnungen für diese "Weltbürger:innen" haben bis zu vier Schlafzimmer und kosten schon mal 8 Millionen Dollar. Ist das Geld gerade in Bitcoin angelegt und deshalb knapp? Dann tut es vielleicht auch ein 22m²-Zimmer für ein lachhaftes Milliönchen.

Eine Wohnung lässt sich für 24 Jahre leasen - oder über die gesamte Lebenszeit bis zur Verschrottung des 223-Meter-Schiffs. Dass die Enkerl und Urenkerl von dieser Investition noch was davon haben, ist jedenfalls unwahrscheinlich. Die Schifffahrt und das Luxusleben der Superreichen gehören heute zu den klimaschädlichsten Sektoren. Als "nachhaltig" wird das gasbetriebene Schiff in seinen Broschüren trotzdem verkauft.

#5 Bonustrack

Manche wissen also ihr Leben lang nicht mehr, wohin mit ihrem Geld. Und wenn ihnen nicht genug Blödsinn dafür einfällt, geht es dann leistungslos an ihre Nachfahren, die sich noch absurdere Ausgabemöglichkeiten suchen können. Ein sehr wirksames Gegenmittel dagegen sind Erbschaftssteuern auf riesige Erbschaften. Aber wenn du das laut sagst, dann prasseln immer dieselben ausgelutschten, faden und falschen Sätze auf dich ein. Barbara Blaha hat auch die Lösung dafür: Sie tanzt den Unsinn auf Tiktok einfach weg.

Es ist Freitag. Ein weiterer, guter Tag für eine bessere Welt zu tanzen.

Tom!

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