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Hast du das gemerkt?
Guten Morgen!
Eine alarmierende Prognose, eine unbemerkte Falschmeldung und eine unschuldige Frage. Dein Morgenmoment ist heute zusammengestellt von Katharina Egg.
#1 Möchtest du das teilen?
Mit der Massentierhaltung züchten wir schon die nächste Pandemie. Richtig gelesen: Der unbequeme US-Wissenschaftler Rob Wallace warnt schon länger, dass die Abholzung der Wälder, Massentierhaltung und Kapitalismus das Risiko und von globalen Krankheiten verschärfen. Er ist damit nicht alleine.
Die Ausbeutung von Natur, Umwelt und Tieren bietet den idealen Nährboden für neue Krankheiten. Spätestens mit Corona sollte uns das interessieren.
#2 Hast du das gesehen?
Nur jedes dritte Unternehmen in der EU prüft, ob von der Fabrik bis zum Verkauf Umwelt oder die Menschenrechte verletzt werden. Das ist zu wenig! Aber was kann man dagegen konkret tun? Barbara Blaha beschäftigt sich im neuen Moment Mal mit Menschenrechten und Lieferketten.
#3 Ignoriert
Im Oktober berichteten Kurier, Kleine Zeitung, "Österreich" und andere, dass "Islamisten" (gemeint waren 50 angeblich türkische Jugendliche) eine Kirche in Wien Favoriten attackiert hätten. Im Februar gab es nun die Richtigstellung aller Medien, dass es doch nicht so war.
Aller Medien? Leider nein. Während die Falschmeldung im Herbst für großes Interesse auch bei Kanzler Kurz sorgte (er verbreitete die Meldung), bekommt die Richtigstellung aktuell nur wenig Aufmerksamkeit und bleibt weithin unbemerkt. Immerhin ORF.at hat die Geschichte richtiggestellt und das neue Instagram-Medium die_chefredaktion genau hingeschaut. Auch so kann es gehen.
#4 Zahl des Tages
Die Kulturbranche ist stark von der Krise betroffen. Der Gesamtumsatz der Kreativwirtschaft brach laut einer Studie (pdf) in Europa um ein Drittel ein. Darstellende KünstlerInnen, die also in Theater, Tanz oder Medienkunst arbeiten, haben sogar rund 90 Prozent ihres Einkommens verloren.
In Österreich leiden vor allem kleine Kulturvereine in den Bundesländern stark. Jetzt gibt es Gespräche zwischen der Kultur-Staatssekretärin, Minister Kogler und der Freien Szene. Wichtigstes Anliegen der Kulturschaffenden: mehr Rücksicht auf die unterschiedlichen regionalen Bedingungen. Denn nicht in allen Gegenden sind z.B. Tests als Eintrittsbedingung kostenfrei und einfach verfügbar. Und die Frage: Wer darf wann und unter welchen Bedingungen öffnen?
#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Seit Dezember gibt es immer mehr neue Meldungen von Zweitwohnsitzen in steirischen Schigebieten. So waren in einem Ferienhaus gleich 36 Nebenwohnsitze gemeldet. Es ist eine von vielen Möglichkeiten die Covid-Maßnahmen zu umgehen, um Urlaub in den Schigebieten zu machen. Doch für welchen Preis? Im Gespräch mit dem ORF wünscht sich der Bezirkshauptmann, "dass nur halb so viel Kreativität, wie für die Umgehung der Gesetze aufgebracht wird, für die Verhinderung einer Corona-Ansteckung eingesetzt wird". Die Fälle werden nun alle überprüft.
#6 Bonustrack
In einem Tweet fragt der Journalist Andreas Sator, warum nicht zumindest an den Wochenenden die Straßen der Städte den BewohnerInnen gehören. Ich finde: Eine gute Frage. Ein erweitertes Wohnzimmer könnte viel Enge aus dem Lockdown nehmen.
Warum sperrt die Politik, etwa in Wien, an Wochenenden nicht mehr Straßen für den Verkehr & schafft so Platz für Kinder, Outdoor-Restaurants, jede*r bringt seinen eigenen Klappstuhl, etc. So eine große Krise und so wenig Mut & Kreativität. Bald kommt der Frühling. Dann? 🙋♂️
— Andreas Sator @[email protected] (@a_sator)
10:26 AM • Feb 4, 2021
Ich wünsche einen guten Start in den Freitag!
Katharina
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