Hey Elon, her mit den Milliarden!

Guten Morgen!

Ein Morgenmoment ohne Streit und Hunger - zusammengestellt von Tom Schaffer.

#1 Möchtest du das teilen?

Betriebe in Österreich bieten nur halb so viele Lehrstellen an, wie junge Menschen derzeit brauchen würden. Aber auch jene Jugendlichen, die einen Platz haben, kämpfen mit oft übersehenen Problemen. Wie ist die Situation der Lehrlinge? Und in welchem Bereich die Lehre so unattraktiv ist, dass vier von zehn Lehrlingen am Ende sagen, dass sie jetzt eigentlich lieber was anderes machen würden? Wir haben es uns angesehen.

Der neue Lehrlingsmonitor zeigt Probleme in der Lehre in Österreich auf. Etwa ein Drittel der Lehrlinge ist mit der Ausbildung nicht zufrieden. Viele dachten schon einmal daran, abzubrechen.

#2 Hast du das gehört?

Als Abschied in den Lockdown, hab ich am Wochenende zum ersten Mal in einem Lokal ein veganes Gansl probiert - und mich gefreut, wie gut das geschmeckt hat. Vorreiter eines vegetarischen Lebens wird aus mir damit aber auch keiner mehr. Denn Johannes Gutenberg hat schon 1450 sogar seinen Namen vegetarisiert. Wie er das gemacht hat und warum unsere Kinder das im Lockdown in der Schule lernen können, sollen, wollen oder dürfen? Die Gebrüder Moped erklärens - wie immer satirisch korrekt und historisch fragwürdig - im neuen Podcast des Jahres.

#3 Quiz-Moment

Lockdown-Zeit ist Quiz-Zeit: Wir starten ein neues Format. Einmal wöchentlich gibt es bei uns künftig ein kleines, spaßiges Quiz auf unserem Instagram-Kanal und etwas anders aufbereitet auf unserer Webseite. Die erste Ausgabe findest du jetzt hier.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Es ist absurd, aber die Frage ist wegen der verrückten Vermögensverteilung unserer Welt legitim: Kann Elon Musk den Hunger auf der Welt beenden? Der Direktor des UN-Welternähungsprogrammes (WFP) hat ihn (und Amazon-Gründer Jeff Bezos) kürzlich dazu aufgefordert. Dazu brauche es eigentlich sogar nur Summen, die für sie eher als Kleingeld gelten würden.

Musk, der reichste Mensch der Welt, reagierte auf Twitter: Wenn ihm die UNO zeige, wie das mit den behaupteten 6 Milliarden Dollar klappen kann, würde er Tesla-Aktien verkaufen und dieses Geld spenden. Drei Wochen später hat das WFP reagiert und so einen Plan vorgelegt. In manchen Regionen müssten dazu Nahrungsmittel geliefert werden, in anderen Regionen würde es mehr Sinn ergeben, Milliarden an Gutscheinen zu verteilen, die die Menschen selbst in der lokalen Landwirtschaft ausgeben könnten. Der Plan würde über 40 Millionen Menschen vor dem akuten Hungertod retten und die örtlichen Bäuerinnen und Bauern massiv stärken. Den Hunger insgesamt auslöschen würde man genau genommen nicht. Fast 10% der Weltbevölkerung gelten als unterernährt. Ein Grund, es deshalb nicht zu tun, ist das nicht.

Musk hat noch nicht öffentlich auf den vorgelegten Plan reagiert und gesagt, ob er seinen Ansprüchen genügt. Auch wenn es um wirklich viel Geld geht, könnten Leute wie er oder Bezos, sich diese Ausgaben ziemlich einfach leisten. Steuern zahlen sie auf ihre gigantischen Vermögenszuwächse der letzten Jahre ja leider kaum. Kürzlich hat Musk tatsächlich in einem anderen Zusammenhang Aktien im Wert von fast 7 Milliarden Dollar verkauft. Sein Vermögen wird auf 288 Milliarden Dollar geschätzt - es stammt vor allem aus seinen Anteilen an der E-Auto-Firma Tesla.

Musk steht besonders in der Kritik, weil er sich nicht nur öffentlich gegen Steuern für Überreiche wehrt, sondern auch sehr wenig von seinem Vermögen spendet. Er wolle es "sparen", um die Menschheit damit auf den Mars zu bringen, erklärte er kürzlich.

#5 Zahl des Tages

Wir hören und lesen derzeit viel darüber, dass unsere Gesellschaft wegen der Corona-Pandemie gespalten sei. Das erweckt den Eindruck, dass es zwei etwa gleich große Lager gebe, die kaum noch miteinander sprechen. Dieses Bild liegt vielleicht daran, dass wir und unsere Medien auf kleine laute und radikale Gruppen ein bisschen zu sehr hören. Eine aktuelle Erhebung für das Profil zeigt unterdessen: 4 von 5 Menschen in Österreich haben sich wegen Corona bisher mit keinen ihrer Freund:innen zerstritten. Und auch die Hälfte der restlichen Menschen hat das höchstens mit einer Person erlebt. Nur insgesamt jede:r Zehnte hat sich mit mehreren Freund:innen zerstritten.

Ein bisschen anders sieht diese Statistik nur unter Anhänger:innen der Partei MFG aus. Etwa 40% der Bekenner:innen zu der im Impfgegner-Lager verankerten Kleinstpartei haben sich bereits mit mehreren Freund:innen zerstritten. Sie spalten sich also offenbar verstärkt von der Gesellschaft ab. Unterdessen sind fast 7 von 10 Menschen in Österreich bereits geimpft.

Hab einen harmonischen Tag,

Tom

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