Hör auf, dich selbst zu schlagen

Wie werden wir die großen Probleme unserer Zeit eher überwinden können: Durch Investitionen in Technologie, Infrastruktur und Sozialstaat? Oder vielleicht doch eher dadurch, nichts zu machen und zu sparen? Wer weiß! Im heutigen Morgenmoment findest du zumindest einen Hinweis auf die Antwort. Zusammengestellt wurde der von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Hohe Staatsausgaben werden vor allem von neoliberaler Seite gerne als die schlimmste Erfindung seit dem Leberkäsekrapfen verteufelt. Dabei profitieren wir als Gemeinschaft ungemein davon: In kaum in einem anderen Land ist die Lebensqualität so hoch wie in Österreich und ein wichtiger Grund dafür sind die Investitionen in den Sozialstaat. Eine Ausgabenbremse würde mehr Schaden anrichten als helfen, argumentiert Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Instituts, in seiner aktuellen Kolumne.

Immer wieder kommt von rechter Seite die Forderung nach einer gesetzlichen Begrenzung der Staatsausgaben. Aber eine Ausgabenbremse oder Schuldenbremse ist aus vielen Gründen eine schlechte Idee.

#2 Zahl des Tages

Eigentlich feiern wir heute ja den “Internationale Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung”. Doch obwohl Sklaverei verboten ist, leben nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation immer noch mehr als 40 Millionen Menschen in irgendeiner Form von sklavenähnlichen Zustand. Das sind mehr Personen, als zu jedem anderen Zeitpunkt der Geschichte.

Als sklavenähnlicher Zustand gilt dabei, wenn jemand gegen seinen oder ihren Willen arbeiten muss, von anderen als Objekt ge- und verkauft wird oder von anderen in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Auch Zwangsheirat und Kinderarbeit zählen dazu. Der größte Anteil der Betroffenen sind Frauen oder Mädchen, sie machen fast drei Viertel der 40 Millionen aus.

Die Schätzung ist aber immer noch zurückhaltend, wie die Studienautor:innen betonen. Zu manchen Gegenden gibt es keine genauen Zahlen und viele Menschen in Konfliktregionen können gar nicht erst befragt werden.

#3 Gezeichnet

Der Premierminister kann endlich mal Urlaub machen und genießt, was Generationen vor ihm auch genossen haben: Eine Wanderung am Gletscher. Oder was davon übrig ist.

#4 Lesetipp

"Aber wir können doch nicht die ganze Welt zu uns holen!" Diese Aussage lesen wir immer wieder auf sozialen Medien oder hören sie von der Familie, Freund:innen oder Politiker:innen. Dabei ist sie nur für eines gut: Die Diskussion zu unterbinden und das Gegenüber lächerlich zu machen. Denn wer so naiv ist, den kann man doch nicht ernst nehmen, oder?

Wir haben drei schnelle Argumente für dich gesammelt warum die Aussage grundlegend falsch ist und wie du darauf reagieren kannst.

"Wir können ja nicht alle aufnehmen." Wir haben drei Argumente für dich, mit denen du die Behauptung in Diskussionen über Flüchtlinge entkräften kannst.

#5 Altpapier

Es ist schon ein interessanter Zufall, dass die Boulevardmedien Exxpress, Krone und Oe24 letzte Woche fast zeitgleich mit der Geschichte eines Asylwerbers hinausgingen, der aus der Schubhaft entlassen werden musste. Just als manche politischen Kräfte eine solche Story für ihre Zwecke wirklich gut brauchen konnten. Woher sie ihre Informationen bezogen haben, lässt sich natürlich nur mutmaßen. (Danke an Twitteruser lukaswww_, dem dieser bemerkenswerte Gleichschritt aufgefallen ist.)

Einen erfolgreichen Montag,

Sebastian

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