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Ist diese Frage gut?
Guten Morgen!
Manche Fragen sind so blöd, man könnte dafür ins Gefängnis gehen - natürlich nicht unsere. Dein Morgenmoment kommt heute von Tom Schaffer.
#1 Möchtest du das teilen?
Die abschreckende Wirkung von Gefängnisstrafen ist kaum belegt, sagt der ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli und schlägt alternative Formen von Strafen vor. Bei uns spricht er über Menschen, die wegen Schwarzfahrens im Gefängnis sitzen und wieso PolitikerInnen am liebsten Strafen erhöhen - auch wenn das nichts bringt.
#2 Frage der Woche
Ich nehm jetzt einfach mal an, dass du in deinem Leben schon einmal für irgendwas demonstrieren gewesen bist. Für die Frage der Woche wollen wir diesmal wissen, was dich dazu motiviert hat? Was war das Thema und was hat dich daran so gestört, dass du protestiert hast? Und wie hast du das in Erinnerung?
Mein Beispiel: Es war 2003 und wir haben die halbe Schule aufgewiegelt, ihre Klassen zu verlassen und auf den Europaplatz in Kapfenberg zu marschieren. Dort haben wir gegen den in meiner Erinnerung am selben Tag begonnenen Irak-Krieg demonstriert. Wir haben todesmutig den Verkehr ein bisserl aufgehalten (und dann doch immer wieder durchgelassen). Gerüchten zufolge hat George W. Bush deshalb hart überlegt. Aber die Polizei hat uns nach 30 Minuten gebeten, doch wenigstens die Straße zu verlassen. Also standen wir am Straßenrand. Nun: Ich denke immer noch, wir haben damals recht gehabt.
Jetzt du! Die besten Antworten veröffentlichen wir nächste Woche.
#3 Lesetipp
PsychologInnen hören seit Beginn der Coronakrise von Menschen, die vereinsamen. Auch das Homeoffice verschärft die Situation. Nun steht die kalte Jahreszeit vor der Tür. Um der Isolation vorzubeugen, müssen ArbeitgeberInnen und Beschäftigte an einem Strang ziehen.
Gegen die Vereinsamung im Homeoffice braucht es mehr als nur Videokonferenzen, sagen ArbeitspsychologInnen.
#4 Altpapier
Es ist reichlich skurril, was der "Spiegel" beim Interview mit Top-Virologin Sandra Ciesek angestellt hat. Zum Einstieg wird sie von den beiden Journalistinnen als "die Neue an Drostens Seite" und als "Quotenfrau" bezeichnet, als jemand der nach "Volkshochschule" klinge. Viel respektloser und mit mehr Sexismus gewürzt können solche Gespräche in den 1950er auch kaum geführt worden sein.
Bin bisschen überwältigt, was das Interview für Wellen schlägt. Ich war auch irritiert von den provokanten Fragen und deren Sinn. Einschüchterung? Schlagzeilen? Führt jedenfalls dazu, dass Frau sich weiter aus solchen Dingen zurückzieht. War das die Mission?
— Sandra Ciesek (@CiesekSandra)
6:51 AM • Oct 17, 2020
Die Journalistinnen rechtfertigen sich übrigens auf Twitter damit, dass diese Dinge von anderen über Ciesek gesagt wurden. Man habe sie damit konfrontieren wollen. Kann man natürlich machen, muss man aber nicht. Schon gar nicht so. Und deshalb bleibt die Frage: Warum will man eine Virologin auf eine beleidigende Weise damit konfrontieren, dass sie eine Frau ist, die von anderen beleidigt wird? Während die ganze Welt über ihr Fachgebiet rätselt und streitet, könnten JournalistInnen doch bessere Ideen kommen.
#5 Zitat der Woche
Absurd findet das vermutlich auch Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Von ihr stammt diesmal - wenige Tage vor dem Equal Pay Day - unser Zitat der Woche und darin wundert sie sich darüber, dass Frauen immer noch für Dinge kämpfen müssen, die eigentlich völlig selbstverständlich sein sollten: "Ich frage mich, wie es möglich ist, dass Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins, aufgrund der biologischen Tatsache, dass sie Frauen sind."
Wundert mich auch.
Ich wünsch dir eine kämpferische Woche!
Tom
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