Kaufen wir uns Österreich!

Guten Morgen,

Aus Fehlern sollte man doch lernen, oder nicht, liebe Medien? Den Gegenbeweis dazu liefert dir heute Sebastian Panny im Morgenmoment.

#1 Möchtest du das teilen?

Medien tragen eine große Verantwortung, denn sie beeinflussen, wie wir Themen wahrnehmen. Besonders im Umgang mit Gewalt gegen Frauen passieren immer wieder eklatante Fehler. Zu diesem Schluss kommt jetzt auch eine aktuelle Studie. Wie die Berichterstattung von Medien aussieht, welche Fehler sie dabei machen und welche Auswirkungen diese haben können, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Beim Thema Gewalt an Frauen machen Medien immer wieder schwerwiegende Fehler. Eine neue Studie zeigt, wie groß das Problem ist.

#2 Hast du das gesehen?

Mit dem neuen Verkaufsportal "Kaufhaus Österreich" wollten Digitalisierungsministerin Schramböck und Wirtschaftskammerpräsident Mahrer großen Anbietern den Kampf ansagen. Eigentlich. Denn die 700.000 Euro teure Einkaufsplattform hat sich als völlig unbrauchbar erwiesen. Die Suche liefert absurde Ergebnisse und manchmal wird man erst recht auf Seiten internationaler Anbieter weitergeleitet.

Zumindest für Spaß sorgt die Seite. In den sozialen Medien wurde Kaufhaus Österreich schnell mit Häme überschüttet. Wir finden: Eine Meme-Vorlage hätte auch billiger sein können. Wir können uns natürlich einen kleinen Seitenhieb dennoch nicht verkneifen.

#3 Hast du das auch gesehen?

Die Veröffentlichung von Kaufhaus Österreich blieb natürlich nicht ohne mediale Begleiterscheinungen. Doch trotz des Spotts und der Häme mussten wir überrascht feststellen, dass der Boulevard dem neuen Projekt aufgeregt zugejubelt hat. Grund genug uns in unserer Rubrik "Gegengelesen" anzusehen, welche Boulevard-Headline für das Thema eigentlich angebrachter gewesen wäre.

#4 Zahl des Tages

Studien der Universität Wien haben ergeben, dass die Konsumwilligkeit der ÖsterreicherInnen in der Krise gesunken ist. 70 Prozent der Befragten haben etwa angegeben, dass sie in Zukunft etwas weniger kaufen oder besitzen wollen.

Das hat aber nicht unbedingt damit zu tun, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben. Vielmehr hat sich die grundsätzliche Einstellung der Bevölkerung zum Konsum gewandelt. Ein häufig angegebenes Motiv war die Erkenntnis, dass Besitz für ein erfülltes Leben nicht so wichtig ist, wie es die Befragten vorher empfunden hatten. Die Krise könnte also durchaus längerfristige Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Menschen haben.

#5 Besser geht doch

Endlich mal (halbwegs) gute Nachrichten von der Klimakrise: Eine neue Analyse kommt zu der Erkenntnis, dass das Pariser Klimaabkommen - bei optimistischen Annahmen - in greifbare Nähe gerückt ist. Das würde eine Erwärmung von 2 Grad Celsius bis Ende dieses Jahrhunderts bedeuten.

Frühere Berechnungen waren davon ausgegangen, dass sich die Erde bis zum Ende dieses Jahrhunderts um bis zu 3,5 Grad Celsius erwärmen könnte. Noch im September dieses Jahres hatte man diesen Wert auf 2,7 Grad berechnet, doch seitdem ist einiges passiert: China, Japan und Südkorea haben sich dazu verpflichtet, bis 2060 CO2-neutral zu werden. Auch die Wahl Joe Bidens zum US-Präsident hat einen positiven Effekt auf die Berechnungen.

Die ForscherInnen warnen jedoch auch vor zu viel Optimismus: Vor allem die Kurzzeit-Maßnahmen bis 2030 sind noch nicht so weit fortgeschritten, wie sie sollten. Und auch die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind nicht unumstritten. Viele WissenschaftlerInnen warnen, dass schon eine Erwärmung von 1,5 Grad Celsius katastrophale Auswirkungen haben könnte.

Trotzdem ein Grund mehr, positiv in den Tag zu gehen!

Einen wunderschöne restliche Woche wünscht dir

Sebastian

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