Kohle her! Kohle weg!

Guten Morgen,

Arbeitnehmer:innen werden jährlich um viel Kohle geprellt, anderswo verschwindet die Kohle leider nicht. Andreas Bachmann hat das heute für euch aufgezeichnet.

#1 Möchtest du das teilen?

Lohnraub wird noch immer als Kavaliersdelikt behandelt. Dabei wurden Arbeitnehmer:innen im vergangenen Jahr allein durch nicht bezahlte Überstunden um 652 Millionen Euro geprellt. Warum? Unternehmen drohen kaum Strafen, Beschäftigte stehen oft nur vor der Wahl: Entweder du akzeptierst das oder du fliegst. Was Lohnraub ist und wie du dich wehren kannst.

#2 Grafik des Tages

Der Anstieg der Corona-Zahlen lässt manche Regierungsmitglieder vor schwierigen Entscheidungen stehen.

Den Entscheidungsbaum der ÖVP-Politiker haben wir mal für euch visualisiert. Die Chance so die Pandemie wirklich zu bekämpfen, ist wohl nicht dabei.

#3 Hast du das gesehen?

Viel Bla Bla und nicht viel dahinter: Das gilt nicht für die neueste Ausgabe des Dauerbrenners, aber für einen nicht so lustigen Fakt zur Klimakrise. Es geht um Kohle, erzählt Katharina Rogenhofer vom Klimavolksbegehren

#4 Zitat des Tages

Die Klimakrise ist mittlerweile zum Klimanotstand geworden. Schaut man sich die Ergebnisse der Klimakonferenz COP26 in Glasgow an, kann man zum Schluss kommen: Regierungen und Unternehmen haben das nicht kapiert. Müssen wir mehr Radikalität wagen? Der britische Ökonom Jason Hickel sagte jetzt: Höflich zu bitten, die Zerstörung des Klimas zu beenden, habe bisher nichts gebracht.

#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Nein, besondere Leistungen sollten nicht darüber entscheiden, ob jemand einen positiven Asylbescheid bekommt. Aber der Fall von Henry Okoh zeigt, wie absurd das österreichische System ist. Und wie scheinheilig das Gerede von “Integration durch Leistung” ist. Okoh hat einen Ladendieb festgehalten, bis die Polizei erschienen ist. Deswegen wurde er vom Land Tirol für seine Courage ausgezeichnet. Nur eine Woche später hat der 33-Jährige einen negativen Asylbescheid bekommen. Und wurde aufgefordert, das Land zu verlassen.

Die Details seines Prozesses zeigen, wie fehlerhaft das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) mitunter vorgeht. Okoh wurde 2007 von einer terroristischen Gruppe in Nigeria schwer verletzt. Seit 2009 war er auf der Flucht, 2014 kam er nach Tirol. Das BFA schrieb im Bescheid allerdings von “Bedrohung durch die Taliban”. Dass die nicht nur in Afghanistan, sondern auch Nigeria tätig sind, wäre allerdings neu. Anscheinend wurde nur ein negativer Bescheid einer Person aus Afghanistan kopiert. Okoh und seine Unterstützer:innen hoffen nun, dass der Verfassungsgerichtshof ihm noch humanitäres Bleiberecht gewährt.

Trotzdem einen guten Tag wünscht

Andreas

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