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Kürzer Arbeiten? Das ist Sünde!
Wie Medien über Arbeitszeitverkürzung berichten und damit Unternehmen und ÖVP in die Hände spielen, ist mal eine Diskussion wert.
Guten Morgen,
wie Medien über Arbeitszeitverkürzung berichten und damit Unternehmen und ÖVP in die Hände spielen, ist mal eine Diskussion wert. Dein Morgenmoment, heute von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest du das teilen?
Die Debatte ist aus den Fugen geraten: In Schlagzeilen ist von “Klima-Terrorist:innen” und “Klima-Extremist:innen” die Rede. Dabei kostet echter Extremismus Menschenleben: Christchurch, Hanau, Utøya. Wer Sitzblockaden da hinzuzählt, verharmlost diese Gewalttaten. Wir werfen einen Blick in die Zahlen zu Extremismus in Österreich. Spoiler: Die echte Gefahr kommt von rechts.
#2 Gegengelesen
Wie können sie es wagen? Wer für die Grünen arbeitet, hat eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Kronen Zeitung nennt das in einem als Bericht getarnten Kommentar „,Teilzeit-Luxus‘ auf Steuerzahlerkosten“. Dabei ist kürzer zu arbeiten, kein „Luxus“. Immer mehr Betriebe führen kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohn ein und fahren gut damit. Die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen wünscht sich, kürzer zu arbeiten.
Die gesetzliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden wurde seit fast 5 Jahrzehnten nicht mehr gesenkt – obwohl Beschäftigte seitdem immer produktiver arbeiten. Die Steuerzahler:innen kostet es keinen Cent mehr, wenn Beschäftigte kürzer arbeiten – und dabei genauso viel schaffen, gesünder und zufriedener sind. Das belegen zahlreiche Studien. Übrigens: Die 35-Stunden-Woche wird bei den Grünen seit mehr als 20 Jahren gelebt und funktioniert - wie in den meisten Betrieben, die ähnliches ausprobiert haben - offenbar recht gut.
#3 Besser geht doch
Das hat gedauert: Seit fast 20 Jahren verhandeln die UN-Staaten über ein Abkommen zum Schutz der Meere. Jetzt einigten sich die 193 Länder – nach einer 40 Stunden langen Marathonsitzung in New York. Bisher waren die Meere außerhalb staatlicher Hoheitsgewässer praktisch rechtsfreier Raum. Der Vertrag macht nun den Weg frei, 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz zu stellen. Der Bestand der Arten und ihre Vielfalt sollen so erhalten bleiben. Das ist wichtig, weil Ozeane die Hälfte des Sauerstoffs produzieren, den wir atmen. Sie binden CO2 und sind die größte Kohlenstoffsenke der Erde.
Überfischung, Schifffahrt und Erwärmung setzen den Meeren zu. Immer mehr Plastikmüll schwimmt in den Gewässern. Das Abkommen soll es ermöglichen, Maßnahmen dagegen zu setzen. Wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren sollen auf Umweltverträglichkeit geprüft werden. So weit, so gut. Doch der Vertrag allein ändert noch nichts. Jetzt muss er auch umgesetzt werden. Welche Teile der Ozeane zum Beispiel unter Schutz gestellt werden sollen, muss noch verhandelt werden. Es drohen weitere lange Sitzungen.
#4 Kurz erklärt
Europa hinkt hinterher bei grünen Technologien: Wer heute eine Solaranlage bauen oder ein Windrad aufstellen möchte, muss vor allem Technik aus China kaufen. Die EU-Kommission will das jetzt per Gesetz ändern. Ein von Euractiv geleakter Entwurf sieht vor: Bis zum Jahr 2030 sollen 40 Prozent der als nachhaltig eingestuften Energie-Technologien in Europa auch in Europa hergestellt werden. Dazu gehören etwa Batterietechnik, Wasserstoff, CO2-Abscheidung – aber auch nukleare Technologien.
Genehmigungen zum Bau von Anlagen sollen schnell erteilt werden und bevorzugt behandelt werden. Wer bauen will, soll leichter an Finanzmittel kommen. Ein Teil der Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten soll für klimafreundliche Energieprojekte reserviert werden. Eine Million Arbeitsplätze könnten heir geschaffen werden. Am 14. März soll der Gesetzesentwurf offiziell präsentiert werden, danach verhandeln die Länder und das EU-Parlament.Text
#5 Bonus Track
Teure Energie ist der Auslöser für stark steigende Preise. Doch abseits der steigenden Importpreise gibt es auch einen Teil “hausgemachte” Inflation. Diese geht zuletzt zu drei Viertel auf gestiegene Gewinne zurück. Momentum-Chefökonom Oliver Picek war dazu bei ORF 'Eco'. Das Institut hat auch einen Policy Brief dazu veröffentlicht.
Einen schönen Tag wünscht Dir
Andreas
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