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Lassen Sie mich durch, ich bin reich
Guten Morgen,
Wer in der Gastro hackelt, will da dringend wieder raus, die allermeisten Jungen schleppen sich auch krank in die Arbeit, und ein Superreicher versucht, sich ein Ticket ins Weiße Haus zu kaufen. Da stimmt doch was nicht, weiß Noam Chomsky. Ein Morgenmoment von Barbara Blaha.
#1 Möchtest du das teilen?
Wer kann, geht weg aus der Gastro. Keine andere Branche ist so unbeliebt unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. 4 von 10 Beschäftigten wollen den Job wechseln, alle 2 Jahre suchen sich die Angestellten im Schnitt einen neuen Betrieb oder sogar einen ganz anderen Beruf. Was sich ändern muss, damit Jobs in der Gastro wieder Freude bereiten? Wir haben Experten und Expertinnen gefragt und mit Betroffenen gesprochen.
#2 Zahl des Tages
Junge Beschäftigte schützt unser Arbeitsrecht besonders gut. Überstunden für Minderjährige sind verboten, krank in die Arbeit zu gehen, natürlich sowieso. Die Realität sieht anders aus, wie der Lehrlingsmonitor des Österreichischen Instituts für Berufsbildung zeigt. Drei Viertel der Lehrlinge sind schon einmal krank arbeiten gegangen. Und jede/r dritte Befragte gibt an, regelmäßig Überstunden zu schieben – auch die unter 18-Jährigen.
#3 Hast du das gesehen?
Der Wahlkampf um den Sitz des US-Präsidenten läuft bereits auf Hochtouren. Bei den Demokraten matchen sich Reiche und Superreiche darum, das Ticket gegen Donald Trump zu ergattern. Neu im Ring ist der Multi-Milliardär Michael Bloomberg. Sein Vermögen wird auf 64 Milliarden US-Dollar geschätzt, er finanziert seinen Wahlkampf aus der eigenen Portokassa und hat allein bereits so viel Geld in Werbung gepumpt wie alle anderen KandidatInnen zusammen: Tendenz steigend. Bloombergs Kampagne ist damit ein Sinnbild der Machtverhältnisse. Wer es sich leisten kann, kauft sich politischen Einfluss, alle anderen bleiben draußen. Wie groß Bloombergs finanzieller Startvorteil ist, zeigt diese schlichte Animation sehr anschaulich.
#4 Tweet des Tages
Der rechtsextreme Anschlag von Hanau, bei dem 10 Menschen ermordet wurden, lässt die Wogen in Deutschland hochgehen. Politikerinnen und Politiker aller Parteien überschlagen sich mit Kondolenz-Nachrichten in den Sozialen Medien. Den Vogel abgeschossen hat aber der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel. Er setzt den rechtsextremen Terroranschlag mit Sachschäden auf Demos gleich.
Der Feind der #Demokratie steht rechts: Es lässt sich nicht abstreiten, dass linke Chaoten auf Polizisten eindreschen, Autos und Mülltonnen in Brand setzen und immer wieder hohe Sachschäden verursachen. Alles schlimm genug und nicht zu verharmlosen. #hanau
— Sigmar Gabriel (@sigmargabriel)
10:27 AM • Feb 20, 2020
Einen exzellenten Hinweis auf die Rhetorik der Mitte, die doch nur verschleiert, statt aufzudecken und entschuldigend verharmlost, was als rechtsextremer Anschlag zu bewerten ist, liefert hingegen die Journalistin Teresa Bücker.
#5 Lesetipp
Noam Chomsky, ein Superstar der amerikanischen Linken, hat schon viel erlebt. In diesem lesenswerten Gespräch erklärt er den "Zusammenbruch der neoliberalen Ordnung". In seiner Folge breitet sich laut Chomsky die extreme Rechte aus.
"Wir werden Zeugen einer nachvollziehbaren Wut, Abneigung und Verachtung gegenüber den politischen Institutionen, die den neoliberalen Angriff durchgeführt haben – aber auch das Aufkommen von aktivistischen Bewegungen, die die Mängel der globalen Gesellschaft überwinden und den Wettlauf in die Zerstörung anhalten und umkehren wollen."
Jetzt erst mal der Wettlauf ins Wochenende,
Barbara
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