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Maßnahmen und Menschen, die helfen
Guten Morgen!
Maßnahmen, die etwas bringen, und Menschen, die anderen helfen. Bei der Suche nach unseren fünf Themen in drei Minuten sind wir zum Start ins Wochenende diesmal - zwar nicht nur aber großteils doch - ziemlich positiv überrascht worden. Und Zusammenhelfen inspiriert! Der Morgenmoment wurde also heute gleich von der Redaktion gemeinsam für dich zusammengestellt.
#1 Möchtest du das teilen?
Damit das hier nicht zu happypeppi wird, beginnen wir aber mit einer eher bedenklichen Entwicklung. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte wollen keine Kassenverträge mehr annehmen. Für die öffentliche Gesundheitsversorgung aller ist die Tendenz zum privaten Wahlarzt ein Problem.
#2 Grafik des Tages
Jetzt wirds positiv: In den 1960er-Jahren hatte Helsinki bis zu über 80 Verkehrstote pro Jahr. Der größte Teil davon waren FußgängerInnen. Seither hat die Stadtverwaltung reagiert und immer wieder die Tempolimits in der Stadt angezogen. Fast nirgends darf man noch über 30 km/h fahren. Und siehe da: Die Zahl aller Verkehrstoten ist stark zurückgegangen. 2019 ist kein einziger Mensch mehr beim Zufußgehen gestorben.
#3 Besser geht doch
Viele PatientInnen brauchen nicht nur medizinisches Know-How, sondern vor allem mentalen Beistand und soziale Kontakte. In Frome, einer Kleinstadt in Großbritannien, gründete die Allgemeinmedizinerin Helen Kingston deshalb ein solidarisches Hilfsnetzwerk. Das organisiert Gemeindemitglieder, die anderen bei der Bewältigung verschiedenster Herausforderungen helfen. Egal ob Selbsthilfegruppen, Tratsch-Cafès oder Einkaufs- und Haushaltshilfen für ältere Menschen. Viele der Einrichtungen existierten bereits. Was fehlte, war die Verbindung von staatlichen Gesundheitseinrichtungen zu den jeweiligen Vereinen, Einrichtungen oder individuellen Gruppierungen. Kingston hat dies geschaffen. Seither landen 20 Prozent weniger Menschen als in vergleichbaren Städten in der Notaufnahme und es wird im Gesundheitsbereich gespart. Gleichzeitig wurden alle Menschen glücklich und gesünder. Ein Erfolgskonzept! Mehr dazu findest du hier (auf Englisch).
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Welche Krankheit in der Welt verbreitet sich weltweit beinahe epidemisch? Die Depression - egal ob man in Simbabwe oder in den Vereinigten Staaten lebt. In armen Ländern wird praktisch niemand behandelt. Aber selbst in reichen Ländern wird es knapp. Eine Umfrage in den Jahren 2013 und 2014 ergab, dass etwa eine halbe Million Einwohner von New York City an einer Depression litten und dass weniger als 40 Prozent von ihnen eine Behandlung erhielten. Eine Idee aus Zimbabwe verbreitet sich nun weltweit: die "Freundschafts-Bank". Jüngste Station: New York City. Auf den Bänken im Stadtgebiet nehmen Menschen Platz, die ein offenes Ohr für die Bewohnerinnen und Bewohner haben, die unter psychischen Krankheiten leiden. Ihre Qualifikation: Sie waren selbst einmal betroffen. Eine im Journal of the American Medical Association veröffentlichte Studie ergab, dass die Freundschafts-Bank-Behandlung Depressionen wirksam verbesserte.
#5 Bonus Track
Seit Jahren hören wir, dass uns Soziale Netze in die "Filterblase" treiben: Abweichenden Meinungen will man sich nicht mehr aussetzen, der Nachrichtenkonsum nur die eigene Meinung bestätigten. Jetzt haben Forschende festgestellt: Das stimmt nicht. Facebook, Twitter und Suchmaschinen sorgen offenbar dafür, dass wir unterschiedliche Nachrichten konsumieren. In ihrer Studie haben die Forschenden keinen Beleg gefunden, dass Facebook oder Google tatsächlich die Vielfalt reduzieren. Im schlimmsten Falle erhöhen sie diese nur nicht. Wer Zeitung liest oder Nachrichten schaut, bekommt ein nur ein recht enges Angebot. Wenn wir unsere Nachrichten hingegen im Netz bunt zusammen suchen, steigt die Vielfalt des Medienkonsums.
Wir lesen einander am Montag wieder! Hab bis dahin ein super Wochenende!
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