Mensch, das ist doch nicht sicher!

Guten Morgen,

während ich normalerweise gerne unter Menschen tanze, finden andere schon allein der Gedanke an Menschenansammlungen schwierig. Heute geht es um Menschlichkeit und um das unter Menschen sein. Ein Morgenmoment von Katharina Egg.

#1 Möchtest du das teilen?

Zwei Drittel der Studierenden müssen am Weg zu ihrem Abschluss balancieren: Sie haben keine Eltern, die studiert haben. Und studieren als Arbeiterkind ist oft ein Hochseilakt ohne Sicherung. Ihr Weg hängt immer noch zu viel von Zufall und Glück ab. Was das Seil zum Wackeln bringt und wie manche es trotzdem schaffen, erzählen dir Anna, Emre und Karin.

Ein Arbeiterkind studieren in Österreich mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit. Weder vor noch während dem Studium kann eine Rede von Chancengleichheit sein. Nichtmal danach. Welche Hürden es gibt und wie manche es trotzdem schaffen, ihren Weg zu finden. 

#2 Hast du das gesehen?

Wir haben ein neues Videoformat! Um noch besser zeigen zu können, über welche Aussagen sie spricht, wechselt Natascha Strobl mit ihren Analysen über politische Sprache in ein neues Medium. In der ersten Ausgabe von "Übersetz mir das, Natascha Strobl" geht es um einen gravierenden Unterschied zwischen Sebastian Kurz und Angela Merkel. Beide sind Konservative und gehören zur selben europäischen Partei aber könnten in einigen Grundsatzfragen und im Auftreten kaum unterschiedlicher sein.

#3 Besser geht doch

Richard leidet unter einer Sozialphobie. Es fällt ihm schwer, unter Menschen zu sein. Online hat er lange nach Hilfe gesucht - ohne zufriedenstellenden Erfolg. Deshalb hat er jetzt selbst eine Plattform begründet, die psychisch Kranke vernetzt und auch als digitale Selbsthilfegruppe fungiert. Dieses digitale Angebot kommt in der Corona-Krise wie gerufen.

Ein psychisch kranker Mann mit Sozialphobie gründet eine Online-Plattform, die als digitale Selbsthilfegruppe kostenlos und niederschwellig Betroffene vernetzt. Gerade in der Corona-Krise kommt sie wie gerufen.

#4 Lesetipp

Immer wenn ich in Deutschland war, hatte ich nur so ein Gefühl. Jetzt ist endlich die Grafik mit der traurigen Wahrheit da: Lebensmittel im Supermarkt sind in Österreich teurer als im Nachbarland. Insgesamt kosten Lebensmittel und nicht-alkoholische Getränke in Österreich sogar um ein Viertel mehr als im EU-Schnitt. Und nicht nur das: Während hierzulande die Preise an den Supermarktkassen steigen, sind die Einkommen seit der Finanzkrise 2008 sogar gesunken. In Deutschland ist es umgekehrt. Das Ergebnis ist ein kleiner Ausschnitt der umfangreichen Recherchen von Dossier.at zur Macht der Supermärkte in Österreich. In einem sehenswerten Video zur Welt der Handelsriesen gibt es mehr dazu.

#5 Lesetipp

Während ich mir darüber Gedanken mache, ob und wie ich Weihnachten feiern kann, harren rund 7500 Menschen auf der griechischen Insel Lesbos unter unmenschlichen Bedingungen aus. Der Winter ist da - und mit ihm tödliches Wetter für die Menschen in dem provisorischen Flüchtlingscamp Kara Tepe. Kirchen und NGOs fordern immer wieder die Evakuierung des Lagers. Christoph Riedl ist Menschenrechts-Experte der Diakonie. Seine Erzählungen aus dem Lager sind alarmierend: Wenn es nicht bald evakuiert werde, würde es Tote geben.

Ich plädiere für mehr Menschlichkeit.

Einen schönen Freitag.

Katharina

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