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Nur faule Arbeitslose umarmen Bäume
Guten Morgen!
Unsere Überschrift lügt heute doppelt: Natürlich sind Arbeitslose nicht faul. Aber irgendwie muss man seinen Fleiß ja rechtfertigen. Und Bäume umarmen können wir alle - in Zukunft vielleicht sogar mehr von ihnen! Deine Verwirrung an diesem Zwickltag kann unser Morgenmoment beseitigen. Der kommt heute von Sebastian Panny.
#1 Möchtest du das teilen?
Mit welchem Adjektiv verbinden Konservative und Neoliberale jene Menschen, die arbeitslos sind oder Mindestlohn beziehen? Natürlich: Sie sind faul. Im Gegensatz dazu stehen die "Fleißigen". Wer damit aber eigentlich gemeint sein soll und warum es bei ihnen nicht wirklich um Fleiß geht, erklärt Natascha Strobl in einer neuen Ausgabe von Nats Analyse.
#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Apropos Arbeitslose: Die trifft die Teuerung noch stärker als andere. Denn viele Sozialleistungen werden seit kurzem endlich an die Inflation angepasst. Und auch die Gehälter der Kollektivverträge steigen. Eines ist jedoch gleich geblieben: Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Die Folge: Betroffene können sich im Schnitt Dinge um 176 Euro weniger leisten, als zu Beginn des Jahres.
Wie das Momentum Institut berechnete, haben Arbeitslose in diesem Jahr 16,4 Prozent an Kaufkraft verloren. Mehr als die Hälfte davon ist auf die Teuerung zurückzuführen, der andere Teil auf den Abstieg in die Notstandshilfe.
Man könnte Menschen vor der Armut schützen, indem die Leistungen an die Inflation angepasst oder erhöht werden. Das ist mittlerweile aber vom Tisch, denn die lange geplante und angekündigte Reform von Arbeitsminister Kocher (ÖVP) ist gescheitert.
Aktuell erhalten Arbeitslose nur 55 Prozent ihres letzten Nettogehalts, das Momentum Institut empfiehlt, das auf mindestens 70 Prozent zu erhöhen. Das mittlere Arbeitslosengeld betrug 2021 gerade einmal 1.070 Euro und lag damit weit unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.371 Euro. Diese Kluft wird 2022 wegen der Inflation noch größer.
#3 Hast du das gesehen?
Im Kampf gegen HIV wurden in den letzten Jahren viele wichtige Schritte gesetzt. Jetzt ist Forscher:innen ein neuer gelungen. Welcher das ist, erzählt dir Vicki:
#4 Lesetipp
Werbekunden, Superreiche, Politik: Alle Medien sind von irgendwem abhängig. Um kritischen Journalismus zu sichern, darf es aber nicht nur einen Typ Abhängigkeit geben. Wir geben dir einen Einblick, wie sie sich finanzieren und was das für die Medien bedeutet.
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Wie finanzieren sich unabhängige Medien? Ab wann gelten Medien als unabhängig? Wir klären auf: Diesen sieben Abhängigkeiten können Medien unterliegen.
#5 Besser geht doch
Eine gute Nachricht auf dem Weg ins Wochenende: Regenwälder, die “grüne Lunge” der Erde, könnten in Zukunft etwas leichter atmen. Ein neues EU-Gesetz soll zu ihrem Schutz beitragen.
Für viele Produkte, die wir täglich konsumieren, werden riesige Waldflächen gerodet. Die EU will das einschränken. Ein geplantes Gesetz verpflichtet Unternehmen, beim Import oder Export nachzuweisen, dass ihre Waren nicht zur Entwaldung beitragen. Das betrifft aber nur Rodungen, die nach 2020 stattfanden.
Betroffen sind sieben Grundprodukte: Palmöl, Rind, Soja, Kaffee, Kakao, Holz und Gummi. Eingeschlossen sind auch Waren, die daraus hergestellt werden, etwa Schokolade oder Möbel.
Die Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament müssen dem Gesetz noch zustimmen. Sollte es wie angekündigt beschlossen werden, sehen Umweltorganisationen darin einen wichtigen Durchbruch für den Schutz von Regenwäldern
Einen schönen Rutsch ins Wochenende
Sebastian
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