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#Oaschloch
Guten Morgen!
Die US-Wahlen sind entschieden, ein "Oaschloch" beschäftigt uns auch heute. Dein Morgenmoment kommt von Tom Schaffer.
#1 Möchtest du das teilen?
Die US-Wahlen sind in der Nacht gelaufen und eigentlich schon gelaufen. Aber zu dem Zeitpunkt, als ich das Notebook doch endlich zugeklappt habe, war noch nicht klar, wer gewonnen hat. Aber sagen wir so: Erdrutschsieg für die Demokraten wird das keiner mehr. Mit leeren Händen zu diesem Top-Thema kommen wir dir heute deshalb aber nicht. Wir haben zum Beispiel mit einem US-Amerikaner gesprochen, was er wirklich über die allgegenwärtige Furcht denkt, dass die Wahl in Gewalt münden könnte. Er hat diese Angst auch, und dabei ist er fast noch ein Optimist - denn wenigstens an einen Bürgerkrieg glaubt er nicht.
Ein US-Amerikaner befürchtet: "Nach der Wahl wird es vermutlich vereinzelt Gewalt geben" | Moment. — www.moment.at
David (38) hat Angst davor, was nach der US-Präsidentschaftswahl passiert. Der Anwalt aus New York bezweifelt, dass das Land zur Normalität zurückfinden wird. Für den Zustand des Landes macht er nicht nur Donald Trump verantwortlich.
#2 Grafik des Tages
Weil bei Präsidentschaftswahlen in den USA nicht die Zahl der Wählerstimmen entscheidet, sondern grob gesagt die Größe der gewonnenen Bundesstaaten, werden die Wahlen dort entschieden, wo WechselwählerInnen den Unterschied machen. 6 der 50 Bundesstaaten sind deshalb besonders hart umkämpft. Und selbst diese Bundesstaaten werden laut Analyse der New York Times noch dazu in nur wenigen Bezirken entschieden. Nur 20 von über 3.000 Bezirken im ganzen Land können so gesehen den Unterschied machen. Donald Trump bekam wegen dieser Eigenheit des Wahlsystems 2016 zwar insgesamt fast 3 Millionen Stimmen weniger als Hillary Clinton, er hat einige dieser Bezirke aber sehr knapp gewonnen. Joe Biden sollte zumindest diese Bezirke gedreht haben, um demnächst Präsident zu sein.
#3 Zitat des Tages
Unseren Bundespräsidenten kennen wir schon. (Das war damals auch knapp, erinnerst du dich?) Die österreichische Spitzenpolitik hat sich gestern mit einer tröstlich langen Reihe an ziemlich geschmackvollen, bedachten Stellungnahmen positiv ausgezeichnet. Die Situation wurde nicht für politisches Kleingeld ausgenutzt, die richtigen Worte großteils gefunden. Den schönsten Satz hatte aber Alexander Van der Bellen. Der Präsident erinnerte in seiner Fernsehansprache die geschockte Bevölkerung unseres Landes an unsere Stärken. "Hass kann niemals so stark sein, wie unsere Gemeinschaft in Freiheit, Demokratie, Tolaranz und Liebe", sagte er. Und recht hatte er.
#4 Lesetipps
Wie schon gestern beschrieben haben wir nach dem Schock eine kurze Nachdenkpause gebraucht, um rauszufinden was wir zu diesem traurigen Anlass als kleine Redaktion beitragen können. In einem Kommentar habe ich versucht einzufangen, was wir uns von diesem Anschlag in Erinnerung behalten sollten - und was besser nicht.
Ein Kommentar zum Anschlag in Wien.
Außerdem haben wir uns angesehen, ob man nach einem Terroranschlag eigentlich arbeitsrechtlich zuhause bleiben darf, wenn die Polizei noch immer noch Tätern fahndet. Zudem hat uns die Digitalisierungs-Expertin Ingrid Brodnig fünf Tipps gegeben, wie man sich bei solchen Krisen im Internet am besten verhält.
#5 Noch ein Lesetipp
Nur für den Fall, dass du es vergessen hast: Wir haben ja auch noch eine Pandemie. Und am Tag nach dem Terroranschlag durch einen Typen, der in sozialen Medien einfach nur noch #Oaschloch genannt wird (ausgelöst durch das Video eines Wieners, der dem Täter vom Fenster aus "Schleich di, du Oaschloch" nachgeschrien hat) gab es da eine erstaunliche Parallele zur Covid-Krise zu beobachten. Die Leute, die nicht zu Hause bleiben konnten, während die Polizei noch nach einem möglichen Täter in Wien gesucht hat, waren dieselben, die unser Land auch im Lockdown mit ihrem täglichen Erscheinen am Arbeitsplatz am Laufen hielten. Wir haben einige davon gefragt, wie es ihnen damit gegangen ist.
Anschlag in Wien: SystemerhalterInnen müssen trotz allem in die Arbeit gehen | Moment. — www.moment.at
Trotz erschütterndem Anschlag in Wien mussten am Tag darauf zahlreiche Menschen in die Arbeit gehen. Die viel beschworenen SystemerhalterInnen sind es, die auch bei Pandemie oder Terrorangst vor Ort gebraucht werden. Wir haben einige von ihnen gefragt, wie es ihnen bei der Arbeit ging.
#6 Bonus Track
Und weil wir jetzt heute alle noch was Nettes zum Start in den Tag brauchen können: Hier ist ein Elch beim Fußballspielen.
Diese Woche dauert schon länger als die meisten anderen, oder? Die zweite Hälfte muss einfach besser werden.
Tom
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