Pose für mich

Guten Morgen!

Wer Geld hat, kriegt noch mehr. Und wer keines hat? Naja, du weißt schon. Dein Morgenmoment kommt heute von Lisa Wölfl.

#1 Möchtest du das teilen?

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine betonen österreichische Politiker:innen, dass wir von Russlands Energielieferungen unabhängig werden müssen. Maßnahmen, um unseren Energiebedarf kurzfristig zu senken, gäbe es viele. Doch werden die auch umgesetzt? Leider nein.

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs betont die Politik, dass wir von Russlands Energielieferungen unabhängig werden müssen.

#2 Zahl des Tages

Mieten, Heizen, Strom - alles wird teurer. Das trifft vor allem Menschen mit wenig Einkommen hart. Zusätzlich verlieren Sozialleistungen durch die Inflation an Wert. Das führt zu einem Kaufkraftverlust von 36 Millionen Euro seit Beginn des Jahres.

Es wäre notwendig, die Sozialleistungen an die Teuerung anzupassen. Nur passiert das nicht regelmäßig. Die Inflation frisst also Jahr für Jahr ein Loch ins Haushaltsbudget. Die Familienbeihilfe etwa verlor von 2000 bis 2021 um 30 Prozent an Wert. Mehr dazu hier.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Amazon machte 2021 einen Umsatz von über 50 Milliarden Euro, zahlte aber keine Körperschaftssteuer und erhielt sogar eine Steuergutschrift von einer Milliarde. Wie kann das sein?

Wenn du etwas bei Amazon bestellst, steht auf der Rechnung "Amazon EU Sarl". Diese Tochterfirma deckt das Geschäft in Europa ab. Und macht dabei fette Umsätze. 51,3 Milliarden Euro waren es 2021. Trotzdem meldete das Unternehmen einen Verlust von 1,26 Milliarden Euro.

Weil Amazon keinen Gewinn schrieb, muss das Unternehmen keine Körperschaftssteuer zahlen und bekommt sogar eine Steuergutschrift. Die Erklärung von Amazon: Man habe so viel investiert, dass eben kein Gewinn übrig blieb.

2020 war es ähnlich - da sparte sich Amazon die Körperschaftssteuer trotz Umsatz von 44 Milliarden Euro. Auch damals schrieb das Unternehmen Verluste.

Schon 2014 berichteten Medien über die Konstrukte von Amazon, um Steuern in Europa zu vermeiden. Amazon ist dabei kein Einzelfall. Alleine Österreich entgeht laut Berechnungen des Momentum Instituts rund eine Milliarde Euro im Jahr, weil Unternehmen ihre Gewinne verschieben.

#4 Zitat des Tages

Wie viele berühmte lesbische Frauen in Österreich kennst du? Die meisten werden bei dieser Frage ein bisschen überlegen müssen. Lesben sind in der Öffentlichkeit wenig sichtbar. Darauf macht der internationale "Lesbian Visibility Day" aufmerksam.

Eine Frau, die in Österreich für Sichtbarkeit gesorgt hat, ist Ulrike Lunacek. Die Politikerin (Grüne) war die erste offen lesbische Nationalratsabgeordnete. In Interviews spricht sie immer wieder über ihr Outing gegenüber der konservativen Familie und ihre langjährige Beziehung mit Rebeca Sevilla.

Als Politikerin setzt sie sich unter anderem für die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von der sexuellen Orientierung ein. Schon 2005 forderte sie in einer Rede vor dem Parlament etwa die Ehe für alle.

Ob es schwierig war, sich zu outen? Nein, sagt Lunacek. "Es war gar nicht schwer. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht und mich auch gewundert, warum ich das soll? Denn man sicht es sich nicht aus, in wen man sich verliebt."

#5 Tweet des Tages

Der neue Chefredakteur der New York Times Joe Kahn wird ausgelacht. Seine Pose auf einem Foto irritiert offenbar so stark, dass es Gesprächsbedarf gibt. Barbara Blaha hat analysiert, wieso die Kameraperspektive auf diesen mächtigen Mann so ungewohnt ist und was das über unsere unbewussten Geschlechterrollen aussagt:

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Lisa

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