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Putz dich, Plastik
Guten Morgen,
Welthandel macht arme Länder nicht reicher. Reich an Plastik sind mittlerweile die Weltmeere. Außerdem: Anstrengende Jobs gehören anständig bezahlt, meinen die meisten von uns. Der Morgenmoment, heute zusammengestellt von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest Du das teilen?
Miteinander Handel zu treiben steigert den Wohlstand aller Beteiligten. Stimmt? Nein, nicht ganz. Eine neue Studie österreichischer ForscherInnen zeigt jetzt: Der weltweite Handel verstärkt die Ungleichheiten auf der Welt zulasten der ärmeren Länder und deren Umwelt.
Außenhandel verschärft internationale Ungleichheiten, das ist das Ergebnis einer neuen Studie.
#2 Zahl des Tages
Sie hängen in fast jedem Kleiderschrank: Stoffe aus Polyester, Polyamid oder Acryl. Bei jedem Waschen lösen sich winzige Mikrofasern aus den Sachen und gelangen so in die Umwelt. Zwischen 1950 und 2016 kam so die gewaltige Menge von 5,6 Millionen Tonnen der extrem langsam verrottenden Kunststoffe zusammen. Das berechneten ForscherInnen der Uinversity of California in Santa Barbara. Mehr als die Hälfte der Mikrofasern - 2,9 Millionen Tonnen - landete im Meer. Und das wird wohl auch so bleiben: "Es ist unwahrscheinlich, dass die Entfernung von Mikrofasern aus der Umwelt in großem Maßstab technisch machbar oder wirtschaftlich ist", sagt einer der Studienautoren.
#3 Hast Du das gesehen?
Es sind eindrückliche und bedrückende Bilder, die in "The Story of Moria" gezeigt werden. Der Beitrag der Fernsehstars Joko und Klaas zeigt die Realität im Flüchtlingscamp Moria: Die Bedingungen zu denen Geflüchtete dort seit Jahren ausharren müssen. Das Tränengas, das die Polizei gegen die Menschen einsetzt, die aus dem brennenden Camp flüchten: Mit Tränengas feuert sie auf Kinder und Familien. Europa konnte sich bis heute nicht zur einer Lösung durchringen, Österreich nimmt weiterhin keine Menschen aus Moria auf.
#4 Besser geht doch
Mies bezahlt, körperlich am Limit, psychisch stark belastet: Pflegearbeit zu leisten ist ein harter Job und Pflegende werden kaum honoriert. Kein Wunder, dass weniger Personen den Job machen wollen als notwendig ist. Die gute Nachricht: Eine Umfrage der Volkshilfe zeigt, das den allermeisten Menschen bewusst ist, wie schwer der Job ist. Eine bessere Bezahlung und kürzere Arbeitszeiten in der Pflege wünscht sich die Mehrheit der ÖsterreicherInnen. Zeit, das auch umzusetzen: Die meisten Befragten fordern Vermögenssteuern um die Pflege zu sichern.
Wie die Pflege sichern? Antwort der BürgerInnen: Mehr Lohn für Pflegekräfte | Moment. — www.moment.at
Immer mehr Menschen brauchen Pflege, dabei wollen schon heute zu wenige den Job machen. Die Menschen in Österreich haben eine Antwort darauf: Mehr Geld für Pflegekräfte.
#5 Tweet des Tages
Ich rede eigentlich nie öffentlich darüber, aber ich arbeite derzeit als Reinigungskraft und jedes Mal, wenn ich es jemanden erzähle, kommt zuerst ein gesenkter Blick und ein „ah ok“. Und ich habe das Gefühl, ich muss mich dafür schämen?
— Emina (@EminaMujagiic)
11:27 AM • Sep 16, 2020
Die Wienerin Emina Mujagić arbeitet als Reinigungskraft. Auf Twitter erzählte sie nun, wie Menschen ihr begegnen, denen sie das erzählt: nicht mit viel Respekt. Wertschätzung für diesen Job gibt es kaum. Wie hart es ist, als Putzkraft zu arbeiten, haben wir hier gezeigt: Wie es Putzkräften in Österreich geht, in 9 Grafiken
Ob Putzkräfte angestellt sind, selbstständig oder unangemeldet arbeiten: Sie alle haben einen körperlich anstrengenden Job, die Bezahlung ist eher schlecht. Wir haben uns angesehen, wie es ihnen geht, in Grafiken.
Komm gut durch den Freitag und in das Wochenende!
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