Putzt du noch oder pflegst du schon?

Guten Morgen!

Schuld abputzen, das können wir in Österreich. Fixkosten bezahlen nicht immer. Dein Morgenmoment, heute von Daniela Riess.

#1 Möchtest du das teilen?

Angehörigenpflege ist hart, aber auch bereichernd. Und: Man muss sie sich leisten können. Susanne kümmert sich um ihre Eltern und um ihrem Mann. Dafür hat sie ihren Job als Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin an den Nagel gehängt. Sie widmet sich Vollzeit der Pflege. Wieso, das erzählt sie für unsere Serie "Was ich wirklich denke".

#2 Moment mal!

Heute finden wieder weltweite Proteste statt, die zu mehr politischem Handeln gegen die Klimakrise aufrufen: der globale Klimastreik. Barbara Blaha hat sich diese Woche ein paar gängige Tipps angeschaut, die Einzelpersonen immer wieder zum Klimaschützen gegeben werden - und was es über die Möglichkeiten der Einzelnen hinaus braucht.

#3 Hast du das gesehen?

Zuerst macht Sebastian Kurz die Impfungen zur Chefsache, dann wird die Schuld an einen Beamten abgeschoben. In einem ORF-Interview versucht er, sich schön abzuputzen. Wir haben die Pausetaste gedrückt.

#4 HerStory

Wir feiern Women’s History Month und darum stellen wir dir jeden Tag eine spannende Österreicherin vor, die Geschichte macht oder gemacht hat. Heute auf der Bühne: Doktorin Gabriele Possanner von Ehrenthal, die erste Ärztin Österreichs und die erste promovierte Frau an der Universität Wien.

124 Jahre. So lange dürfen Frauen in Wien promovieren, davor war der Doktortitel Männern vorbehalten. Im Jahr 1897 hat Gabriele Possanner von Ehrenthal als erste Frau an der Universität Wien ihre Doktorin gemacht. Ab da war es Frauen erlaubt, im Fach Philosophie zu promovieren. Andere Fakultäten öffneten ihre Türen für Frauen erst viel später, das Schlusslicht machte die katholisch-theologische Fakultät im Jahr 1945.

Possanner von Ehrenthal wurde 1860 in Wien geboren; nach der Schule war sie als Volksschullehrerin tätig. In den 1880er Jahren ging sie schließlich in die Schweiz, um Medizin zu studieren. Weil ihr österreichischer Schulabschluss dort nicht akzeptiert wurde, musste sie in der Schweiz die Matura wiederholen. 1894 promovierte sie an der Universität Zürich in Medizin, durfte dann aber wiederum nicht in Österreich als Ärztin arbeiten. Possanner von Ehrenthal ließ sich nicht unterkriegen und schrieb einen Brief an Kaiser Franz Joseph. Darin bat sie ihn, auch in Österreich als Ärztin zugelassen zu werden. Der Kaiser gewährte den Wunsch schließlich, nicht aber ohne sie vor weitere Hürden zu stellen: Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen musste sie die Prüfungen aus ihrem Schweizer Medizinstudium in Österreich erneut ablegen.

1897 war es dann so weit: Gabriele Possanner von Ehrenthal wurde als erste Frau in der österreichisch-ungarischen Monarchie zur Doktorin der gesamten Heilkunde promoviert. Bereits einen Monat später eröffnete sie ihre eigene Praxis; heute ist der Staatspreis für Leistungen in der Geschlechterforschung nach ihr benannt.

#5 Zahl des Tages

Jobverlust und Kurzarbeit führen zu finanziellen Problemen. Eine Durchblicker-Umfrage unter 1.200 ÖsterreicherInnen hat ergeben, dass für 17 Prozent der Befragten die Fixkosten zu teuer sind. Im Vergleich: Im Herbst letzten Jahres haben das 4 Prozent angegeben. Gleichzeitig steigen die Preise für Immobilien. Warum Menschen aus ihren Mietwohnungen gedrängt werden, kannst du hier nachlesen. Und Barbara Blaha hat schon im Dezember "Moment Mal!" gesagt.

#6 Besser geht doch

Menschen, die in Kunst, Kultur und Sport von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt betroffen sind, können sich zukünftig an eine Vertrauensstelle wenden. In den letzten Jahren sind unzählige Fälle von Übergriffen im Spitzensport und im Kulturbereich bekannt geworden. So auch der von Nicola Werdenigg, die Gewalt und Machtmissbrauch im Österreichischen Skiverband (ÖSV) aufdeckte. SPÖ, ÖVP, NEOS und Grüne haben für die Vertrauensstelle gestimmt, die FPÖ nicht.

Ich wünsche dir einen schönen Freitag!

Daniela

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