Queer und stolz

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Eine kleine Ankündigung. Wir haben heute eine Arbeitsklausur im Team für frische Ideen und Planungen. Deshalb ist unser laufender Betrieb heute eingeschränkt und der nächste Newsletter erscheint ausnahmsweise am Donnerstag. Dieser Morgenmoment kommt heute von Angela Alexa.

#1 Möchtest du das teilen?

Ein Schulfach Finanzbildung soll kommen und magisch dazu führen, dass arme Menschen besser mit Geld umgehen können. Aber zu der Idee und den Annahmen dahinter ist einiges zu sagen. Barbara Blaha sagt: Moment mal!

#2 Besser geht doch?

Forscher:innen am Peter Doherty Institute in Melbourne haben einen bahnbrechenden Fortschritt im Kampf gegen HIV erzielt. Das große Problem bei HIV: Das Virus versteckt sich in bestimmten weißen Blutkörperchen und entzieht sich so dem Immunsystem und den Medikamenten. Selbst bei konsequenter Therapie bleibt HIV im Körper und kann jederzeit wieder aktiv werden.

Jetzt ist es dem Team erstmals gelungen, das versteckte Virus in den Zellen sichtbar zu machen. Sie nutzen dafür mRNA-Technologie, die vielen bereits aus den Corona-Impfstoffen bekannt ist. Die mRNA wird in speziell entwickelte Fettbläschen, sogenannte Lipid-Nanopartikel, verpackt und gezielt in die betroffenen weißen Blutkörperchen eingeschleust. Dort bringt sie die Zellen dazu, das Virus zu „verraten“ und sichtbar zu machen.

Das Besondere an diesem Durchbruch: Zum ersten Mal funktioniert diese Methode bei genau den Zelltypen, in denen HIV sich versteckt – ein riesiger Fortschritt, der bisher als unmöglich galt. Die Ergebnisse im Labor waren so überzeugend, dass das Forschungsteam sie mehrfach überprüfte und immer wieder bestätigen konnte.

Bis zu einer tatsächlichen Heilung beim Menschen ist es allerdings noch ein weiter Weg. Es sind noch viele Tests an Tieren und später klinische Studien am Menschen nötig. Dennoch ist dieser Erfolg ein großer Hoffnungsschimmer für die fast 40 Millionen Menschen weltweit, die mit HIV leben. Die neue Methode könnte sogar auch bei anderen Krankheiten wie Krebs eine wichtige Rolle spielen.

#3 Wusstest du?

Wir sind im Pride Month und da rückt die Vielfalt geschlechtlicher und sexueller Identitäten besonders in den Fokus. Doch woher kommt eigentlich der Begriff „queer“?

Ursprünglich bedeutete „queer“ so viel wie „sonderbar“ oder „seltsam“ und wurde lange Zeit abwertend verwendet. Erst in den 1980er-Jahren begannen Aktivist:innen, das Wort für sich zurückzuerobern und es als selbstbewusstes Zeichen gegen Diskriminierung einzusetzen. Mit Erfolg.

Heute steht „queer“ für Offenheit, Vielfalt und das Recht auf Selbstdefinition – unabhängig von starren Kategorien rund um Sexualität und Geschlecht. Sprache prägt unser Denken und unser Miteinander. Gerade im Pride Month wird deutlich, wie wichtig es ist, Begriffe mit neuer Bedeutung zu füllen und gemeinsam daran zu arbeiten, dass alle Menschen gesehen und respektiert werden. Wir alle gestalten mit, was Worte bedeuten und wie sie unsere Gesellschaft verändern können.

Hier findest du eine Übersicht aller Veranstaltungen für den Pride Monat in Wien.

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Eine sonnige kurze Woche wünscht dir,

Angela

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