So sozialer Sozialstaat

Guten Morgen!

Der Sozialstaat Österreich ist eine super Sache! Der Staat Österreich ist aber nicht immer so sozial. Deinen heutigen Morgenmoment schickt dir Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Wer in Österreich unter illegalen Bedingungen arbeiten muss und schlecht Deutsch spricht, bekommt bei einer Beratungsstelle der Gewerkschaft Hilfe. Das Projekt ist nachgefragt und erfolgreich. Es hat schon zahlreiche Missstände aufgedeckt und beseitigt. Jetzt steht es vor dem Aus. Denn der Arbeitsminister Martin Kocher kürzt die Förderung. Laut Kocher gibt es genug Alternativen. Doch stimmt das? Wir haben alle Infos für dich in diesem Artikel.

Wer in Österreich unter illegalen Bedingungen arbeiten muss und schlecht Deutsch spricht, bekommt bei der Beratungsstelle ASOARBA des ÖGB Hilfe. Die muttersprachliche Beratung ist nachgefragt - und steht trotzdem vor dem Aus.

#2 Grafik des Tages

Dort wo er nicht zusammengekürzt wird, wirkt der Sozialstaat auch: Er schützt jährlich knapp 600.000 Erwachsene in Österreich vor Armut, zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts. Ohne Sozialleistungen gelten über 1,5 Millionen Menschen ab 18 Jahren als armutsgefährdet. Durch Auszahlungen wie Arbeitslosengeld oder Familienbeihilfe sind es 40% weniger. Ein wahrer Erfolg! Warum davon nicht nur die Betroffenen profitieren, sondern die gesamte Gesellschaft, haben wir in unserem Artikel für dich zusammengefasst.

#3 Zahl des Tages

Erst kürzlich wurde noch gefordert, dass frauenfeindliche Hasskriminalität als eigene Kategorie in den Statistiken der Sicherheitsbehörden geführt werden soll. Nun wurde der erste Hate-Crime-Bericht vom Innenministerium veröffentlicht. Gesamt gab es zwischen dem Erhebungszeitraum von November 2020 und April 2021 1.936 Hassverbrechen. Das sind mehr als zehn an jedem Tag. Vorurteile wegen des Geschlechts war dabei der vierthäufigste Grund für Straftaten mit 129 Fällen. Davon richteten sich 112 Straftaten gegen Frauen.

Aus dem Bericht geht hervor, wie viele Hassverbrechen es insgesamt gab und welche Vorurteile diesen zugrunde liegen. Darunter eben auch Hass gegen Frauen. Diese Daten helfen, statistisch besser zu erfassen, inwiefern die Vorurteile, bspw. eben Frauenhass, zu unterschiedlichen Delikten führen. Etwa häusliche Gewalt, sexistische Drohungen oder Femizide.

Die Erfassung und der Hate-Crime-Bericht sind ein Anfang im Kampf gegen Hass und Gewalt gegen Menschengruppen, doch es gibt noch mehr zu tun. Was es im Kampf gegen Gewalt an Frauen noch braucht, haben wir 2019 in diesem Artikel schon einmal zusammengefasst.

#4 Bonus Track

Bildungsminister Heinz Faßmann war vor kurzem im Ö1-Morgenjournal zu Gast und hat unter anderem über die Situation in den Schulen im Herbst gesprochen. Dabei ging es auch um die Vorbereitung auf das Schuljahr im vergangenen Sommer. Laut Faßmann konnte damals wirklich niemand ahnen, was im Herbst auf uns zukommen würde: “Die, die schon im Juli gesagt haben, es wird zu einer zweiten heftigen Welle kommen - die Stimmen habe ich nicht gehört.”

Wir fragen uns auch im Tiktok-Video, ob er letztes Jahr Medien konsumiert hat. Denn dass im Herbst einiges auf uns zukommen würde, haben einige Expert:innen bereits im April vorhergesagt. Die Hoffnung, dass die Schulen dieses Jahr besser vorbereitet werden, stirbt zuletzt.

Ich wünsche dir einen schönen Tag!

Lisa

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