Superreiche stopfen keine Löcher

Guten Morgen!

Hast du schon mal deinen CO2-Fußabdruck im Internet getestet? Ein Ölkonzern hat sich das ausgedacht. Im heutigen Morgenmoment lernst du die häufigsten Fehler und billigsten Strategien der Medien, wenn es um Klima geht und wie leicht Superreiche Budgetlöcher stopfen könnten. Heute für dich zusammengestellt von Lisa Wölfl.

#1 Möchtest du das teilen?

Mehr als 80 Prozent der österreichischen Wälder sind in privater Hand, die Hälfte davon gehören KleinbesitzerInnen. Sie ringen ganz besonders mit den Auswirkungen der Klimakrise auf den Wald. Denn der Holzpreis ist seit Jahrzehnten gleich, während die ständig damit beschäftigt sind, Schadholz zu entfernen. Ein Verlustgeschäft. Was sich verändern muss, damit unsere Wälder fit werden, liest du hier.

In Europa ist nur in Portugal mehr Wald in Privatbesitz als in Österreich

#2 Grafik des Tages

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat für die kommende Jahre große Löcher im Budget eingeplant. Wie man so große Löcher stopfen kann? Eigentlich wäre es ganz einfach, wenn man sich nur mal das Vermögen der 10 reichsten Familien oder Menschen in Österreich ansieht. Dabei müssten die das eh nicht allein stemmen. Insgesamt schätzt das Wirtschaftsmagazin Trend, dass es mindestens 40 Familien mit Milliardenvermögen in Österreich gibt. Dazu kommen noch etwa 160.000 Millionäre, die sicher auch gern ein bisschen mithelfen würden. Im tatsächlichen Budget sind größere Beiträge von Superreichen natürlich leider nicht vorgesehen.

Politikwissenschafterin Natascha Strobl hat Blümels seltsamen Budget-Sager zu Keynes und Hayek analysiert. Du bist da längst ausgestiegen? Hier die Erklärung.

#3 Hast du das gesehen?

Das neue Budget für Ministerien und Co ist fix. Aber wo bleibt ein CO2-Budget? Damit wir bis 2040 unsere Klimaziele erreichen können, müssen wir festlegen, wie viel CO2 wir bis dahin noch verbrauchen können, sagt Klimaaktivist und Student Florian Boschek.

#4 Lesetipp

Es ist populärer zu sagen, dass wir alle recyceln oder weniger Avocados essen sollen, um die Umwelt zu schonen, anstatt das mit Gesetzen sicherzustellen. Aber genau das ist nötig, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Die Medien versagen in der Berichterstattung über die Klimakrise oft. Wir haben für dich einen Überblick über häufige Fehler, rhetorische Tricks und boshafte Strategien.

Ein Überblick über häufige Fehler, rhetorische Tricks und boshafte Strategien.

#5 Besser geht doch!

Bei der Wien-Wahl ist die rechte und rassistische FPÖ abgestürzt. Nicht nur das: In 6 von 23 Bezirksvertretungen hat die neue Partei LINKS mehr stimmen als die Freiheitlichen. In einigen anderen war sie nur knapp dahinter. Schön zu sehen, dass menschenfreundliche Politik gegen menschenfeindliche gewinnen kann, sogar wenn sie von einer Kleinstpartei mit wenig Geld kommt.

Ich weiß zwar jetzt, dass der individuelle CO2-Abdruck von wirksamen Gesetzen gegen die Klimakatastrophe ablenkt, hab den Test aber natürlich trotzdem gemacht. Dank Corona-Krise (keine Flüge) ist er unterdurchschnittlich. Und deiner?

Hab einen schönen Tag!

Lisa

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