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Viel Geld für nichts
Guten Morgen!
Heute schauen wir uns an, was Dolly Parton mit Corona zu tun hat, wie viel Steuergeld manche Unternehmen derzeit abstauben und wie es muslimischen Menschen in Wien gerade geht. Verschickt von Lisa Wölfl.
#1 Möchtest du das teilen?
Bist du ein Terrorist? Nein? Salma auch nicht. Trotzdem muss sie sich diese rassistische Beleidigung seit dem Anschlag anhören. Ganz einfach, weil sie dunkle Haut und schwarze Haare hat. Die Anti-Rassismus-Organisation Zara hat alleine in der Woche nach dem Anschlag 60 Fälle von anti-muslimischem Rassismus dokumentiert. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Der Terroranschlag in Wien erschütterte die Stadt. Muslimische WienerInnen trifft er gleich doppelt. Sie sind zusätzlich dem vermehrten Rassismus ausgesetzt, der auf Anschläge folgt.
#2 Zitat der Woche
Eine sehr kleine Anzahl von Menschen treibt die Klimakrise voran und schaden damit uns allen. 1 Prozent der Menschen fliegen monatlich eine Kurzstrecke oder dreimal im Jahr eine Langstrecke. Damit geht die Hälfte des Treibhausausstoß der Flugbranche auf ihre Kappe. Das zeigt eine Studie.
Dabei ist Fliegen der absolute Luxus. Im Jahr 2018 ist nur einer von 10 Menschen weltweit (11 Prozent) in ein Flugzeug gestiegen. Den größten CO2-Fußabdruck haben übrigens US-amerikanische Fluggäste.
#3 Hast du das gesehen?
Wien hat gewählt, die kommenden Jahre führt eine rot-pinke Koalition die Geschicke der Stadt. Was heißt das für die Wiener Klimapolitik? Wird Wien jetzt Klima-Musterstadt? Der neue Dauerbrenner mit Fridays-for-Future-Aktivist Florian Boschek.
#4 Nachgehakt
Die weltberühmte Country-Sängerin Dolly Parton hat eine Million Dollar zur Erforschung eines Corona-Impfstoffs gespendet. Damit macht sie jetzt Schlagzeilen. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 500 Millionen Dollar gehört die Sängerin zu den sehr reichen Menschen dieser Welt. Dass sie für Forschung spendet, ist super und hat hoffentlich einen positiven Effekt.
Nur: So wichtige Dinge, wie die Erforschung eines Impfstoffs sollten nicht vom Wohl und Wehe einiger weniger Reicher abhängen. Wie auch sehr reiche Menschen dazu beitragen können? Etwa, in dem auch sie sich für eine Reichensteuer einsetzen. Davon hätten alle was, denn gemessen an ihrem Vermögen ist die Spendenfreudigkeit der Superreichen überschaubar.
#5 Der Reihe nach
Mit dem Umsatzersatz will die Regierung in Österreich auch dem Handel Geld zuschießen, das in der Krise vermeintlich verloren ging. Warum das pauschal keine so gute Idee ist, zeigen Berechnungen des Momentum Instituts.
Nicht alle Unternehmen im Handel sind von der Krise gleichermaßen betroffen. Während für einzelne Bereiche - wie den Kleidungshandel - große Einbrüche bei den Einnahmen da sind, konnten andere Bereiche sogar zulegen. Der Versandhandel und Lebensmittelhandel sowieso, aber die sind eh nicht geschlossen. Im Möbel-, Elektro- und Baumarkthandel sind die Umsätze bis Oktober im Vergleich zum Vorjahr aber sogar deutlich gewachsen.
Ein Umsatzersatz, der sich an 2019 orientiert, übersieht außerdem, dass viele Kosten von damals wegfallen. Unternehmen haben zwar vielleicht weniger Einnahmen, aber auch weniger Ausgaben. Durch staatliche Hilfen wie die Kurzarbeit sind die Personalkosten viel niedriger. Man muss und sollte sie nicht doppelt ersetzen. Außerdem haben manche Unternehmen trotz dieser Hilfen Menschen in den vergangenen Monaten entlassen und haben auch deshalb weniger Kosten, die sie sonst über den Umsatz decken würden.
Durch einen Umsatzersatz würden manche Verluste aufgefangen, die Unternehmen und Arbeitsplätze gefährden. Das ist in dieser Krise natürlich wichtig, man kann das aber auch mit treffsichereren Instrumenten schaffen. Ein zu allgemeiner Umsatzersatz würde hingegen auch Gewinne fördern. Das sollte mit Steuergeld nicht passieren.
#6 Bonus Track
Mit den "Hidden Stars 2020" wollte ein Journalismus-Branchenmagazin KollegInnen vor den Vorhang holen, die sonst zu wenig beachtet werden. Als Journalistin und Medientrainerin Jelena Pantić-Panić diese Liste sah, war sie "so angepisst, dass ich keinen klaren Satz formulieren könnte."
Wieso? Weil unter den 44 JournalistInnen, die vorgestellt wurden, keine einzige einen erkennbaren Migrationshintergrund hatte. "Es fällt niemandem auf, dass sie fehlen und das ist das Problem", sagt sie. In einem Video auf Instagram spricht sie über ihre Erfahrung als Journalistin mit Migrationshintergrund, Rassismus und Diversität in der Branche.
Ich wünsche dir einen schönen Tag!
Lisa
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