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Von Süchtigen und Berüchtigten
Guten Morgen!
Manche werden süchtig nach Medikamenten, andere sind süchtig nach Geld. Die einen zerstören sich selbst, die anderen uns alle. Dein Morgenmoment kommt heute von Jelena Pantić-Panić.
#1 Möchtest du das teilen?
Andreas H. hat die Kontrolle verloren. In einem Wutanfall zerstört er den Lichtschalter. Seine 5-jährige Tochter beobachtet ihren Vater verwirrt. Ihr Papa ist doch eigentlich ein lieber Kerl. Was sie an dem Tag erfährt: Ihr Papa ist medikamentensüchtig und gerade nicht er selbst. Wie Andreas von einem Beruhigungsmittel abhängig wurde und was ihm half, sich selbst aus der Sucht zu befreien.
#2 Hast du das gesehen?
Gestern war der österreichweite Equal Pay Day. Ab diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis. Frauen haben weniger Einkommen aus Arbeit, weniger Vermögen und weniger Pensionsgeld. Die Schere hat sich in den letzten 20 Jahren kaum geschlossen. Was muss sich ändern? Barbara Blaha hat Antworten im neuen Moment Mal:
#3 Besser geht doch
Wer lügt, den bestraft die Regierung: Ein australischer Energiekonzern muss nun die weltweit erste Greenwashing-Strafe zahlen. Die „grünen“ Behauptungen des Unternehmens waren falsch. Tlou Energy ist der australischen Behörde (ASIC) unangenehm aufgefallen. Die Firma warb mit sauberer und emissionsfreier Energie - für konkret zwei solcher Behauptungen gibt es aber keine Beweise. Die Strafe dafür: umgerechnet 35.000 Euro. Tlou Energy gab nicht zu, die Regeln gebrochen zu haben. Bezahlt haben sie die Strafe dennoch.
Die ASIC schaut Unternehmen auf die Finger und entlarvt Behauptungen, die irreführend sind. Die Vorsitzende Sarah Court deutete an, weitere Strafen seien unterwegs.
Auch in Deutschland gibt es am Landesgericht Frankfurt eine Klage gegen die größte Fondsgesellschaft DWS: grün kommunizieren, dreckig investieren, soll sich künftig nicht mehr lohnen.
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Die OMV dürfte 2022 etwa 4,1 Milliarden Euro mehr Gewinn als im Vorjahr machen. Das ergibt eine Berechnung des Momentum Instituts. Schon in den ersten neun Monaten des Jahres haben sich 3 Milliarden Euro an Übergewinnen angesammelt. Zuletzt waren sie um satte 181% höher als 2021.
Der Grund für den wirtschaftlichen "Erfolg" ist die Energiekrise. Die Preise für Öl und Gas sind vor allem als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine explodiert. Für viele Haushalte und auch Unternehmen ist das ein harter Schlag. Manche zittern um ihre Existenz - oder im kommenden Winter in einer kalten Wohnung.
Für den Staat bedeutet diese Krise enorme Mehrausgaben, um Wirtschaft und Menschen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Für Energiekonzerne bedeutet sie zusätzliche, extreme Profite. Der Vorstand will nun eine Sonderdividende auszahlen, die 736 Millionen Euro an die Anleger ausschütten würde. Während die Allgemeinheit die Kosten der Krise trägt, drohen die Gewinne in wenigen, privaten Taschen zu landen.
In vergangenen Krisen haben Staaten solche Übergewinne mit Steuern abgeschöpft und so auch ihre zusätzlichen Notfalls-Ausgaben finanziert. Das Momentum Institut empfiehlt, das auch jetzt zu machen. Die bisherigen Vorschläge aus der Politik in Österreich und auf EU-Ebene sind aber sehr zaghaft und zögerlich.
#5 Spin des Tages
"Zugang zum Internet ist kein Luxus, sondern ein moralisches Menschenrecht", meint Ethikforscher Merten Reglitz. Wie sehr das zusammenhängt, zeigen uns die Geschehnisse im Iran. Autoritäre Staaten kontrollieren mithilfe des Internets ihre Bevölkerung, doch mit einem freien Internet könnte die Bevölkerung die Staaten kontrollieren. Sollte das Internet also zum Menschenrecht werden? Vicki erklärt dir die Thematik.
Einen informierten Start in die Woche!
Jelena
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