Weißt du, dass du nichts weißt?

Guten Morgen!

Oft haben wir keine Ahnung davon, dass jemand in unserer unmittelbaren Umgebung schlechter gestellt ist als wir. ArbeiterInnen zum Beispiel. Sie genießen nicht dieselben Rechte wie Angestellte. Und deshalb konnten sie in der Corona-Krise viel leichter gekündigt werden. Das ist eines von sechs Themen unseres heutigen Morgenmoments, zusammengestellt für dich von Tina Goebel.

#1 Möchtest du das teilen?

Neun von zehn Personen, die in der Corona-Krise ihren Job verloren haben, sind ArbeiterInnen – auch, weil ihre Kündigungsfristen viel kürzer sind. Hätten ArbeiterInnen schon jetzt dieselben Rechte wie Angestellte, wäre die Arbeitslosigkeit nicht explodiert, sagen ExpertInnen. Erst im nächsten Jahr soll sich das ändern - aber leider wieder nicht für alle. Warum ArbeiterInnen in der Corona-Krise als erste fliegen, wer sie eigentlich sind und warum sogar ArbeitsmarktforscherInnen die Schlechterstellung dieser Gruppe unterschätzt haben, liest du hier.

Neun von zehn Personen, die in der Corona-Krise ihren Job verloren haben, sind ArbeiterInnen.

#2 Zahl des Tages

Bis zu 70% zu wenig Regen fiel heuer bisher stellenweise in Österreich. Im ganzen Bundesgebiet gab es 20% zu wenig Niederschlag, obwohl der Mai heuer sogar besonders nass war. Eine neue Studie zeigt eindeutig, dass der Klimawandel die natürlichen Trockenphasen verstärkt. Bereits seit Beginn der 2000er-Jahre gibt es zu wenig Regen in vielen Regionen Österreichs und wir könnten uns bereits in einer langfristigen Dürreperiode befinden. Der Wassermangel könnte bald zu Problemen in der Landwirtschaft und beim Grundwasserspiegel führen.

#3 Hast du das gesehen?

Sebastian Kurz hat sich am Montag in einem Interview mit Armin Wolf in der ZIB 2 versucht zu rechtfertigen, warum er absolut nicht bereit ist, das Arbeitslosengeld zu erhöhen. Sagen wir mal so: Die Begründung lässt etwas zu wünschen übrig. Hier kannst du das Video nachschauen, wir haben dabei für dich die Pausetaste gedrückt:

In diesem Video überprüfen wir die Aussagen von Bundeskanzler Sebastian Kurz.

#4 Besser geht doch

Das Global Family Charity Resort organisiert für Familien kostenlose Ferienaufenthalte, die sich sonst keine Auszeit leisten könnten. Für manche ist nämlich ein Urlaub so unvorstellbar wie ein Flug zum Mars. Nun haben sich die Partnerhotels der Global Family entschlossen, den Corona-HeldInnen ebenfalls einen -50% Gutschein zu schenken. Via Formular können Pflegekräfte, PädagogInnen, RegalbetreuerInnen, Krankenhauspersonal und alle, die während der Corona-Zeit besonders exponiert waren, den Rabatt beantragen und damit einen kostengünstigen Urlaub bei allen teilnehmenden Betrieben machen. Nachdem nun viele der SystemerhalterInnen um den versprochenen Corona-Bonus kämpfen müssen, bedanken sich nun selbst oft krisengeschüttelte Hotelbetriebe mit einem Gutschein. In der Krise zeigt sich manchmal der wahre Charakter.

#5 Zitat des Tages

Der US-amerikanische Schriftsteller James Baldwin behandelte in seinen Texten oft die Themen Rassismus und Homosexualität. Er machte auf die Diskriminierung, aber auch den sozialen und psychologischen Druck aufmerksam, denen diese Gruppen bis heute ausgesetzt sind. Und das lange bevor eine Gleichstellung - zumindest am Papier - erkämpft wurde. Seine viel beachtete Rede von 1979 kannst du hier nachschauen.

#6 Bonustrack

Viele Menschen sind die vergangenen Wochen und Monate über Beantragungsformularen für einen Corona-Hilfsfonds verzweifelt. Oft sind sogar SteuerberaterInnen kläglich daran gescheitert zu verstehen, wer nun Anspruch auf einen der Fördertöpfe hat und wie dieser berechnet wird. Regelmäßig müssen die Hilfsfonds nachgebessert werden und laut ExpertInnen müssten sie eigentlich vollkommen neu aufgesetzt werden, damit wirklich alle Geld bekommen, die dringend welches brauchen. Doch endlich hat ein Standard-User Licht in dieses unendliche Dunkel gebracht und klärt uns auf, wie die Corona-Härtefallfonds berechnet werden:

Besser kann man die #COVID19-"Unterstützungsmaßnahmen" dieser Schmähtandler-Regierung kaum beschreiben.

Ich hoffe, du musst gerade nicht über irgendwelchen Antrags-Formularen sitzen. Wenn ja, so halt mal kurz einen Babyelefant-Abstand von der Sache, atme tief durch, dann geht alles leichter.

Einen schönen Tag wünscht dir

Tina

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