Wenig ist für manche noch zu viel

Guten Morgen,

Was wir tun können, um die Proteste im Iran zu unterstützen, wie bei der Fußball-WM selbst kleinste Zeichen für Toleranz und Menschenrechte abgesagt werden und wo Klimaschutz nicht vorankommt. Dein Morgenmoment, heute zusammengesetzt von Andreas Bachmann.

#1 Möchtest du das teilen?

Die derzeitigen Proteste im Iran sind anders als vorherige. In sozialen Medien entstehen Widerstandskanäle, die wie Untergrundmedien wirken, sagt Shoura Hashemi, die im Alter von vier Jahren aus dem Iran nach Österreich kam. Sie twittert täglich über die Proteste, die vom Regime brutal unterdrückt werden. “Die größte Unterstützung ist, dass man weiterhin auf den Iran schaut, dass man das Land nicht abhakt und sich denkt, dass man nichts ausrichten kann", sagt sie zu MOMENT.at.

Die aktuellen Proteste im Iran sind anders als ihre Vorgänger. Shoura Hashemi erzählt, welche wichtige Rolle dabei die österreichische Diaspora spielt.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Es sollte eh schon nur ein lauwarmes Zeichen für Toleranz sein, das die Kapitäne mehrerer Nationalmannschaften wie England, die Niederlande und Deutschland bei der Fußball-WM der Herren in Katar setzen wollten. Das Gastgeberland ist eine Wüste der Menschenrechte. Die Spieler wollten das OneLove-Armband tragen. Das steht für Vielfalt und Inklusion und ist ein Zeichen gegen Rassismus.

Doch die FIFA drohte, Spieler mit gelben Karten zu bestrafen, wenn sie das Band tragen. Weil sie sportliche Nachteile fürchten, knickten sieben europäische Verbände ein und verzichten darauf - unter Protest zwar, aber eben doch. "Unsere Priorität ist, die Spiele zu gewinnen", brachte der Verband der Niederlande die Haltung auf den Punkt.

#3 Grafik des Tages

Zwei Wochen lang verhandelten die Staaten auf der UN-Klimakonferenz COP27, wie wir die Klimakrise endlich wirksam bekämpfen wollen. Heraus kam sehr wenig: Ein Fonds, der Klimaschäden auffangen soll, die besonders arme Staaten schon heute massiv treffen, war der größte Erfolg. Es ist eine Forderung, die seit Jahrzehnten am Tisch liegt.

Auch weil vor allem China blockierte, konnten sich die Staaten nicht einmal zumindest auf das Bekenntnis einigen, aus fossiler Energie auszusteigen. Unsere Grafik zeigt: Trotz vieler Konferenzen und zahlreicher Abkommen zum Klimaschutz steigen die CO2-Konzentration in der Atmosphäre und die Erderwärmung bisher unvermindert an. Nur echte Durchbrüche können die Klimakatastrophe verhindern.

#4 Die Nachrichten erklärt

Massaker am transgender-Gedenktag: In der Nacht auf Sonntag stürmte ein 22-Jähriger in den LQBTIQ Club Club „Q“ in der US-Stadt Colorado Springs und schoss mit einem Gewehr um sich. Er tötete 5 Menschen, verletzte 25. Gäste stoppten den Angreifer und verhinderten so noch mehr Tote. Der Täter befindet sich im Krankenhaus, das FBI ermittelt.

2016 gab es bereits einen Anschlag auf einen LGBTIQ-Nachtklub in Orlando. Vor einem Monat hat ein Schütze zwei Männer vor einer Schwulenbar in Bratislava erschossen. MOMENT.at berichtete im September über queerfeindliche Gewalt in Österreich - den Artikel liest du hier.

#5 Hast du das gesehen?

Keine Privatsphäre, keine Wärme, keine Sicherheit - das Leben auf der Straße ist schwierig, aber für tausende Menschen in Österreich leider Realität. Obdachlosigkeit kann aber bekämpft werden. Finnland macht es mit einem „housing first“ Konzept vor. Wichtig ist aber auch, dass nicht nur die Symptome, sondern vor allem die Gründe für Obdachlosigkeit bekämpft werden. Österreich könnte es sich leisten, alle Menschen von der Straße zu holen. Wird Zeit, dass wir es auch tun!

Einen Dienstag mit auch ein paar guten Nachrichten wünscht Dir

Andreas

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