Weniger arbeiten für den Klimaschutz

Guten Morgen!

Deinen Vorgesetzten ist Klimaschutz wichtig? Dann schlag ihnen doch vor, dass ihr einfach weniger arbeiten könntet. Mehr (nicht nur) dazu im heutigen Morgenmoment, geschrieben von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Ganz so einfach, wie in der Einleitung behauptet, ist es leider nicht. Weniger zu arbeiten, kann zwar zu weniger Energieverbrauch führen. Aber bei gleichem Lohn und einer 4-Tage-Woche würden wir auch mehr konsumieren. Dem Klima wäre damit nicht automatisch geholfen. Dazu braucht es dann schon spezielle Maßnahmen - vor allem bei Besserverdienenden.

Wir müssen dringend Energie sparen. Wie wäre es damit, kürzer zu arbeiten, etwa in der 4-Tage-Woche? Studien legen nahe, dass weniger arbeiten unseren Energiehunger senken kann. Aber nur unter Bedingungen.

#2 Hast du das gesehen?

Gestern haben wir den Equal Pension Day "gefeiert". Die strukturelle Diskriminierung von Frauen äußert sich auch bei den Pensionen. Die Ursachen werden aber noch immer von vielen geleugnet. Wir baten deswegen Sophie Achleitner, Ökonomin vom Momentum Institut, um eine kurze Erklärung: Wo liegen denn jetzt die strukturellen Probleme bei den Pensionen begraben?

#3 Meme des Tages

Die Landespolizei Oberösterreich wurde für ihre Rolle im Tod von Lisa-Maria Kellermayr hart kritisiert - auch auf Twitter. Sie habe zu lange tatenlos zugesehen und die Ärztin nicht unterstützt. Monatelang wurde Kellermayr bedroht. Doch die Menschen hinter den Drohungen könne man eben nicht so leicht ausfindig machen, so die Polizei - eine Internet-Aktivistin schaffte das jedoch binnen weniger Stunden.

Nicht nur das: Der Polizeisprecher der Landespolizei warf der Ärztin damals sogar vor, mit ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit “das eigene Fortkommen fördern” zu wollen. Sie solle in den sozialen Medien weniger aktiv sein.

Die Reaktion der Polizei? Sie hat eine Abmahnung an einen Twitter-User verschickt - weil er in einem Tweet Kritik am Polizeisprecher geäußert hat.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Nicht nur bei uns steigen die Preise für Lebensmittel stark an. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern erscheint die Teuerung sogar fast harmlos. In den letzten Monaten sind die globalen Lebensmittelpreise sprunghaft angestiegen. Das hat vor allem jene Länder, die auf den Import von billigen Lebensmitteln angewiesen sind, hart getroffen. In manchen von ihnen kosten Lebensmittel aktuell viermal so viel wie im vergangenen Jahr.

In den letzten Jahrzehnten wurden große Fortschritte in der Bekämpfung von Hunger gemacht. Diese drohen jetzt aber, zunichtegemacht zu werden. Immer mehr Menschen weltweit sind mangelernährt.

Das World Food Programme schlägt Alarm: Schon jetzt können sich über 3 Milliarden Menschen keine ausgewogene und gesunde Ernährung leisten. Mit der andauernden Teuerung werden es immer mehr. Der Krieg in der Ukraine wird das Problem noch zusätzlich verstärken.

#5 Lesetipp

Ein überraschend eindeutiger Sieg für Frauenrechte: Fast 60% haben in Kansas für das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung entschieden.

Abtreibungsrechte können dort nicht mehr grundsätzlich eingeschränkt werden. Es war auch ein erster Test, nachdem extrem rechte Richter:innen des Supreme Court das landesweite Recht auf Abtreibung eingeschränkt haben.

Dass die Abstimmung in einem sehr konservativen Bundesstaat so eindeutig ausfiel, war eine Überraschung. Ein großer Teil der Gesellschaft ist mit dem Rückbau von Menschenrechten nicht einverstanden. Für die Demokrat:innen könnte das für die Wahlen im Herbst ("Midterms") wichtig werden. Dann müssen sie ihre Mehrheit im Kongress verteidigen.

Einen schönen Donnerstag

Sebastian

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