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Wer hofft, der handelt
Guten Morgen!
Viele Menschen, besonders die jüngeren, haben Angst, was die Zukunft bringt. Diese bringt aber auch Chancen. Was uns erwartet, liest du im heutigen Morgenmoment - zusammengestellt von Lisa Wohlgenannt.
#1 Möchtest du das teilen?
Sind Arbeitslose selbst schuld an ihrer Lage? Seit Monaten diskutieren wir in Österreich über die hohe Arbeitslosigkeit. Das Thema ist wichtig. Die Zeitungen sind voll davon. Dort liest man, was man alles tun muss, damit die Arbeitslosen wieder arbeiten gehen. Die Antworten sind immer gleich: Mehr Zwang, mehr Druck, weniger Geld. Also sind an der hohen Arbeitslosigkeit …. die Arbeitslosen selbst schuld? Moment mal! Barbara Blaha ist mit ihren Video-Kommentaren endlich aus der Sommerpause zurück und hält dagegen.
#2 Zahl des Tages
Die Klimakrise belastet junge Menschen. Und zwar sehr. Das zeigt jetzt eine internationale Umfrage. Der zufolge haben 60 Prozent Zukunftsängste und 56 Prozent glauben, dass die Menschheit „dem Untergang geweiht“ sei. Die Sorgen sind in jenen Ländern am größten, in denen die Regierung wenig gegen den Klimawandel unternimmt, zeigt der Bericht. Befragt wurden 10.000 Menschen zwischen 16 und 25 Jahren aus zehn Ländern.
Wie verzweifelt aber auch entschlossen die jungen Menschen sind, zeigt auch der aktuelle Hungerstreik junger Aktivist:innen in Deutschland. Am 30. August sind sie in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Sie fordern ein öffentliches Gespräch mit den drei Kanzlerkandidat:innen noch vor der Bundestagswahl am 26. September. In einer Erklärung hieß es: "Wir sind die letzte Generation, die noch handlungsfähig ist. Es gibt nur diesen einen Planeten zum Überleben." Erst am Dienstag ist einer der Aktivist:innen zusammengebrochen. Er hat den Hungerstreik bereits fortgesetzt, informieren die Aktivist:innen auf deren Website.
Kommende Woche gibt es die Chance für alle zu streiken und handeln. Am 24.9. ist der nächste globale Klimastreik angesetzt.
#3 Lesetipp
In der Klimakrise sind Treibhausgase eine begrenzte Ressource. Wer sie noch erzeugen darf - und wofür - ist eine Verteilungsfrage. Das Risiko der Ungerechtigkeit ist groß. Zurzeit sind Treibhausgasemissionen sehr ungleich verteilt. Die reichsten 10 Prozent der österreichischen Haushalte stoßen viermal so viele Treibhausgase aus wie die ärmsten 10 Prozent der Haushalte. Sie fliegen öfter, konsumieren mehr Fleisch und wohnen in größeren Wohnungen. Aber es birgt auch die Chance, für eine gerechtere Welt zu kämpfen. Wie diese Chance aussieht, erklärt Momentum-Ökonom Joel Tölgyes hier.
In der Klimakrise sind Treibhausgase eine begrenzte Ressource. Wer sie noch erzeugen darf - und wofür - ist eine Verteilungsfrage.
#4 Kennst du ...?
Marlee Matlin ist die wohl bekannteste und erfolgreichste gehörlose Schauspielerin in Hollywood. Schon seit sie 7 Jahre alt ist, spielt Matlin Theater. Seit sie 21 Jahre alt ist, kennt sie in der Branche wohl jede:r. Denn da hat sie für ihre Rolle im Liebesdrama "Gottes vergessene Kinder" (1986) einen Oscar erhalten. Andere Preise folgten für weitere Auftritte. Sie ist sowohl in Filmen als auch in Serien wie zum Beispiel "Law & Order: SVU" oder "Seinfeld" zu sehen.
Seit Jahrzehnten setzt sie sich gegen begrenzte Rollenangebote in der Branche und für mehr Sichtbarkeit von Gehörlosen ein. Denn noch immer gäbe es für gehörlose Schauspieler:innen nur wenige Rollen.
#5 Besser geht doch
Mit Megan Rohrer hat die evangelisch-lutherische Kirche in San Francisco erstmals eine transidente Person in das Bischofsamt eingeführt. Rohrer wurde für sechs Jahre gewählt und wird knapp 200 Gemeinden und eine Synode leiten. „Ich trete dieses Amt an, weil eine vielfältige Gemeinschaft von Lutheranern in Nordkalifornien und Nevada im Gebet und nach reiflicher Überlegung beschlossen hat, etwas Historisches zu tun“, sagte Rohrer.
Rohrer war als eine:r der ersten Pastor:innen offen transgender und ordinierte in der lutherischen Kirche. Und das schon zu einer Zeit, als die evangelisch-lutherische Kirche in den USA LGBT-Pastor:innen nicht erlaubte, in der Kirche offen zu dienen.
Bischof Megan Rohrer hat die Pronomen they/he für sich gewählt. In der englischen Sprache gibt es die geschlechtsneutralen Pronomen they/them, die Personen für sich wählen, die sich nicht ausschließlich als Frau oder Mann identifizieren. In der deutschen Sprache gibt es keinen vergleichbaren Ausdruck.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Lisa
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