Winterwunder gegen die Klimakrise

Heute hauen wir angeblich sicher Gewusstes über Bord, schicken so manches in Reparatur und werfen einen interaktiven Blick in die Zukunft. Ein Morgenmoment von Barbara Blaha.

#1 Möchtest du das teilen?

Ein grünes Salatbeet im Winter? Ja, aber nur im Glashaus. Oder weit weit weg. Stimmt nicht, sagt Wolfgang Palme, ein Forscher, der an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau lehrt. Durch einen Zufall entdeckte er "Winterhelden": Dutzende Gemüsesorten, die dem Winter nicht nur trotzen, sondern tatsächlich auch in der kältesten Jahreszeit geerntet werden können. Uns hat er erzählt, warum Landwirtschaft auch in Österreich dringend neu gedacht werden muss. 

Besucht haben wir ihn und seine Winterhelden ebenfalls.

#2 Grafik des Tages

Österreich spart doppelt so viel wie im Vorjahr, meldete unter anderem ORF.at. Das stimmt natürlich für manche Haushalte, doch wer schon vor der Pandemie wenig hatte, rutscht seit März immer weiter ab. Unter den einkommensschwächsten Haushalten hat nur noch jeder 3. Haushalt überhaupt einen Notgroschen über. Alle anderen fahren auf Kante, wie eine Umfrage des Momentum Instituts belegt.

Knapp ist das Budget insbesondere bei jenen Menschen, die ihren Job verloren haben. 8 von 10 sagen, sie kommen mit dem Arbeitslosengeld nicht aus. Die Frage, was man gegen die Rekordarbeitslosigkeit tun kann, habe ich für das ORF Magazin Eco beantwortet.

#3 Hast du das gesehen?

Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Das sagt sich so leicht, doch was heißt das konkret? Die New York Times hat sich die Mühe gemacht, die Klimarisiken jedes Landes anzuschauen und in einer interaktiven Karte zu visualisieren. Obwohl die reichsten Länder mit ihrem CO2-Ausstoß am meisten zur Klimakrise beitragen, leiden sie im Moment am wenigsten unter den Folgen. Bekommen wir die Krise aber nicht in den Griff, wird sich auch das ändern. Aber seht selbst.

#4 Gezeichnet

Der Premierminister und sein Bildungsminister feiern den erfolgreichen Digitalisierungsschub in den Schulen - der Pandemie sei Dank. Der Hebel der Macht berichtet.

#5 Besser geht doch

Smartphone, Fön, Geschirrspüler - viele elektronische Geräte werden auch bei sorgsamem Gebrauch kaputt. In den meisten Fällen ist es billiger, ein neues Gerät zu kaufen, als das alte zu reparieren. Da freut sich der Händler, Umwelt und Klima leiden aber. Frankreich hat jetzt einen Reparatur-Index eingeführt. Eine Schraubenschlüssel-Skala (1= sehr schlecht, 10=sehr gut) zeigt an, wie gut sich ein Gerät reparieren lässt. Der Index setzt sich aus vielen Faktoren zusammen: Wie leicht lässt sich ein Gerät auseinanderschrauben oder kommt man überhaupt an Ersatzteile? Eine große Schwachstelle hat der Index: Die Hersteller berechnen ihn selbst, keine Instanz überprüft das Ergebnis. Frisierte Ergebnisse werden also nicht herausgefiltert. Und: Die Gesamtwertung ist teilweise verzerrt. Ein Beispiel: Ein Fairphone schneidet in der Gesamtbewertung schlechter ab als ein Handy von Samsung, obwohl viel einfacher auseinanderzubauen ist. Punkteabzug gibt es für Fairphones weil es als vergleichsweise „kleines“ Unternehmen, vergleichsweise langsam die Ersatzteile liefert. Aus der Gesamtnote können das die KonsumentInnen aber nicht ablesen, wie Netzpolitik.org berichtet. Das Recht auf Reparatur soll europaweit kommen, die Berechnung überlässt die EU hoffentlich nicht allein den Herstellern.

Eine schöne Woche,

Barbara

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