Wir protestieren!

Guten Morgen!

Vieles läuft irgendwie verkehrt. Dagegen muss man manchmal einfach protestieren. So, wie es gerade Prominente aus Kultur und Gesellschaft in Deutschland tun. Und manchmal ist Protest auch erfolgreich. Dein Morgenmoment, heute versendet von Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Wir konsumieren gern, weils gute Gefühle macht. Unbewusst. Da wäre der Handel doch schön blöd, das nicht auszunutzen! Aber keine Sorge, das ist er eh nicht. In dieser Folge der Eskallertion präsentiert Nunu Kaller die Top 10 Tricks der Supermärkte, damit wir Dinge kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen.

Supermärkte wenden viele psychologische Tricks an, damit wir mit mehr und teureren Produkten nach hause gehen, als wir eigentlich wollen. Nunu Kaller präsentiert die Top 10 der Handels-Strategien.

#2 Grafik des Tages

In der Aufteilung der Kinderbetreuungszeit tut sich schon langsam etwas? Die Männer bringen sich mehr ein? Die Statistik zu den Kinderbetreuungsgeld-Bezieher:innen zeigt anderes.

Seit 2008 hat sich im Bezug des Kinderbetreuungsgeldes nichts getan: Die Frauenquote der Bezieher:innen liegt seit 13 Jahren bei über 96%. Die der Männer bei nicht einmal 4%. Das Corona-Krisenjahr hat die Männerquote sogar um 0,2 Prozentpunkte gesenkt. Kinderbetreuung bleibt also nach wie vor Frauensache.

Klar ist deshalb: Es braucht mindestens eine flächendeckende Kinderbetreuung, auch in ländlichen Gemeinden.

#3 Lesetipp

Immer wieder wird über den Umgang bzw. die Existenz von Denkmälern oder Straßennamen mit nationalsozialistischem Hintergrund diskutiert. In Salzburg wird seit Jahren diskutiert, wie man mit den vorhandenen Straßennamen zu Ehren von Nationalsozialist:innen umgehen soll. Die SPÖ schlug eine Bürgerbefragung vor, ob 13 Straßen, die die Historikerkommission als schwer belastet eingestuft hat, umbenannt werden sollen oder nicht. Nun hat Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) eine knappe politische Mehrheit gefunden, die gegen eine Umbenennung der Straßen ist. Offenbar soll keine umbenannt werden und in nur vier Fällen soll es Zusatztafeln mit Erläuterungen geben.

Wieso halten viele Leute an den Namen und Denkmälern fest, die Nationalsozialist:innen, SA- und SS-Leute ehren? Und wie erinnert man sich angemessen an die Geschichte und die Gräueltaten der Vergangenheit? Das erklärt Renée Winter vom Institut für Zeitgeschichte an der Uni Wien im Gespräch mit MOMENT.

Immer wieder wird über den Umgang mit bzw. die Existenz von Denkmälern oder Straßennamen mit nationalsozialistischem Hintergrund diskutiert. Wieso halten viele Leute an den Namen und Denkmälern...

#4 Gezeichnet

Im aktuellen Hebel der Macht soll der Premierminister eine Wahlempfehlung für den Kanzlerkandidaten der deutschen Schwesterpartei geben. Aber was soll man da sagen?!

#5 Besser geht doch

Falsche Verträge, illegal niedriger Lohn, Knochenjobs ohne Anmeldung? Wenn es um Arbeitsbedingungen geht, gibt es in Österreich viele Baustellen. Besonders betroffen sind Menschen, die wenig Deutsch sprechen und in schlecht bezahlten Jobs arbeiten. Im Sommer wurde bekannt, dass Arbeitsminister Martin Kocher ausgerechnet eine Beratungsstelle für ebendiese Gruppe kaputtsparen wollte: die muttersprachliche Beratung des ÖGB.

Jetzt gibt es doch ein Aufatmen. Dank lautstarkem Protest wird die Finanzierung durch Arbeitsministerium und Sozialministerium aufrecht bleiben - zumindest für die nächsten zwei Jahre. Juristin und Beraterin Milena Paneva ist erleichtert: "Alle Arbeiter:innen in Österreich verdienen kompetente Informationen rund um ihre Arbeit", sagt sie dazu. Sie und ihre zwei Kolleg:innen haben in den letzten Jahren mehr als 3.500 Mal auf verschiedenen Sprachen beraten.

Wir haben bereits im Juli mit Milena gesprochen.Hier kannst du lesen, was das Team der muttersprachlichen Beratung leistet und wieso das Projekt so wichtig ist.

#6 Bonus Track

42 Prominente aus Kultur und Gesellschaft rufen in einer gemeinsamen Video-Botschaft zu mehr Klimaschutz auf. Darunter Fridays for Future-Aktivistin Luisa Neubauer, Comedian Carolin Kebekus und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. Sie kritisieren, dass der Klimaschutz im politischen Handeln nicht genug Raum bekommt und fordern angesichts der Dringlichkeit und der bevorstehenden Wahlen in Deutschland ein sofortiges Umsteuern. "Weil die Politik es nicht macht, müssen wir jetzt Klartext reden", sagt Autor Frank Schätzing. Und das tun sie.

Ich wünsche dir einen tollen Start in die Woche!

Lisa

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