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Zu Hause bleiben ist auch keine Lösung
Guten Morgen,
wie legitime Proteste Tausender Menschen mit seltsamen Argumenten bekämpft werden und was es mit Menschen macht, die seit Jahren Österreich leben, aber nicht mitmachen dürfen, wenn es ernst wird. Dein Morgenmoment, heute liebevoll kuratiert von Andreas Bachmann.
#1 Möchtest du das teilen?
Adrian wuchs in Österreich auf, er studiert hier Jus. Er möchte mitbestimmen und wählen gehen dürfen. Doch weil er keinen österreichischen Pass hat, darf er weder bei der Präsidentschaftswahl an die Urne gehen, noch bei der Nationalratswahl. "Es ist so frustrierend zu wissen, dass man Teil der Gesellschaft ist und dennoch ausgeschlossen wird", sagt er. Was er wirklich zu Staatsbürgerrecht und fehlendem Wahlrecht für viele hier lebende Menschen denkt, liest du hier.
Keine Staatsbürgerschaft und kein Wahlrecht: “Man sieht durchs Fenster zu, wie andere bestimmen.” — www.moment.at
Wer in Österreich keine Staatsbürgerschaft hat, hat auch kein Wahlrecht und somit keine politische Teilhabe. Bei der Bundespräsidentschaftswahl 2022 dürfen 1,4 Millionen Menschen...
#2 Gegengelesen
Protest gehört nicht auf die Straße? Das mussten wir gegenlesen. Zehntausende demonstrierten gegen die Teuerung und für höhere Löhne. In der Kleinen Zeitung fordert Chefredakteur Hubert Patterer, von der Teuerung betroffene Menschen sollten besser zu Hause bleiben. Seine Argumente sind fehlerhaft und populistisch. (die gesamte Bildgalerie findest du mit Klick auf das Bild)
#3 Hast du das gesehen?
Bei "Im Zentrum" diskutierten Expert:innen über die Energiekrise und was jetzt getan werden muss. Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts, fordert, die Grundbedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. "Fragen des Überlebens, der Grundbedürfnisse dürfen wir nicht dem Markt überlassen." Die Energiesicherheit "ist wichtiger als das Profitinteresse von privaten Konzernen", sagte sie in der ORF-Sendung.
#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Tot, weil zu viel von ihrer Frisur zu sehen war. Die 22-jährige Kurdin Mahsa Amini wurde im Iran verhaftet. Begründung der Behörden: Ihr Kopftuch habe schief gesessen. Amini verstarb in Polizeigewahrsam. Aus Protest gegen ihren Tod und Solidarität mit Amini dokumentieren jetzt Frauen weltweit, wie sie sich die Haare abschneiden und Hijabs verbrennen. Wir fassen das in einem Kurzvideo zusammen.
#5 Moment in den Medien
Im Interview bei Puls24 erklärt Jakob Sturn, Ökonom beim Momentum Institut, was für und gegen Maßnahmen spricht, um die Teuerung zu bekämpfen. Er weist darauf hin: Die Entlastungspakete zahlen vor allem die Steuerzahler:innen, nicht die Unternehmen, die Milliarden an Übergewinnen einfahren. Die pünktlich zum Start der Herbstlohnrunde von Wirtschaft und Arbeitgeber:innen behauptete "Lohn-Preis-Spirale" gebe es nicht. "Die Löhne reagieren auf die gestiegenen Preise, und nicht umgekehrt", sagt er und belegt das mit aktuellen Zahlen. Das Interview seht ihr hier.
Einen nicht ganz so verregneten Dienstag wünscht Dir,
Andreas
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