Alleine geht's nicht!

Zugegeben, in der Schule fand ich Gruppenarbeiten auch meistens nervig. Manchmal geht's trotzdem nicht anders. Manchmal geht's einfach nicht alleine.

Guten Morgen!

Zugegeben, in der Schule fand ich Gruppenarbeiten auch meistens nervig. Manchmal geht's trotzdem nicht anders. Manchmal geht's einfach nicht alleine. Deinen Morgenmoment sendet dir heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Klima-Kipppunkte sind real, nicht umkehrbar und viel zu nah. Höchste Zeit also, Maßnahmen zu setzen. Oder?! Offenbar sehen das nicht alle so, nein. Ganz besonders nicht die, die Maßnahmen setzen könnten. Warum manche das anders sehen und was die Klima-Kipppunkte sind, erklärt Barbara Blaha in ihrer Kolumne "Moment mal!".

#2 Hast du das gesehen?

Wir alle müssen unseren Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise leisten. Wie die Zahlen für Österreich zeigen, haben das in den letzten Jahrzehnten aber vor allem die ärmsten Menschen in Österreich getan. Währenddessen befinden sich die österreichischen Ultrareichen noch im High Life und wissen nicht, an welchem Ort sie ihr Privatjet heute aussteigen lassen wird. Wie ungerecht die Klimakrise ist, erklärt Ökonom Joel Tölgyes in diesem Video.

@moment_magazin

Luisa Neubauer findet klare Worte: der Kampf gegen die Klimakrise ist wie eine Gruppenarbeit und alle müssen ihren Beitrag leisten. Auch Ö... See more

#3 Ignoriert

Mehr als 45 Jahre lang setzten sich das pro:woman Ambulatorium am Wiener Fleischmarkt und seine Vorläufer für reproduktive Selbstbestimmung ein. Jetzt steht das Ambulatorium kurz vor der Schließung. Seit 18.02.2023 werden keine Schwangerschaftsabbrüche mehr angeboten. Die bisherige Geschäftsführung verlässt die Tagesklinik und die Organisation, zu deren Netzwerk das Ambulatorium gehörte, möchte den Standort nicht fortführen. Noch ist unklar, was mit den bisherigen Räumlichkeiten passieren wird.

CHANGES for women, Ciocia Wienia, Pro Choice Austria und Vemina warnen davor, dass sich der ohnehin schlechte Zugang zu sicheren Abtreibungen in Österreich ohne die Klinik noch weiter verschlechtert. Der Bedarf wird fast ausschließlich von privaten Anbieter:innen gedeckt. Das ist unsicher und bedeutet oft hohe Kosten.

Außerdem müssen ungewollt Schwangere mühsame Recherche betreiben, um herauszufinden, wo sie zu welchem Preis einen Abbruch bekommen können. Und sie müssen sich um eine eventuelle Kostenübernahme oder einen Sozialtarif kümmern, wenn sie sich den Abbruch in einer privaten Klinik selbst nicht leisten können.

CHANGES for women und die anderen genannten Organisationen fordern die Politik auf, Schwangerschaftsabbrüche zu entkriminalisieren - in Österreich findet man Abtreibung nach wie vor im Strafgesetzbuch. Außerdem soll es niederschwellige Angebote für Abbrüche mit Methodenwahl und ohne lange Wartezeiten in ganz Österreich geben, auch in den öffentlichen Spitälern. Es brauche leicht auffindbare sachliche Informationen, die Übernahme von Kosten von Abbrüchen und Verhütung sowie Kampagnen, um mehr niedergelassene Ärzt:innen für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch zu gewinnen.

#4 Der Reihe nach

Die Stadt Wien leidet massiv unter dem Fachkräftemangel und der Covid-19-Pandemie. Deswegen versucht sie jetzt pensionierte Mitarbeiter:innen zurückzuholen, vor allem in den Bereichen Öffis, Schule und Pflegepersonal. Der Erfolg der Aktion ist aber überschaubar.

2021 kamen nur 23 Personen aus dem Pflegebereich in die Wiener Spitäler zurück. 2022 waren es nur drei. Auch im Schulbereich schaut die Rückholquote nicht wirklich rosiger aus. Die Bildungsdirektion kontaktierte im Dezember 2022 rund 300 Pensionist:innen. Zurückgekommen sind nur drei. 46 Personen haben ihre Pension aufgeschoben. Seit Ende Februar werden Direktor:innen dazu angehalten, „zu prüfen, ob Lehrpersonen für eine Dienstleistung über das 65. Lebensjahr hinaus gewonnen werden können“. Anschließend sollen entsprechende Lehrpersonen gefragt werden, ob sie weiter unterrichten wollen.

Neben Pflegebereich und Schulen haben auch die Wiener Linien versucht Mitarbeiter:innen zurückzuholen. Vergangenen November wurden deswegen rund 40 pensionierte Straßenbahn- und Busfahrer:innen kontaktiert. Zurückgekommen sind bis jetzt sechs.

#5 Besser geht doch!

„Die Wissenschaft sieht die Welt in großer Gefahr – auch bei uns in Österreich. Wir alle sind jene Generation, die uns und alle kommenden Generationen noch vor weiterem Schaden schützen kann.“ Klingt nach einem Schreiben von Klimaaktivist:innen? Ist es nicht. Es ist ein Brief an Bundeskanzler Nehammer, geschrieben von der Stadtführung der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz. Sie stellen sich hinter die Forderungen der Klimaschutzgruppe Letzte Generation AT.

Sie unterstützen die Forderungen nach dem Tempolimit 100 auf der Autobahn und dass die Empfehlungen des Klimarats umgesetzt werden. Außerdem, dass keine neuen Öl- und Gasbohrungen zugelassen werden oder mit österreichischen Mitteln neue Öl- und Gasinfrastruktur im In- oder Ausland ermöglicht wird. Auch Fracking soll verboten werden.

Hinter den Unterschriften von Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Sandra Schoch (Grüne) steht ein gültiger Stadtratsbeschluss. Dieser untermauert den Appell durch einen mehrheitlich-demokratischen Prozess. Bregenz ist die erste Gemeinde, die die Forderungen der Letzten Generation unterstützt. Sie sei aber mit Sicherheit nicht die Letzte, schreiben die Vertreter:innen der Landeshauptstadt.

„Tun Sie es, nicht der eigenen Reputation wegen, sondern um unsere Kinder, Kindeskinder und den Fortbestand der menschlichen Zivilisation auf diesem Planeten willen“, heißt es zum Schluss.

Ich wünsche uns ein schönes Wochenende!

Lisa

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