Auf Schatzsuche nach der Mona Lisa

Wer sich eine private Insel nur für seine Bilder kaufen will, sollte nicht in Privatspitälern arbeiten. Für die steigenden Klimaanlagen-Kosten müsste man dann die größten Unternehmen der Welt verantwortlich machen.

Guten Morgen!

Wer sich eine private Insel nur für seine Bilder kaufen will, sollte nicht in Privatspitälern arbeiten. Für die steigenden Klimaanlagen-Kosten müsste man dann die größten Unternehmen der Welt verantwortlich machen. Der heutige Morgenmoment von Anna-Maria Hirschhuber.

#1 Möchtest du das teilen?

Wer freiwillig oder gezwungenermaßen Teilzeit arbeitet, der tut offenbar nicht genug für Wirtschaftsminister Martin Kocher. Der will das jetzt nämlich bestrafen. Welches ideologische Menschenbild dahinter steckt, erklärt Natascha Strobl.

#2 Gegengelesen

"Lustig" ist auch, wie Kocher uns das verkaufen will. Nämlich als "gestärkte Vollzeit-Jobs". Und woran würdest du denken, wenn du an bessere Ganztags-Jobs denkst? Mehr Gehalt? Mehr Freizeit durch allgemeine Arbeitszeitverkürzungen oder mehr Urlaub? Einfach bessere Arbeitsbedingungen? Der zuständige Arbeitsminister nicht, er denkt an Sozialabbau für Teilzeitarbeit.

In Österreich kümmern sich Menschen in Teilzeit übrigens besonders oft um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Die Gründe dafür? Zu wenig staatliche Kinderbetreuung, fehlendes Personal und Unterstützung bei der Pflege. Aber auch wer ganz freiwillig weniger arbeitet, hat dafür sicher seine Gründe - und nimmt außerdem dafür schon weniger Gehalt in Kauf. Der Staat sollte diese freie Entscheidung nicht bestrafen.

Aus den Reihen des Grünen Koalitionspartners kam am Dienstag übrigens eine Absage an die Pläne von Kocher.

#3 Hast du das gesehen?

In Filmen wie The Menu, Glass Onion oder Murder Mystery bekommen die Reichen aufs Maul. Und das zumeist auf absurd schicken, teuren, privaten Inseln, die doch so in "echt" gar nie existieren können, oder? ODER?

#4 Der Reihe nach

Klimaschutz ist gut fürs Image - auch wenn kaum etwas dahinter steckt. Das wissen große Konzerne nur zu gut. Sie werfen mit großen Worten wie “Klimaneutralität” und “Netto-Null-Emissionen” um sich. Doch nur eines der 25 größten Unternehmen, der dänische Logistikkonzern Maersk, ist auf dem Weg dorthin. Das zeigt eine neue Studie des NewClimate-Instituts

Die anderen 24 wollen ihre Emissionen um nicht einmal die Hälfte reduzieren. Drei schnitten mit “mäßiger” (Apple, Sony, Vodafone), zehn mit “geringer” (u.a. Amazon, Google IKEA, Deutsche Telekom) und die restlichen 12 mit “sehr geringer” (Nestlé, BMW Group, Deutsche Post DHL) Integrität ab, was ihre Klimaschutz-Maßnahmen betrifft. Soll heißen: Das wird so nix.

Ihre "Strategie": Kompensation. Die Unternehmen kaufen Teile von Wäldern oder anderen "CO2-Speichern", um ihre eigenen Emissionen “auszugleichen”. Ihre Produktions- oder Verhaltensweise schränken sie nicht ein. Von weitreichendem Umdenken keine Spur. Deswegen bringt diese Strategie auch nichts. Die Firmen stoßen immer noch jede Menge an CO2 aus und befeuern damit die Klimakrise. Und solche Ausgleichs-Projekte waren in der Vergangenheit auch noch viel zu oft eher heiße Luft und Rechentricks, als ein wirklicher Ausgleich.

#5 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Am Dienstag wurde in 25 Privatspitälern in allen Bereichen - angefangen bei den Köch:innen bis hin zum Pflegepersonal - gestreikt. Grund dafür sind die Kollektivvertragsverhandlungen. Die Gewerkschaft vida fordert einen Abschluss über der Inflation und einen monatlichen Bruttomindestlohn von 2000 Euro. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber-Vertreter:innen ist für sie zu wenig. Betroffen sind 10.000 Beschäftigte. Sowohl Arbeiterkammer als auch Ärztekammer unterstützen den Warnstreik. Die Streikenden betonen, dass die Patient:innen während der Proteste sicher seien.

Die Streiks in den Privatspitälern reihen sich in eine lange Liste von konfliktreichen Verhandlungen. Beschäftigte in Ordensspitälern legten Ende vergangenen Jahres ebenfalls ihre Arbeit nieder. Mitte Dezember hat man sich auf eine Gehaltserhöhung von 11,2 Prozent geeinigt. Unser Redakteur Andreas war damals vor Ort.

#6 Besser geht doch

“Ich möchte genauso wie jeder andere mein Leben in Freiheit ohne Angst, Vorurteile, ohne Gewalt leben. Nur Liebe. Ich bin homosexuell und will mich nicht länger verstecken”. Mit diesen Worten outet sich der 27-jährige Prof-Fußballer Jakub Jankto in den sozialen Medien. Er ist der erste aktive Fußballprofi eines europäischen Erstligaklubs, der sich zu seiner Homosexualität bekennt.

Sein Klub Sparta Prag und die FIFA reagieren positiv darauf. Das ist man in der Welt des Profi-Fußballes normalerweise nicht gewöhnt. Das sah man auch bei der WM 2022 in Katar. Dass dort Homosexualität verboten ist und mit sieben Jahre Gefängnis bestraft wird, hat die FIFA von einer Vergabe nicht abgehalten. Armbinden mit der Pride-Flag mussten auf Druck des Verbandes von den Spielern abgenommen werden.

Jankto ist neben dem australischen Spieler Josh Cavallo der einzige offen schwule männliche Fußballspieler in einer obersten Liga. Sie ebnen hoffentlich den Weg für all jene, die jetzt noch Angst haben, sich zu outen.

Einen schönen Mittwoch

Anna

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