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Ein bisschen Trump und ganz viel Gutes

Guten Morgen!
Heute startet der Tag mit gleich zwei positiven Nachrichten - einer aus der Welt des Profisports, einer aus der Welt der prekär Beschäftigten. Und: Trump wird von einem selbst erschaffenen Monster gefressen. Wenn das mal kein guter Morgenmoment ist - heute mit Emma Schrade.
#1 Möchtest du das teilen?
Jahrelang surfte Donald Trump auf der Verschwörungswelle. Jetzt überrollt sie ihn selbst. Natascha Strobl kommentiert.
#2 Besser geht doch
Künftig soll für freie Dienstnehmer:innen eine Kündigungsfrist gelten, und es wird die Möglichkeit geschaffen, sie in Kollektivverträge aufzunehmen. Das hat das Sozial- und Arbeitsministerium angekündigt.
Die Neuerungen sollen wichtige Mindeststandards für die Arbeitsbedingungen, Entlohnung und Rechte von freien Dienstnehmer:innen sichern. Zum Beispiel können künftig über Kollektivverträge Mindeststundensätze, Anspruch auf bezahlten Urlaub, Kündigungsbestimmungen usw. geregelt werden. Arbeitgeber:innen werden aber nicht verpflichtet, freie Dienstnehmer:innen in einen Kollektivvertrag aufzunehmen.
Nach dem neuen Regelwerk des Sozial- und Arbeitsministeriums soll ab 2026 außerdem eine Kündigungsfrist von vier Wochen für freie Dienstnehmer:innen gelten. Ab dem zweiten Dienstjahr soll sie sich auf sechs Wochen erhöhen. Auch neu ab 2026: Für den ersten Monat des freien Dienstverhältnisses kann eine Probezeit vereinbart werden, in der beide Seiten es jederzeit auflösen können. Die Regeln gelten nur für Dienstverträge, die ab Jänner 2026 neu abgeschlossen werden.
Die Neuerungen sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping. Denn bisher gab es keine Möglichkeit, für freie Dienstnehmer:innen Kollektivverträge abzuschließen. Auch fehlten allgemeinverbindliche Mindestentgelte für diese Beschäftigtengruppe. Das Momentum Institut begrüßt die Bemühungen, freie Dienstnehmer:innen besser abzusichern. Sinnvoller wäre es jedoch laut der Denkfabrik, dafür zu sorgen, dass für alle Beschäftigten eine fixe und sichere Anstellung möglich ist. Das ist durch die geplanten Neuerungen nicht gegeben.
#3 Besser geht doch - die Zweite!
Am Samstag startete die vierte Ausgabe der “Tour de France Femmes” - eines der wichtigsten Frauen-Radsportevents der Welt. In neun Tagen legen die Radfahrerinnen eine Strecke von 1.165 Kilometern mit mehr als 17.000 Höhenmetern zurück. Das ist die längste und anspruchsvollste Route in der Geschichte des Radrennens. Die Tour de France Femmes entstand als Pendant zur bekannteren Tour de France, an der nur Männer teilnehmen dürfen.
Im Männer-Radsport steckt immer noch sehr viel mehr Geld als im Frauen-Radsport: Während das Preisgeld für den Gesamtsieg der Tour de France der Männern bei 500.000 Euro liegt, sind es bei der Tour de France Femmes nur 50.000 Euro. Der Tour-de-France-Star Tadej Pogačar verdient Schätzungen zufolge 8,2 Millionen Euro im Jahr, die niederländische Profi-Fahrerin Demi Vollering nur gut 900.000 Euro. Weil Frauen-Radsport im Vergleich zum Männer-Radsport in vielen Ländern noch immer unterfinanziert ist, fehlt es an professionellem Nachwuchs und hochkarätigen Ein-Tages-Rennen.
Trotzdem hat sich der Frauen-Radsport in den vergangenen Jahren enorm entwickelt: Mehr Medienberichterstattung, mehr Fan-Engagement, steigende Preisgelder und mehr Sponsor:innen. Das liegt auch an der Tour de France Femmes. 2024 haben allein in Frankreich fast 17 Millionen TV-Zuschauer:innen das Rennen verfolgt. Ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Frauen-Radsports war außerdem die Einführung eines Mindestlohns für Radsportler:innen in der obersten Liga 2020. Er liegt heute für Frauen bei 32.000 Euro und für Männer bei 34.000 Euro - ein vergleichsweise kleiner Unterschied.
Auf einen hoffnungsfrohen Mittwoch
Emma
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