Bitte nichts vergessen

Manager:innen-Gehälter, Minustemperaturen und weitere Krisen sollten wir nicht vergessen. Greenwashing auch nicht.

Guten Morgen!

Manager:innen-Gehälter, Minustemperaturen und weitere Krisen sollten wir nicht vergessen. Greenwashing auch nicht. Genaueres liest du im heutigen Morgenmoment. Den bekommst du von Mira Dolleschka und Katrin Kastenmeier.

#1 Möchtest du das teilen?

Die völlig abgehobenen Einkommen von Top-Manager:innen steigen immer weiter. Das geht uns alle an. Barbara Blaha untersucht Argumente für einen höheren Spitzensteuersatz in Österreich und erklärt, was wir gegen Ungleichheit tun können.

#2 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Winternothilfe rettet Leben: Extreme Kälte kann für obdach- und wohnungslose Menschen lebensgefährlich sein. In Österreich sind offiziell rund 20.000 Menschen wohnungslos, 60% davon in Wien. Die Dunkelziffer wird fast doppelt so hoch geschätzt. Die Gründe für Obdach- und Wohnungslosigkeit sind vielfältig.

Die eisigen Temperaturen der letzten Tage haben die Situation nochmals verschärft: Die Teams der Wiener Winternothilfe befinden sich gerade im Dauereinsatz. Das Hilfsangebot umfasst Schlafquartiere, Wärmestuben für untertags, Kleider- und Essensausgaben sowie mobile Teams. In Wien wurden bereits zusätzliche Schlafplätze geschaffen. Diese Möglichkeiten werden zunehmend auch von Menschen genutzt, die zwar eine Wohnung haben, sich jedoch die Heizkosten nicht mehr leisten können.

Für alle, die aus unterschiedlichen Gründen weiterhin auf der Straße schlafen, können wenige Stunden einen entscheidenden Unterschied machen. Siehst du in den Wintermonaten jemanden auf der Straße, geh nicht einfach weiter. Verständige via KälteApp oder dem Kältetelefon (01 4804553) ein mobiles Hilfsteam. Es unterstützt mit winterfesten Schlafsäcken, warmer Kleidung und Decken. Bei medizinischen Notfällen soll man hingegen sofort die Rettung verständigen.

Je mehr Hinweise von Passant:innen kommen, desto schneller und besser wird geholfen. Die Caritas bittet aktuell um Geld- und Sachspenden, es wurden dafür fünf Abgabestellen in Wien eingerichtet.

#3 Ignoriert

Man hat das Gefühl, in den Medien geht es ständig nur um Krisen. Aber der Fokus ist eng auf ziemliche wenige. Von vielen Problemen (und auch Erfolgen) der Welt, erfahren wir tatsächlich sehr wenig. In der 8. Ausgabe des CARE-Reports “Breaking the Silence” werden jene zehn humanitären Krisen gelistet, über die 2023 am wenigsten berichtet wurde. Millionen Menschen leiden dort, aber dem Rest der Welt scheint das egal. Alle zehn vergessenen Krisen finden diesmal in Afrika statt - ein ganzer Kontinent ist in den internationalen Medien quasi unsichtbar. Die Klimakrise spielt bei jeder davon eine große Rolle, Frauen und Mädchen sind besonders stark von den multiplen Krisen betroffen. Welche zehn Krisen das sind, liest du hier.

#4 Besser geht doch

Wer in Österreich psychologische Hilfe sucht, steht oft vor großen Hürden: Lange Wartezeiten, ein unübersichtliches Angebot und gesellschaftliche Stigmatisierung. Und das, obwohl rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung mit psychischen Erkrankungen lebt.  

Aber:  Es gibt zu wenig Psychotherapeut:innen. Nur jede zweite Person, die eine bräuchte, kann zurzeit behandelt werden. Ein Grund dafür: Die Ausbildung für Therapeut:innen kostet aktuell 25.000 bis 50.000 Euro. 

Das soll sich mit dem neuen Psychotherapiegesetz ändern. Bisher konnte Psychotherapie nicht an öffentlichen Universitäten studiert werden. Ab dem Wintersemester 2026 werden aber 500 Masterstudienplätze an Unis geschaffen. Mit der Reform wird die Ausbildung deutlich kostengünstiger. Neben der Uni-Ausbildung sollen auch Online-Therapien ins Gesetz aufgenommen werden. Ziel: Das Angebot soll flächendeckend in ganz Österreich verfügbar werden.

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Mira und Katrin

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