Brot und Krise

Ein grünes Morgenmoment-Banner mit schemenhaften Windrädern im Hintergrund

Guten Morgen!

Der Finanzminister denkt laut, der Handel empört sich. Worum es geht? Um ein leistbares Leben für alle. Der Morgenmoment kommt heute von Sebastian Panny.

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Floras Stalking-Alptraum beginnt mit einem scheinbar harmlosen Wochenendausflug. Bald folgen unzählige Anrufe, Hassnachrichten und Drohungen. Auf Hilfe von Polizei oder Justiz kann Flora nicht bauen:

#2 Kann es so gehen?

Wir Österreicher:innen zahlen drauf: Lebensmittel kosten bei uns rund ein Fünftel mehr als in Deutschland. Das trifft vor allem Menschen, die ohnehin wenig haben. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) schlägt nun staatliche Eingriffe vor. Die Idee ist nicht neu. Andere Länder haben solche Preisbremsen bereits eingeführt:

Kroatien hat nach Supermarkt-Boykotten einen Preisdeckel auf über 70 Produktgruppen eingeführt. Spanien setzte zwischenzeitlich die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel herab. Auch Griechenland, Tschechien und Ungarn haben bei Lebensmittelpreisen eingegriffen. In Österreich lehnt das der Handel ab.

Österreich zählte während der Krise durchgehend zu den Ländern mit der höchsten Teuerung in Europa. Politische Gegenmaßnahmen blieben oft aus oder kamen nur zögerlich. Zentrale Maßnahmen wie die Mietpreisbremse kamen zu spät – und griffen nicht für alle Betroffenen. Gegen die ständig steigenden Lebensmittelpreise hat die Politik nichts unternommen.

Die Mehrwertsteuer zu senken, schließt Marterbauer jedoch aus. Wo er laut Momentum Institut jedoch ansetzen könnte: Maximalpreise zumindest für bestimmte Grundnahrungsmittel einzuführen. Nur die Supermärkte zu begrenzen, würde für das Momentum Institut aber zu kurz greifen. Auch Groß- und Zwischenhändler müssten bei einem Preisdeckel berücksichtigt werden, damit Lebensmittel wieder leistbarer werden.

#3 In was für einem Land leben wir eigentlich?

Eher kein Grund zum Feiern: Heute begehen wir den Equal Pension Day. Ab diesem Tag erhalten Pensionistinnen in Österreich rein rechnerisch keine Pension mehr, während Männer weiterbezahlt werden.

Die Pensions-Lücke zwischen Frauen und Männern ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas kleiner geworden - aber nur um mickrige 0,4 Prozentpunkte. Im Schnitt erhalten Frauen rund 40 Prozent weniger Pension als Männer. Im Europavergleich liegt Österreich auf dem drittletzten Platz bei der Pensionsgerechtigkeit. Nur Malta und die Niederlande schneiden noch schlechter ab.

204.000 Euro verlieren Frauen im Laufe ihres Lebens gegenüber Männern an Pension. Kein Wunder, dass Altersarmut weiblich ist. Die Pensionen von Frauen liegen oft nur knapp über der Armutsgrenze. Jede fünfte Pensionistin gilt als armutsgefährdet. Besonders groß ist die Geschlechterlücke im Westen. In Tirol und Vorarlberg sind die Pensionen von Frauen am niedrigsten, und die Frauen in diesen Bundesländern sind auch besonders stark vom Gender Pension Gap betroffen.

Was dagegen helfen würde: Gleiche Bezahlung, faire Anrechnung von Betreuungszeiten und die Aufwertung systemrelevanter Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden - auch finanziell.

Einen schönen Donnerstag

Sebastian

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